Schreibweise geografische Namen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 26. Juni 2010, 21:24 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Amtliche Schreibregeln für geografischen Namen
Orts- und Lokalnamen
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| Regeln für die geografische Namen der Landesvermessung und der amtlichen Vermessung
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Gemeinde-, Ortschafts- und Stationsnamen
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| Empfehlungen zur Schreibweise von Gemeind- und Ortschaftsnamen, Richtlinien zur Schreibweise von Stationsnamen
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Strassennamen
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| Empfehlungen Gebäudeadressierung und Schreibweise von Strassennamen
Schreibweise in den verschiedenen Sprachgebieten der Schweiz
Allgemeines
Sprachgebiete der Schweiz
- Deutsch
- Französisch
- Italienisch
- Rätoromanisch (in der rätoromanischen Sprache im Kanton Graubünden besteht eine besondere Situation, vgl. rätoromanische Schweiz)
Grundsätze zur Schreibung geografischer Namen
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Kommentar zu Art. 4 Abs. 3 Geografische Namen nicht ändern:
- Beharrungsvermögen der Namen und starke Bindung der Bevölkerung an die Namen: vgl. Namenstreit im Thurgau, Ruedi Schwarzenbach, Zeitschrift SchweizerDeutsch 2/09 Seite 11
- Entwicklung der Orts- und Lokalnamen ausserhalb der Karten: vgl. Entwicklung der Orts- und Lokalnamen ausserhalb der Karten, Eduard Imhof, Die Ortsnamen in den amtlichen Plänen und Karten
Kommentar zu Art. 4 Abs. 1 und 2 GeoNV einfache Schreib- und Lesbarkeit, allgemeine Akzeptanz, Anlehnung an die Standardsprache
Auszug aus Kap. 2.1 Empfehlungen zur Schreibweise von Gemeind- und Ortschaftsnamen, Richtlinien zur Schreibweise von Stationsnamen:
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Praxis in der Schreibung von geografischen Namen in der Schweiz
In der Praxis bestehen bei der Schreibung der geografischen Namen ausser z.T. in der deutschsprachigen Schweiz kaum grössere Probleme. In der 2003 entstandenen Dokumentation der Schreibung geografischer Namen steht für die Schreibweise geografischer Namen in der deutschsprachigen Schweiz des Internet Lehrgangs GITTA folgende Aussage:
Diese Regelungen (Weisungen 1948) wurden im Rahmen einer grösseren Kommission ausgearbeitet, welche sich hauptsächlich aus Linguisten zusammensetzte. Unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg herrschte eine deutliche Tendenz in Richtung auf vermehrt mundartliche Formen vor. Seither hat sich die Meinung auch in Sprachkreisen wieder etwas geändert. Es wird heute vermehrt auf eine schriftsprachliche Form gedrungen, vor allem in extremen Fällen, wie
Mit Ausnahme solcher extremer Formulierungen, die von kantonalen Nomenklaturkommissionen gelegentlich vorgeschlagen wurden, hat sich die mundartliche Schreibweise allgemein bewährt und durchgesetzt. Trotzdem führt die Schreibweise immer wieder zu Kontroversen, wie kaum ein anderes Element der topographischen Karte. |
Die Kontroversen betreffend extreme Formulierungen haben sich seit 2003 verstärkt. Probleme entstehen, wenn Nomenklaturkommissionen Mundartformen ohne Normalisierung für die amtliche Schreibweise verwenden (vgl. hier) Mit der Geoinformationsgesetzgebung aus dem Jahre 2008 zeichnet sich jedoch wieder eine Beruhigung ab.
Deutschsprachige Schweiz
- Mit Einführung der neuen Landeskarten wurde ab ca. 1950 in der deutschsprachigen Schweiz begonnen, Lokalnamen von geringer, lokalen Bedeutung gemäss Weisungen 1948 mundartlich zu schreiben vgl. hier
- Die Schreibung gemäss Weisungen 1948 verlangt eine gewisse Anlehnung an das Schriftbild der Schriftsprache, was für die einfache Schreib- und Lesbarkeit sowie die allgemeine Akzeptanz der Bevölkerung erwartet entscheidend ist.
