Geografische Namen Test: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geoinformation HSR
Wechseln zu: Navigation, Suche
Zeile 58: Zeile 58:
 
|style="background:#00BFFF;"  |1. Jh. v. Chr. bis
 
|style="background:#00BFFF;"  |1. Jh. v. Chr. bis
 
5. Jh. n. Chr.
 
5. Jh. n. Chr.
|style="background:#00BFFF;"  |'''Römische Zeit'''
+
|style="background:#00BFFF;"  |'''[http://www.geschichte-schweiz.ch/roemerzeit.html Römische Zeit''']
 
Weitgehende Romanisierung der älteren Sprachschichten des Keltischen, Illyrischen usw. seit der Römerherrschaft und römische Durchdringung vom 1. Jh. v. Chr. an. Die Schweiz zeigt vor der alemannischen Besiedlung ein wesentlich romanisches Gepräge, in dessen Schicht Vorromanisches hineinragt.
 
Weitgehende Romanisierung der älteren Sprachschichten des Keltischen, Illyrischen usw. seit der Römerherrschaft und römische Durchdringung vom 1. Jh. v. Chr. an. Die Schweiz zeigt vor der alemannischen Besiedlung ein wesentlich romanisches Gepräge, in dessen Schicht Vorromanisches hineinragt.
 
|-
 
|-

Version vom 28. Dezember 2007, 13:07 Uhr

Zurück zu den Weblinks Orts- und Lokalnamen

Historische Schichten in schweizerischen Orts- und Lokalnamen

Nach Paul Zinsli: Ortsnamen. Strukturen und Schichten in den Siedlungs- und Flurnamen der deutschen Schweiz. Frauenfeld 1971 und Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen, hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuchâtel unter Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld und Lausanne 2005.

1. Jahrtausend v. Chr. Frühste Schichten

verschiedene Volksstämme, in sprachlichen und archäologischen Funden nachgewiesen (Ligurer, Etrusker,Veneter und Illyrer, Kelten, Römer).

. Ligurer (wenig gesichert):

Ligurisches Suffix – asco,-asca (weiter verwendet im Romanischen):

  • Biasca
  • Verzasca
  • Urnäsch
  • Domleschg (Tumliasca)

Suffix -anco, -anca etwa in

  • Val Calanca
seit rund 800 v. Chr.

Funde in den Alpen seit 4. Jh. v. Chr.

Veneter und Illyrer (alteuropäisch/indoeuropäisch/vorkeltisch)
  • Aare
  • Thur
  • Plessur
  • lacus Venetus für den Bodensee
seit etwa 500. v. Chr. Kelten (Helvetier, Rauriker, Sequaner, Lepontier):

Namen auf -dûnum zu gallisch dûnon „befestigte Burg, Stadt“:

  • Nyon/ Neuchatel (Noviodunum)
  • Yverdon (Ebrudunum)
  • Moudon (Minnodunum)
  • Sion (Sedunum)

Namen auf –durum:

  • Winterthur (Vitodurum)
  • Solothurn (Salodurum)
  • Zizers (*Titioduron)

Keltische Lepontier in den Namen:

  • Leventina
  • Lugnez

keltische Prittenni im Namen:

  • Prättigau

keltische Rauraci in Namen:

  • Augusta Raurica

keltische Namen:

  • Rhone (Rhodanus, Rotten)
  • Brig, Brigels/Brail zu gall. briga „Berg“
  • Maienfeld (Peutingersche Karte: Magia) zu gall. magos „Feld“

Keltische Lehnwörter wie:

  • Balm
  • Alp
  • Gummen
  • Gufer u.a (vor allem in Flurnamen)
1. Jh. v. Chr. bis

5. Jh. n. Chr.

Römische Zeit

Weitgehende Romanisierung der älteren Sprachschichten des Keltischen, Illyrischen usw. seit der Römerherrschaft und römische Durchdringung vom 1. Jh. v. Chr. an. Die Schweiz zeigt vor der alemannischen Besiedlung ein wesentlich romanisches Gepräge, in dessen Schicht Vorromanisches hineinragt.

