Thurgauer Wanderkarte: Unterschied zwischen den Versionen
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− | Von zwei- oder mehrsprachigen Karten und Plänen wird gesprochen, wenn diese zwei- oder mehrsprachig geschriebene geografische Namen beinhalten. | + | Von zwei- oder mehrsprachigen Karten und Plänen wird gesprochen, wenn diese in einer grosser Anzahl zwei- oder mehrsprachig geschriebene geografische Namen beinhalten. Die Landeskarte enthält in zweisprachigen Gebieten z.T. zweisprachige Namen; es handelt sich aber trotzdem nicht um eine mehrsprachige Karte. Die neue "zweisprachige" Wanderkarte stellt für die Schweiz ein Novum dar (vgl. unten). |
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== Zweisprachige Wanderkarte im Kanton Thurgau == | == Zweisprachige Wanderkarte im Kanton Thurgau == | ||
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− | Ende September 2010 gibt der Huber Verlag Frauenfeld eine zweisprachige Wanderkarte heraus. [http://roopel.blogspot.com | + | Ende September 2010 gibt der Huber Verlag Frauenfeld eine zweisprachige Wanderkarte heraus. [http://roopel.blogspot.com Näheres vgl. hier] |
− | Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine dreisprachige Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen | + | Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine dreisprachige Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen existieren z.B. |
− | Rotbühl, Rotbüel und Roopel. [[Geografische_Namen_in_historischen_Karten#Aus_historischen_Karten_gewonnene_Erkenntnisse_bez.C3.BCglich_geografische_Namen|Näheres vgl. hier]]. Während in der Schweiz zweisprachige Namen z.B. Französisch/Deutsch | + | Rotbühl, Rotbüel und Roopel. [[Geografische_Namen_in_historischen_Karten#Aus_historischen_Karten_gewonnene_Erkenntnisse_bez.C3.BCglich_geografische_Namen|Näheres vgl. hier]]. Während in der Schweiz zweisprachige Namen z.B. Französisch/Deutsch Rätoromanisch/Deutsch Deutsch/Italienisch usw. existieren, handelt es sich beim Kanton nicht um echte Sprachen, sondern lediglich um eine Unsicherheit, wie weit die Schreibweisen von Orts- und Lokalnamen sich an das Schriftbild der Schriftsprache anlehnen sollen, d.h. es handelt sich um eine Sprachskala der Deutschen Sprache. |
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|'''Schreibweise entsprechende Weisungen 1948''' | |'''Schreibweise entsprechende Weisungen 1948''' | ||
|'''Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005''' | |'''Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005''' | ||
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|an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet | |an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet | ||
|gemässigte Mundartschreibweise mit Anlehnung an die Schriftsprache (vgl. Schreibweise von Werner Marti) | |gemässigte Mundartschreibweise mit Anlehnung an die Schriftsprache (vgl. Schreibweise von Werner Marti) | ||
− | |lautnahe Schreibweise | + | |lautnahe Schreibweise gemäss Eugen Dieth |
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=== Beispiel Fliegenegg/Flügenegg/Flüügenegg === | === Beispiel Fliegenegg/Flügenegg/Flüügenegg === | ||
− | [http://map.geo.admin.ch/?zoom=7&X=264607.13057&Y=720676. Schreibweise auf | + | [http://map.geo.admin.ch/?zoom=7&X=264607.13057&Y=720676. Schreibweise auf der Landeskarte] |
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− | Bemerkenswert ist, dass '''Bohl''' auf der Landeskarte 1957 - 1992 '''Bol''' geschrieben wurde. Es ist davon auszugehen, dass daher auch die | + | Bemerkenswert ist, dass '''Bohl''' auf der Landeskarte 1957 - 1992 '''Bol''' geschrieben wurde. Es ist davon auszugehen, dass daher auch die Wanderwegweiser mit '''Bol''' beschriftet werden. Anscheinend störte die gemässigte Mundartschreibweise '''Bol''' neben dem allgemeinen Schreibgebrauch '''Bohl''' weniger als die extreme Mundartschreibweise '''Bool''', welche nicht auf allgemeine Akzeptanz stösst und abgelehnt wird. |
Version vom 13. September 2010, 07:24 Uhr
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Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Von zwei- oder mehrsprachigen Karten und Plänen wird gesprochen, wenn diese in einer grosser Anzahl zwei- oder mehrsprachig geschriebene geografische Namen beinhalten. Die Landeskarte enthält in zweisprachigen Gebieten z.T. zweisprachige Namen; es handelt sich aber trotzdem nicht um eine mehrsprachige Karte. Die neue "zweisprachige" Wanderkarte stellt für die Schweiz ein Novum dar (vgl. unten).