- Wird von den Grundsätzen der Verordnung über geografische Namen (GeoNV) zur Schreibung geografischer Namen abgewichen, muss mit Echo in den Medien und allfälligen Rückänderungen gerechnet werden vgl. hier
Französischsprachige Schweiz
Schreibweise von Flurnamen
- In der französischsprachigen Schweiz ist die Mundart stark im Schwinden begriffen. Sie wird nur noch von einer Minderheit der Bevölkerung gesprochen, meistens von älteren Leuten. Dementsprechend häufig sind auch die Lokalnamen, die aus dem Patois in die Schriftsprache übertragen wurden. Heute dominieren eindeutig die schriftsprachlichen Namen (Quelle vgl. hier)
- Viele Flurnamen entsprechen der Mundart (patois), die meisten sind jedoch an das Schriftbild der Schriftsprache angepasst worden.
Italienischsprachige Schweiz
Schreibweise von Flurnamen
- Schriftsprachliche und mundartliche Formen sind gemischt. Besonders im Tessin schwang einmal die eine, dann wieder die andere Auffassung oben aus, je nachdem wer die Nomenklaturkommission betreute. Heute wird von Fall zu Fall entschieden, ob eine Dialektform oder eine italianisierte Form verwendet werden soll. Die letzteren werden heute wieder vermehrt zugunsten der lokalen Dialektform aufgegeben. Schwierigkeiten ergeben sich besonders bei zusammengesetzten Namen. Das wichtigste Anliegen der Kommisssion ist eine Stabilisierung der Schreibweise der Namen unter dem Gesichtspunkt einer gewissen Renovation, welche sich auf die Transkriptionsregeln des "Vocabulario dei dialetti della Svizzera italiana" abstützt. (Quelle vgl. hier)
- Der Unterschied zwischen Mundart und Schriftsprache ist relativ gross. Wird eine zu lautnahe Schreibung gewählt (inkl. Sonderzeichen), eignen sich Flurnamen nicht für die Verwendung als Schreibweise von Strassen- und Stationsnamen.
Rätoromanischsprachigen Schweiz
Im Kanton Graubünden existieren folgende drei Landessprachen:
- Deutsch
- Iatlienisch
- Rätoromanisch, umfass vier idiomatische Sprachregionen mit einer eigenen Schriftsprache
- Surselvisch (Sursilvan)
- Sutselvisch (Sutsilvan)
- Surmeirisch (Surmiran)
- Oberengadinisch (Puter)
- Unterengadinisch (Vallader)
Details zur rätoromanischen Sprache vgl. hier
Rumansch Grischun
Die rätoromanischen Sprachidiome sind ein einer einheitlichen, künstlichen Sprache zusammengefasst dem Rumantsch Grischun, welche als Amtsprache dient.
Schreibweise von Flurnamen
- Unter der Leitung von Dr.Andreas Schorta wurde ein alle Flurnamen umfassendes Rätisches Namenbuch geschaffen. Dieses ist für die Schreibweise der rätoromanischen Namen im Prinzip als verbindlich erklärt worden (Quelle vgl. hier)
- Die Mundarten sind relativ nahe an den idiomatischen Schriftsprachen. Schreibweisen, welche in der idiomatischen Schriftsprache vorkommen, werden in der Regel an diese Schriftsprachen ausgerichtet.
Schreibweise von Gemeinde- und Ortschaftsnamen
- Neue Namen sind in der idiomatischen Form der betreffenden Region zu schreiben, nicht in der Einheitssprache Rumantsch Grischun (RG). Diese kann oder soll jedoch für Gattungswörter (bei Gebäuden, Stationsnamen etc.) verwendet werden. Quelle vgl. hier
Siehe auch
- Orts- und Lokalnamen
- Schreibweise von Orts- und Lokalnamen
- Änderungen der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen
- Geschichte der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen
- Mundart in Orts- und Lokalnamen
- Standardsprache und Dialekt
- Zusammenspiel von Orts- und Lokalnamen mit anderen Namen
- Rückänderungen der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen
- Kulturgeschichtliche Bedeutung Orts- und Lokalnamen
- Strassennamen
- Ortschaftsnamen
- Allgemeines