Höhnwilen oder Hääwiile: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde nach dem 2. Weltkrieg versucht, die Schreibweisen der Lokalnamen zu harmonisieren. 1948 wurden die [[Weisungen 1948]] zur Schreibweise der Lokalnamen in der deutschsprachigen Schweiz erlassen. Grundsatz dieser Weisungen in Art 7: ''Die Schreibung der Namen von geringer, lokaler Bedeutung, für die nach Artikel 4 und 5 keine besondere Regelung vorgesehen ist, erfolgt in Anlehnung an die ortsübliche Aussprache nach den im Anhang zu diesen Weisungen enthaltenen Grundsätzen und Schreibregeln.'' Mit den Grundsätzen wurde eine gemässigte und nicht eine extreme | + | Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde nach dem 2. Weltkrieg versucht, die Schreibweisen der Lokalnamen zu harmonisieren. 1948 wurden die [[Weisungen 1948]] zur Schreibweise der Lokalnamen in der deutschsprachigen Schweiz erlassen. Grundsatz dieser Weisungen in Art 7: ''Die Schreibung der Namen von geringer, lokaler Bedeutung, für die nach Artikel 4 und 5 keine besondere Regelung vorgesehen ist, erfolgt in Anlehnung an die ortsübliche Aussprache nach den im Anhang zu diesen Weisungen enthaltenen Grundsätzen und Schreibregeln.'' Mit den Grundsätzen wurde eine gemässigte und nicht eine extreme Mundartschreibweise festgelegt, wie sie später im Thurgauer Namenbuch verwendet wurde. Der Mitautor dieses Namenbauches, Oskar Bandle propagierte im Artikel der Thurgauer Zeitung vom 2.2.151 eine normalisierte, pragmatische Schreibweise der Flurnamen und sprach davon, dass die Schreibweise von Siedlungsnamen nicht verändert wird. Hätte sich das Thurgauer Namenbuch auf dieses Grundsätze angewandt, hätte bei Verwendung dieser Schreibweisen in der amtlichen Vermessung ein grosses Fiasko vermieden werden können [http://roopel.blogspot.com (vgl. hier).] Die amtliche Vermessung hatte sich damals geweigert, eingebürgerte Lokalnamen in mundartliche Formen zu ändern, insbesondere gerade die Siedlungsnamen. Die Schreibweise des Siedlungsnamen '''Höhnwilen''' hätte nicht in '''Höwilen''' geändert werden dürfen, da dieser Siedlungsnamen nicht nur eine lokale Bedeutung aufweist. |
− | Die Grundlage zur Schreibweise der Lokalnamen wurde mit dem [http://www.lokalnamen.ch/bilder/19380222.pdf Bundesratsbeschluss vom 22.2.1938] | + | Die Grundlage zur Schreibweise der Lokalnamen wurde mit dem [http://www.lokalnamen.ch/bilder/19380222.pdf Bundesratsbeschluss vom 22.2.1938] festgelegt, aus welchem dann 10 Jahre die [[Weisungen 1948]] entstanden sind. Leider wurde mit diesem Beschluss eine eidgenössische Kommission zur Koordination der Nomenklatur beschlossen, welche nebst Vertretern der Sprachwissenschaft und Namenforschung auch Vertreter von Kartenbenutzer wie auch Vertreter von Post und Verkehrsunternehmungen. |
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Version vom 25. September 2011, 22:09 Uhr
Zurück zu den Lokalnamen
Siedlungsname Hääwiile in der Landeskarte
Kanton: Thurgau
Gemeinde: Ermatingen
Hääwiile als Lokalname und Höhnwilen als Strassenbezeichnung in der amtlichen Vermessung
Inhaltsverzeichnis
Historische Schreibweisen gemäss Thurgauer Namenbuch
Historische Schreibweisen gemäss Thurgauer Namenbuch
- <1300 Henwile
- 1496 Henwil
- 1361 Henwyle
- 1362 Henwil
- 1369/1374 Henwille
- 1389/1422/<1450 Henwile
- 1496 Henwil
- <1500 Hennwylenn
- 1506 Henwil
- 1524 Henweiler
- 1599 Henwÿl
- 1634 Heewÿlen
- 1659 Henweilen
- 1671 Heenweilen
- 1731 Hänwillen
- 1832 Henweilen
- 1838 Höhnwyler
- 1887 Höhnweilen (Ober- und Unter-)
Schreibweisen in historischen Karten
- 1855 / 1860 / 1865 / 1870 / 1875 / 1880 / 1885 / 1890 / 1900 Höhnwyler
- 1910 / 1920 Höhenwilen
- 1930 Höhnwilen
- 1885 / 1900 / 1915 / 1930 / 1945 Unter- und Ober- Höhnwilen
Alte Landeskarte
- 1957 1966 1972 1978 1884 Unter Höwilen / Ober Höwilen
Gebäudeadressen
Ortsbuch der Schweiz
- 1928 Höhnwilen
- Heute Gebäudeadressen: Höhnwilen
Änderung von Höhnwilen in Höwilen im Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte
Die Schreibweisen hatten waren bis ca. 1920 recht unstabil. Mit dem Aufkommen von Gebäudeadressen begann sich die Schreibweisen der Lokalnamen zu festigen was die Schreibweise der Siedlungsnamen anbelangt (vgl. Ortsbuch der Schweiz).
Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde nach dem 2. Weltkrieg versucht, die Schreibweisen der Lokalnamen zu harmonisieren. 1948 wurden die Weisungen 1948 zur Schreibweise der Lokalnamen in der deutschsprachigen Schweiz erlassen. Grundsatz dieser Weisungen in Art 7: Die Schreibung der Namen von geringer, lokaler Bedeutung, für die nach Artikel 4 und 5 keine besondere Regelung vorgesehen ist, erfolgt in Anlehnung an die ortsübliche Aussprache nach den im Anhang zu diesen Weisungen enthaltenen Grundsätzen und Schreibregeln. Mit den Grundsätzen wurde eine gemässigte und nicht eine extreme Mundartschreibweise festgelegt, wie sie später im Thurgauer Namenbuch verwendet wurde. Der Mitautor dieses Namenbauches, Oskar Bandle propagierte im Artikel der Thurgauer Zeitung vom 2.2.151 eine normalisierte, pragmatische Schreibweise der Flurnamen und sprach davon, dass die Schreibweise von Siedlungsnamen nicht verändert wird. Hätte sich das Thurgauer Namenbuch auf dieses Grundsätze angewandt, hätte bei Verwendung dieser Schreibweisen in der amtlichen Vermessung ein grosses Fiasko vermieden werden können (vgl. hier). Die amtliche Vermessung hatte sich damals geweigert, eingebürgerte Lokalnamen in mundartliche Formen zu ändern, insbesondere gerade die Siedlungsnamen. Die Schreibweise des Siedlungsnamen Höhnwilen hätte nicht in Höwilen geändert werden dürfen, da dieser Siedlungsnamen nicht nur eine lokale Bedeutung aufweist.
Die Grundlage zur Schreibweise der Lokalnamen wurde mit dem Bundesratsbeschluss vom 22.2.1938 festgelegt, aus welchem dann 10 Jahre die Weisungen 1948 entstanden sind. Leider wurde mit diesem Beschluss eine eidgenössische Kommission zur Koordination der Nomenklatur beschlossen, welche nebst Vertretern der Sprachwissenschaft und Namenforschung auch Vertreter von Kartenbenutzer wie auch Vertreter von Post und Verkehrsunternehmungen.
Übernahme der Schreibweise aus dem Namenbuch
Im Kanton Thurgau wurden für die Schreibweise der amtlichen Vermessung die Schreibweisen aus dem Namenbuch übernommen.
Neue Schreibweisen: seit ca. 1990
- Under Hääwiile
- Ober Hääwiile
Schon die Schreibweisen Unter Höwilen sowie Ober Höwilen stiessen 1957 auf ungenügende Akzeptant, erste recht diese für Lokaalnamen extremen Schreibweisen Under und Ober Hääwiile.
Wie geht es weiter?
Zwar wurden im Kanton Thurgau beschlossen, alle Siedlungsnamen zurückändern, doch dies nimmt viel Zeit in Anspruch, bis die bisherigen Namen in amtlichen Karten und Plänen publiziert sind (vgl. hier). Zudem besteht eine Unsicherheit, welche Schreibweise die offizielle sein wird (Höhnwilen ?) und in der zweisprachigen Wanderkarte, wurde die Schreibweise Hääwiile belassen. Inzwischen wird die neue, wahrscheinlich bald nicht mehr gültige Schreibweise von anderen Karten übernommen, so z.B. Google maps.