Schreibweise von Ortschaftsnamen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Juni 2008, 07:38 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Schreibweise von Ortschaftsnamen
Gemäss Poststellenchronik Schweiz 1849-2008 verfügte der Bundesrat 1930 eine amtliche Schreibweise von Ortschaftsnamen.
Die Schreibweise für Ortschaftsnamen (im postalischen Sinn) richtet sich grundsätzlich nach den Ortsnamen, enthält jedoch Beifügungen, welche bei den Ortsnamen in der Regel nicht enthalten sind (Ortschaftsname "Au ZH", Ortsname "Au"). Folgende vorgeschlagene Schreibregeln lassen sich aus der heute bestehenden Schreibweise der Ortschaften aus dem PLZ-Verzeichnis der Post ableiten und entsprechen den Duden-Regeln resp. den Orthografie-Regeln der französischen und italienischen Sprache.
Leerschläge werden in den Beispielen mit einem • gekennzeichnet. Vor und nach Bindestrichen werden keine Leerschläge gesetzt.
Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern
Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern (mehrteilger Name resp. Quartier oder Teil einer Ortschaft) werden in der deutschen, italienischen und rätoromanischen Sprache ohne Bindestrich geschrieben.
Beispiele:
- Bolligen•Dorf
- Bolligen•Station
- Davos•Wolfgang
- Piandera•Paese
- Rickenbach•Sulz
- Ronco•sopra•Ascona
- Sertig•Dörfli
Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern werden in der französischen Sprache mit Bindestrich geschrieben, ausgenommen nach dem gross geschriebenen Artikel.
Beispiele:
- Corsier-sur-Vevey
- Fenil-sur-Corsier
- La•Comballaz
- La•Tour-de-Peilz
- Les•Plans-sur-Bex
- Montagny-la-Ville
Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen
Ortschaftsnamen, welche aus zwei Ortsnamen gebildet werden, werden mit Bindestrichen geschrieben.
Beispiele:
- Aathal-Seegräben
- Blausee-Mitholz
- Ebnat-Kappel
- Pambio-Noranco
Beifügungen
Falls mehrere gleiche Ortschaftsnamen in der Schweiz existieren, werden die Ortsnamen mit einer Beifügung ergänzt, damit sie in der Schweiz eindeutig sind (gilt nur für Ortschaftsnamen im postalischen Sinne, nicht für Ortsnamen)
Kantonskürzel: im Gegensatz zu Gemeindenamen wird die Klammer weggelassen.
Beispiele:
- Benken•SG
- Benken•ZH
- Berg•SG
- Berg•TG
Gemeindenamen, Bezirke, Regionen: werden in Klammern gesetzt.
Beispiele:
- Bertschikon•(Gossau•ZH)
- Chapelle•(Broye)
- Chapelle•(Glâne)
- Egg•(Flawil)
bei wird als «b.» abgekürzt
Beispiele:
- Blatten•b.•Naters
- Buch•b.•Frauenfeld
- Buch•b.•Kümmertshausen
- Buch•b.•Märwil
am, zum usw.
Beispiele:
- Buch•am•Irchel
- Büren•an•der•Aare
- Büren•zum•Hof
Bemerkungen zu Beifügungen:
Zum Teil werden auch Beifügungen verwendet, auch wenn der Ortschaftsname ohne Beifügung schweizweit eindeutig wäre, vor allem bei wenig bekannten Ortschaften. Beispiele:
- Bleiken•b.•Oberdiessbach
- Glattpark•(Opfikon)
- Motto•(Blenio)
- Praz•(Vully)
- Roveredo•TI
Zweisprachige Ortschaftsnamen
Zweisprachige Ortschaftsnamen tragen einen Schrägstrich.
Beispiele:
- Bergün/Bravuogn
- Biel/Bienne
Abkürzungen
Sankt (St.)
Beispiele:
- Alt•St.•Johann
- Neu•St.•Johann
- St.•Niklausen•LU
- St.•Niklausen•OW
Saint (St) und Sainte (Ste)
Beispiele:
- Châtel-St-Denis
- Chézard-St-Martin
- St-Martin•FR
- Villars-Ste-Croix
Bemerkung: Saint resp. Sainte werden in Ortschaftsnamen auch dann abgekürzt, wenn in entsprechenden Gemeinde- und Ortsnamen Saint resp. Saint geschrieben wird (gilt auch bei Ortschaftsnamen in Stationsnamen).
San (S.) und Santa (Sta.)
Beispiele:
- S.•Nazzaro
- S.•Pietro
- Sta.•Maria•in•Calanca
Umlaute Ä, Ö, Ü im Anlaut
Umlaute Ä, Ö, Ü werden im Anlaut als Ae, Oe und Ue geschrieben (innerhalb ä, ö. ü).
Beispiele:
- Aesch•b.•Neftenbach
- Oensingen
- Ueberstorf