Schreibung der Umlaute in geografischen Namen: Unterschied zwischen den Versionen
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− | * Kartenausschnitte rechts: ''Weiler '''Ötikon''' und '''Uerikon''' in der aktuellen Landeskarte | + | * Kartenausschnitte rechts: ''Weiler '''Ötikon''' und '''Uerikon''' in der aktuellen Landeskarte. Die Umlaute bei Orts- und Lokalnamen werden grundsätzlich als Ä Ö Ü geschrieben. Da es sich bei '''Uerikon''' zugleich um eine postalische Ortschaft handelt, wird der Umlaut mit Ue geschrieben.'' |
Version vom 21. Februar 2011, 17:11 Uhr
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- Kartenausschnitte links: Weiler Oetikon und Uerikon in der Wildkarte ca. 1850 (Gemeinde Stäfa Kt. ZH). Dazumal existierten in der Schweiz noch keine Schreibmaschinen.
- Kartenausschnitte rechts: Weiler Ötikon und Uerikon in der aktuellen Landeskarte. Die Umlaute bei Orts- und Lokalnamen werden grundsätzlich als Ä Ö Ü geschrieben. Da es sich bei Uerikon zugleich um eine postalische Ortschaft handelt, wird der Umlaut mit Ue geschrieben.
Bei dieser Seite geht es um die Schreibung der Umlaute am Wortanfang in geografischen Namen in der deutschsprachigen Schweiz.
Inhaltsverzeichnis
Hintergrund
- In der Schweiz sind auf historischen Karten grosse Umlaute mit Ae, Oe und Ue bereits vor der Einführung der Schreibmaschine um ca. 1880 zu finden.
- Der Umstand, dass später auf der Schweizer Schreibmaschinentastatur keine Ä, Ö, Ü existierten, dürfte diese Schreibtradition gefördert haben.
- Heute wo die Schreibung Ä, Ö und Ü ohne weiteres möglich wäre, wurden wegen der einheitlichen Schreibweise in Verzeichnissen die grossen Umlaute von Gemeinde-, Ortschafts- und Stationsnamen konsequent als Ae, Oe und Ue geschrieben.
- Grundsätzlich wäre Ä Ö Ü die korrekte Schreibweise für Umlaute am Anfang aller geografischen Namen. Wegen dem sehr hohen Umstellungsaufwand wird dieser Schreibstandard beibehalten. Eine Umstellung müsste koordiniert und gesamthaft in der ganzen Schweiz vorgenommen werden, ist jedoch politisch/finanziell nicht möglich.
Überblick über die Schreibweisen der Umlaute
Im Innern von geografischen Namen
In der der deutschsprachigen Schweiz werden die Umlaute im Innern aller geografischen Namen konsequent geschrieben als ä ö ü
Am Anfang von geografischen Namen
Die Umlaute am Wortanfang in geografischen Namen werden dagegen unterschiedlich geschrieben:
Ae, Ou, Ue werden heute konsequent geschrieben:
- Gemeindenamen
- Postalischen Ortschaften
- Stationsnamen
- Strassennamen in den meisten Gemeinden
Ä, Ö, Ü werden meist geschrieben in:
- Orts- und Flurnamen ausser bei Orts- und Flurnamen, welche an der betreffenden Örtlichkeit auch als Gemeinde- / Ortschafts- und Stationsnamen auftreten und in Abweichung der allgemeinen Regeln mit Ae, Oe und Ue geschrieben werden.
Internet
Im Internet werden alle Umlaute (Wortanfang und im Innern des Wortes) als Ae, Oe, Ue resp. ae, oe, ue geschrieben.
Amtliche Empfehlungen
Gemeinde-, Ortschafts- und Stationsnamen
Version 1.0 vom 20. Januar 2010
Kap. 3.2.4 Umlaute von A, O, U am Anfang von geografischen Namen
In der Schweiz sind auf historischen Karten grosse Umlaute mit Ae, Oe und Ue bereits vor der Einführung der Schreibmaschine um ca. 1880 zu finden. Der Umstand, dass später auf der Schweizer Schreibmaschinentastatur keine Ä, Ö, Ü existierten, dürfte diese Schreibtradition gefördert haben. Heute wo die Schreibung Ä, Ö und Ü ohne weiteres möglich wäre, wurden wegen der einheitlichen Schreibweise in Verzeichnissen die grossen Umlaute von Gemeinde-, Ortschafts- und Stationsnamen konsequent als Ae, Oe und Ue geschrieben. Wegen dem sehr hohen Umstellungsaufwand soll im Sinne von Artikel 4 Absatz 3 GeoNV diese Schreibtradition für bestehende Namen beibehalten wer-den. Für neue Gemeinde- und Ortschaftsnamen wird zur Beibehaltung einer einheitlichen Schreib-weise und zur Vermeidung von Unsicherheiten empfohlen, den bisherigen pragmatischen Schreib-standard anzuwenden.
Beispiele: Aesch (Neftenbach), Oensingen, Ueberstorf
Ae, Oe, Ue resp. Ä, Ö, Ü sollen in bestimmen Namen einheitlich in der amtlichen Form verwendet und auch in Verzeichnissen nicht an eine andere Form angepasst werden (vgl. Art. 1 GeoNV). Ae, Oe und Ue werden in Verzeichnissen als einzelne Buchstaben eingereiht.
Umlaute von A, O, U am Anfang von Flurnamen schreibt man gewöhnlich als Ä, Ö, Ü. Falls entsprechende Namen als Gemeinde oder Ortschaft existieren oder falls es sich um öffentliche Bauwerke handelt, werden die Umlaute häufig als Ae, Oe, Ue geschrieben.
Beispiele: Äbenegg, Ölegg, Überthal Ortsname Aesch und Ortschaft Aesch ZH in der Gemeinde Aesch (ZH)
Strassennamen
Empfehlung Gebäudeadressierung und Schreibweise von Strassennamen für die deutschsprachige Schweiz
Version 1.6 vom 3. 5. 2005
Kap 3.4 Umlaute von A, O, U am Anfang von Strassennamen (innerhalb ä, ö, ü)
Hinweis: Die Schreibweise Ae, Oe, Ue am Anfang von Strassennamen ist weit verbreitet, ebenso bei Orts- und Stationsnamen. Die Weisung über die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen sieht für Lokalnamen Ä, Ö, Ü vor. Die Meinungen, welche Schreibweise für Strassennamen gewählt werden soll, sind recht unterschiedlich. Das Eidg. Gebäude- und Wohnungsregister macht zu einer allfälligen Umstellung keine Vorschläge, empfiehlt jedoch, sich innerhalb einer Gemeinde für die eine oder andere Variante zu entscheiden. Bei einer Schreibweise bestehender Namen mit Ae, Oe, Ue wird abgeraten, Ä, Ö und Ü für neue Strassennamen zu verwenden.
Beispiele:
- Aegertenstrasse
- Am Oeschberg
Orts- und Flurnamen
Gemäss Weisungen 1948 werden in Orts- und Lokalnamen die Umlaute am Anfang der Namen mit Ä Ö Ü geschrieben. Eine Ausnahme bilden Orts- und Lokalnamen, welche zugleich auch als Gemeinde-, Ortschafts- und Stationsnamen existieren.