Thurgauer Wanderkarte: Unterschied zwischen den Versionen
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− | + | Ab Mitte Oktober 2010 war unter der Projektleitung von Clemens Wäger die vom Huber Verlag Frauenfeld herausgegebene zweisprachige '''Thurgauer Wanderkarte''' mit den geplanten (auf die alten Schreibweisen zurückgeführten) neuen Schreibweisen erhältlich. Diese spezielle Ausgabe wird auch in der Deutschen Nationalbibliothek gefürht [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D992686687 vgl. hier]. | |
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− | Diese spezielle Ausgabe wird auch der Deutschen Nationalbibliothek gefürht [https://portal.dnb.de/opac.htm?method=simpleSearch&cqlMode=true&query=idn%3D992686687 vgl. hier]. | ||
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− | Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine "dreisprachige" Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen von geografischen Namen existieren z.B. Rotbühl, Rotbüel und Roopel. Im Kanton Thurgau wurden nach dem 2. Weltkrieg Flur-, Hof-, und Weilernamen im Übergang von der alten Siegfriedkarte auf die neue Landeskarte von einer traditionell schriftsprachlich geprägten in eine moderat mundartnahe Schreibweise geändert. Die Schreibweisen auf Strassenwegweisern und in Gebäudeadressen (benannte Gebiete) blieben bis heute meist unverändert auf dem Stand vor dem 2. Weltkrieg erhalten (Ausnahme: aus '''Rothbühl''' auf der Siegfriedkarte 1945 entstand die Schreibweise '''Rotbühl''' als Schreibweise für Ortstafel und Gebäudeadressen; auf der neuen Landeskarte 1957 entstand in der moderat mundartnahen Form '''Rotbüel''' (wie auch in den Kantonen Bern und Solothurn). Die mundartnahen Schreibweisen der Landeskarte fanden Verwendung in der Beschriftung der Wanderwege; in der Strassensignalisation und Gebäudeadressierung blieben jedoch die bisherigen Schreibweisen unverändert bestehen. Kurz vor dem Jahr 2000 wurden die mundartnahen Schreibweisen auf der bisherigen Landeskarte in Anlehnung an das Thurgauer Namenbuch lautlich noch näher an die Mundart ausgerichtete Schreibweise geändert. | + | Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine "dreisprachige" Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen von geografischen Namen existieren z.B. Rotbühl, Rotbüel und Roopel. Im Kanton Thurgau wurden nach dem 2. Weltkrieg Flur-, Hof-, und Weilernamen im Übergang von der alten Siegfriedkarte auf die neue Landeskarte von einer traditionell schriftsprachlich geprägten in eine moderat mundartnahe Schreibweise geändert. Die Schreibweisen auf Strassenwegweisern und in Gebäudeadressen (benannte Gebiete) blieben bis heute meist unverändert auf dem Stand vor dem 2. Weltkrieg erhalten (Ausnahme: aus '''Rothbühl''' auf der Siegfriedkarte 1945 entstand die Schreibweise '''Rotbühl''' als Schreibweise für Ortstafel und Gebäudeadressen; auf der neuen Landeskarte 1957 entstand in der moderat mundartnahen Form '''Rotbüel''' (wie auch in den Kantonen Bern und Solothurn). Die mundartnahen Schreibweisen der Landeskarte fanden Verwendung in der Beschriftung der Wanderwege; in der Strassensignalisation und Gebäudeadressierung blieben jedoch die bisherigen Schreibweisen unverändert bestehen. Kurz vor dem Jahr 2000 wurden die mundartnahen Schreibweisen auf der bisherigen Landeskarte in Anlehnung an das Thurgauer Namenbuch lautlich noch näher an die Mundart ausgerichtete Schreibweise geändert. Im Jahr 2010 wurde dann geplant, diverse solche lautnahen Schreibweisen auf die heute verwendeten und gebräuchlichen Schreibweisen in der Strassensignalisation und Gebäudeadressen zu ändern (z.B. Rotbühl, Fliegenegg, Bohl; vgl. Beispiele unten). |
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|'''Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005''' | |'''Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005''' | ||
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Neue Thurgauer Wanderkarte mit der geplanten neuen altbewährten Schreibweise '''Fliegenegg''' | Neue Thurgauer Wanderkarte mit der geplanten neuen altbewährten Schreibweise '''Fliegenegg''' | ||
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== Beispiel Bohl/Bol/Bool/Bohl == | == Beispiel Bohl/Bol/Bool/Bohl == |
Aktuelle Version vom 20. August 2023, 19:56 Uhr
Geografische Namen | Lokalnamen | Gebäudeadressen | Inhaltsverzeichnis+Übersicht | Aktuell |
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Allgemeines
Ab Mitte Oktober 2010 war unter der Projektleitung von Clemens Wäger die vom Huber Verlag Frauenfeld herausgegebene zweisprachige Thurgauer Wanderkarte mit den geplanten (auf die alten Schreibweisen zurückgeführten) neuen Schreibweisen erhältlich. Diese spezielle Ausgabe wird auch in der Deutschen Nationalbibliothek gefürht vgl. hier.
Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine "dreisprachige" Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen von geografischen Namen existieren z.B. Rotbühl, Rotbüel und Roopel. Im Kanton Thurgau wurden nach dem 2. Weltkrieg Flur-, Hof-, und Weilernamen im Übergang von der alten Siegfriedkarte auf die neue Landeskarte von einer traditionell schriftsprachlich geprägten in eine moderat mundartnahe Schreibweise geändert. Die Schreibweisen auf Strassenwegweisern und in Gebäudeadressen (benannte Gebiete) blieben bis heute meist unverändert auf dem Stand vor dem 2. Weltkrieg erhalten (Ausnahme: aus Rothbühl auf der Siegfriedkarte 1945 entstand die Schreibweise Rotbühl als Schreibweise für Ortstafel und Gebäudeadressen; auf der neuen Landeskarte 1957 entstand in der moderat mundartnahen Form Rotbüel (wie auch in den Kantonen Bern und Solothurn). Die mundartnahen Schreibweisen der Landeskarte fanden Verwendung in der Beschriftung der Wanderwege; in der Strassensignalisation und Gebäudeadressierung blieben jedoch die bisherigen Schreibweisen unverändert bestehen. Kurz vor dem Jahr 2000 wurden die mundartnahen Schreibweisen auf der bisherigen Landeskarte in Anlehnung an das Thurgauer Namenbuch lautlich noch näher an die Mundart ausgerichtete Schreibweise geändert. Im Jahr 2010 wurde dann geplant, diverse solche lautnahen Schreibweisen auf die heute verwendeten und gebräuchlichen Schreibweisen in der Strassensignalisation und Gebäudeadressen zu ändern (z.B. Rotbühl, Fliegenegg, Bohl; vgl. Beispiele unten).
. | Traditionelle Schreibweise vor 1955 | Schreibweise entsprechende Weisungen 1948 resp. Weisungen 2011 | Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005 | Schreibweise im Jahr 2010 geplant und später umgesetzt |
Ausrichtung | an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet | gemässigte Mundartschreibweise mit Anlehnung an die Schriftsprache (vgl. Schreibweise von Werner Marti) | lautnahe Schreibweise gemäss Eugen Dieth | an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet |
Beispiel | Fliegenegg | Flügenegg | Flüügenegg | Fliegenegg |
Verwendung |
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- Nähere Betrachtung zu aus historischen Karten gewonnenen Erkenntnisse vgl. hier
- Betrachtungen von Oskar Bandle, Mitautor Thurgauer Namenbuch, zur Schreibweise Siegfriedkarte und Weisungen 1948 vgl. hier
Beispiel Fliegenegg/Flügenegg/Flüügenegg/Fliegenegg
Schreibweise auf der aktuellen Landeskarte
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Schreibweise auf der Strassen- und Wanderwegbeschilderung
Strassenwegweiser Fliegenegg | Wanderwegbeschriftung Flügenegg |
Neue Thurgauer Wanderkarte mit der geplanten neuen altbewährten Schreibweise Fliegenegg
Beispiel Bohl/Bol/Bool/Bohl
Gemeinde Bussnang: Der Strassenwegweiser Bohl wurde auf Bool geändert und musste inzwischen wieder auf Bohl geändert werden (Quelle Thurgauerzeitung).
Bemerkenswert ist, dass Bohl auf der Landeskarte 1957 - 1992 Bol geschrieben wurde. Es ist davon auszugehen, dass daher auch die Wanderwegweiser mit Bol beschriftet werden. Anscheinend störte die gemässigte Mundartschreibweise Bol neben dem allgemeinen Schreibgebrauch Bohl weniger als die extreme Mundartschreibweise Bool, welche nicht auf allgemeine Akzeptanz stösst und abgelehnt wird.
Neue Thurgauer Wanderkarte mit der geplanen neuen Schreibweise Bohl
Geografische Namen | Lokalnamen | Gebäudeadressen | Inhaltsverzeichnis+Übersicht | Aktuell |
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