seit 58 v. Chr. Römer
  • Pfyn im Wallis und Thurgau (ad fines)
  • Augst, älter Augusta Raurica bei Basel
  • Koblenz im Aargau (confluentia „Zusammenfluss“ der Aare und des Rheins)
  • Kempraten im Kantons Zürich (centum prata „hundert Felder“)
  • Frasnacht am Bodensee (lat.*fraxinetum „Eschengehölz“)
  • Kulmerau (lat.*columbarium „Friedhof“)
  • Buchsee (lat. * buxetum „Buchshain“)
. Galloromanen Keltisches durch Romanisches überlagert

Namen auf –âcum (galloromanisches Suffix):

  • Pully (Pulliacum)
  • Wichtrach/Vully (*Victriacum)
  • Küs(s)nach/Cossonay (*fundus Cossiniacus)
  • Brissago (*fundus Bricciacus)
Seit der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts Mittelalter

Einwanderung der Alemannen von Norden her über den Rhein.

. Alemannen

Namen auf –ingen, -wil, -hausen, Rodungsnamen usw.

  • -ingen: Andelfingen (Kt. ZH), Beringen (Kt. SH), Binningen (Kt. BL), Bolligen (Kt. BE), Deitingen (Kt. SO), Derendingen (Kt. SO), Düdingen (Kt. FR), Egerkingen (Kt. SO), Ermatingen (Kt. TG), Frutigen (Kt. BE), Itingen (Kt. BL), Kleindöttingen (Kt. AG), Konolfingen (Kt. BE), Kreuzlingen (Kt. TG), Lüchingen (Kt. SG), Meiringen (Kt. UR), Mellingen (Kt. AG), Menzingen (Kt. ZG), Oberehrendingen (Kt. AG), Otelfingen (Kt. ZH), Othmarsingen (Kt. AG), Subingen (Kt. SO), Unterehrendingen (Kt. AG), Utzigen (Kt. BE), Wettingen (Kt. AG), Wilchingen (Kt. SH), Würenlingen (Kt. AG), Wynigen (Kt. BE), Zwingen (Kt. BL)
  • -will: Adliswil (Kt. ZH), Alterswil (Kt. FR), Attiswil (Kt. BE), Bütschwil (Kt. SG), Flawil (Kt. SG), Hergiswil (Kt. NW), Hunzenschwil (Kt. AG), Huttwil (Kt. BE), Madiswil (Kt. BE), Mägenwil (Kt. AG), Nottwil (Kt. LU), Recherswil (Kt. SO), Reigoldswil (Kt. BL), Remetschwil (Kt. AG), Richterswil (Kt. ZH), Safenwil (Kt. AG), Tägerwilen (Kt. TG), Walchwil (Kt. ZG), Waltenschwil (Kt. AG), Wattenwil (Kt. BE), Wolfwil (Kt. SO), Wünnewil (Kt. FR)
  • -hausen: Gockhausen (Kt. ZH), Hausen (Kt. AG), Neuhausen (Kt. SH), Steinhausen (Kt. ZG), Walzenhausen (Kt. AR), Wolhusen (Kt. LU)
  • ken/-kon: Benken (Kt. SG), Bubikon (Kt. ZH), Dietikon (KT. ZH), Dulliken (Kt. SO), Ebikon (Kt. LU), Effretikon (Kt. ZH), Eschlikon (Kt. TG), Kölliken (Kt. AG), Menziken (Kt. AG), Möriken (Kt. AG), Opfikon (Kt. ZH), Pfäffikon (Kt. SZ), Schenkon (Kt. LU), Zufikon (Kt. AG)
  • -heim: Arlesheim (Kt. BL), Degersheim (Kt. SG), Schleitheim (Kt. SH), Schüpfheim (Kt. LU)


Althochdeutsche Lautverschiebung an vordeutschen Namen:

  • Zürich (< Turicum)
  • Rotten (< Rhodanus)
  • Alpnach (<*Albiniacum)




Weblinks