Standards zur Schreibweise von zwei- oder mehrsprachigen geografischen Namen:
Vgl. Empfehlungen zur Schreibweise von Gemeind- und Ortschaftsnamen, Richtlinien zur Schreibweise von Stationsnamen
3.1.6 Schrägstriche
Bei zweisprachiger Bezeichnung von Gemeinde- und Ortschaftsnamen erfolgt die Trennung der bei den gleichwertigen Namensversionen durch einen Schrägstrich, welcher ohne Leerschlag gesetzt wird.
Beispiele:
- Biel/Bienne
- Disentis/Mustér
- Domat/Ems
- Tumegl/Tomils
Zweisprachige Karten in deutsch-/französischsprachigen Gebieten
Liste deutscher Bezeichnungen französischsprachiger Orte
Zweisprachige Wanderkarte im Kanton Thurgau
Allgemeines
Ende September 2010 gibt der Huber Verlag Frauenfeld eine zweisprachige Wanderkarte heraus. Näheres vgl. hier
Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine dreisprachige Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen existieren z.B. Rotbühl, Rotbüel und Roopel. Näheres vgl. hier. Während in der Schweiz zweisprachige Namen z.B. Französisch/Deutsch Rätoromanisch/Deutsch Deutsch/Italienisch usw. existieren, handelt es sich beim Kanton nicht um echte Sprachen, sondern lediglich um eine Unsicherheit, wie weit die Schreibweisen von Orts- und Lokalnamen sich an das Schriftbild der Schriftsprache anlehnen sollen, d.h. es handelt sich um eine Sprachskala der Deutschen Sprache.
. | Traditionelle Schreibweise vor 1955 | Schreibweise entsprechende Weisungen 1948 | Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005 |
Ausrichtung | an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet | gemässigte Mundartschreibweise mit Anlehnung an die Schriftsprache (vgl. Schreibweise von Werner Marti) | lautnahe Schreibweise gemäss Eugen Dieth |
Beispiel | Fliegenegg | Flügenegg | Flüügenegg |
Verwendung |
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Beispiel Fliegenegg/Flügenegg/Flüügenegg
Schreibweise auf der Landeskarte
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Schreibweise auf der Strassen- und Wanderwegbeschilderung
Strassenwegweiser Fliegenegg | Wanderwegbeschriftung Flügenegg |
Beispiel Bohl/Bol/Bool
Gemeinde Bussnang: Der Strassenwegweiser Bohl wurde auf Bool geändert und musste inzwischen wieder auf Bohl geändert werden. Quelle Thurgauerzeitung
Bemerkenswert ist, dass Bohl auf der Landeskarte 1957 - 1992 Bol geschrieben wurde. Es ist davon auszugehen, dass daher auch die Wanderwegweiser mit Bol beschriftet werden. Anscheinend störte die gemässigte Mundartschreibweise Bol neben dem allgemeinen Schreibgebrauch Bohl weniger als die extreme Mundartschreibweise Bool, welche nicht auf allgemeine Akzeptanz stösst und abgelehnt wird.