Lokalname
Inhaltsverzeichnis
- 1 Verwendung des Begriffes «Lokalnamen»
- 2 Umfang der «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen» im Sinne der heutigen Verordnung «Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen»
- 3 Beispiele für die heutige Verwendung von verschiedenen Oberbegriffen für «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen»
- 4 Kandidaten für künftigen Oberbegriff von «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen»
- 5 Weblinks
Verwendung des Begriffes «Lokalnamen»
Allgemeine Betrachtungen
Umfang Es geht um die Namen von topografischen Objekten wie:
- Siedlungen (Städte, Quartiere, Dörfer, Weiler und Einzelhöfe)
- Landschaften (Fluren, Wälder, Gebiete, Täler, Alpen)
- Gewässer (Bäche, Flüsse, Weiher, Seen, Wasserfälle, Quellen)
- Gletscher
- Gelände (Berge und Hügel)
- Kulturelle Objekte (z.B. Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen, Kapellen)
- Öffentlichen Bauten (z.B. Schulhäuser, Spitäler, Sägereien, Mühlen)
- besondere Objekte von Verkehrsverbindungen (Brücken, Pässe, Tunnels, Flugplätze)
Begriff
Wahrscheinlich gibt es keinen geeigneten, eindeuitgen Oberbegriff für die Namen der topografischen Objekten, dies zeigt sich auch in der Geschichte:
- 22.2.1938 Bundesrats Beschluss über die Schreibweise von Orts- und Lokalnamen bei Grundbuchvermessungen
- 27.10.1948 Weisungen für die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen bei Grundbuchvermessungen in der deutschsprachigen Schweiz
- 5.2.1954 Bundesratsbeschluss über Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen (Synonym Lokalnamen)
- 20.11.2006 Im Entwurf "Verordnung über geografische Namen" wird der Begriff geografische Namen der amtlichen Vermessung und des Landeskartenwerkes verwendet.
Allenfalls ist der gemäss Bundesratbeschlusses vom 22.2.1938 verwendete Begriff "Orts- und Lokalnamen" die treffenste Bezeichnung für die Namen der topografischen Objekte. Beim Bundesratbeschlusses vom 5.2.1954, als noch weitere geografische Namen wie "Gemeinde- und Stationsnamen" dazukamen, war es etwas schwierig, den Titel "Orts- und Lokal-, Gemeinde- und Stationsnamen" zu verwenden. Da man einfache Begriffe suchte, hat man in der Geschichte anstelle "Orts- und Lokalnamen" einseitig entweder "Ortsnamen" oder "Lokalnamen" als Oberbegriff verwendet. Im neuen Entwurf über die Verordnung über geografische Namen, wo noch die Ortschats- und Strassennamen hinzukommen, konnte nicht Verordnung über "Orts- und Lokal-, Gemeinde-, Stations-, Ortschafs- und Strassennamen" genannt werden. Die Verordnung "Verordnung über geografische Namen (GeoNV)" zu nennen scheint zweckmässig und unbestritten zu sein. Geografische Namen ist ein geeigneter Oberbegriff über alle Namen. Jetzt, wo die Verordnung "Verordnung über geografische Namen" heisst, wäre der ursprüngliche Begriff "Orts- und Lokalnamen" (franz "noms des lieux et noms locaux) durchaus wieder möglich.
Ob nun aber der Begriff "Geografische Namen der amtlichen Vermessung und des Landeskartenwerkes" geeingeter als "Orts- und Lokalnamen" ist, wird sich in der Vernehmlassung zu den Verordnungen zum GeoIG zeigen.
Orts- und Lokalnamen
- Vorteile
- Etablierter, bekannter und poluärer Begriff
- Bezug zu verschiedenen kantonalen Erlassen
- Nachteile
- Doppelname
Geografische Namen der amtlichen Vermessung und des Landeskartenwerkes
- Vorteile
- ?
- Nachteile
- Viel zu langer, unpopulärer Begriff
- Namen von topografischen Objekten haben nichts direkt mit der amtlichen Vermessung und des Landeskartenwerkes zu tun
- Da in der amtlichen Vermessung auch geografische Namen wir Ortschafts- und Strassennamen enthalten sind, besteht die gefahr, dass mit "geografischen Namen der amtlichen Vermessung" nicht nur die "Orts- und Lokalnamen" sondern alle geografischen Namen verstanden werden, welche in der amtlichen Vermessung enthalten sind.
Von Eduard Imhof verwendete Begriffe (vor 1948)
Eduard Imhof hat «Ortsnamen» und «Lokalnamen» als Synonyme verwendet (im Sinne gemäss Weisungen 1948 wie auch gemäss der heute rechtsgültigen Verordnung über «Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen»).
Weisungen 1948 (Stand 1.4.1977)
Lokalnamen:
- die Namen der bewohnten Orte, wie Städte, Dörfer, Weiler, Häusergruppen
und einzelne Häuser
- die Namen der Stationen der Eisenbahnen und anderer Transporteinrichtungen
- die Namen von geographischen Gebieten, topographischen Geländeformen,
Kulturen, öffentlichen und privaten Bauwerken und Anlagen, fliessenden und stehenden Gewässern usw.
Verordnung über die «Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen» vom 30.12.1970 SR 510.625
Ortsnamen (als Synonym für Lokalnamen):
- Namen der bewohnten Orte wie Städte, Dörfer, Weiler, Häusergruppen und einzelne Häuser
- Namen aller übrigen Gebiete
Toponymische Richtlinien (Entwurf Mai 2005)
«Unter Lokalnamen wird jene Teilmenge der Toponyme verstanden, die mundartnah geschrieben wird.» Zu dieser Menge gehören auch Namen von Weilern und Höfen.
Leitfaden Toponymie (Entwurf Mai 2006)
«Der Leitfaden bezieht sich einzig auf die Flur-, Gelände- und Gewässernamen (nachfolgend Lokalnamen genannt)».
Umfang der «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen» im Sinne der heutigen Verordnung «Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen»
Es geht grundsätzlich um die Festlegung eines Oberbegriffes für folgende Namen im Sinne der bisher gültigen Verordnung «Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen»:
- Siedlungen (Städte, Quartiere, Dörfer, Weiler, Einzelhöfe)
- Landschaften (Fluren, Wälder, Gebiete, Täler, Alpen)
- Gewässer (Bäche, Flüsse, Weiher, Seen, Wasserfälle, Quellen)
- Gletscher
- Gelände (Berge und Hügel)
- Kulturelle Objekte (z.B. Burgen, Schlösser, Klöster, Kirchen, Kapellen)
- Öffentlichen Bauten (z.B. Schulhäuser, Spitäler, Sägereien, Mühlen)
- besondere Objekte von Verkehrsverbindungen (Brücken, Pässe, Tunnels, Flugplätze)
Beispiele für die heutige Verwendung von verschiedenen Oberbegriffen für «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen»
Heute werden als Oberbegriffe folgende Bezeichnungen verwendet:
Beispiele für Verwendung Lokalnamen
- Kanton BL 145.91 Reglement für die Nomenklaturkommission für die Erhebung und die Schreibweise der Lokalnamen des Kantons Basel-Landschaft
- Kanton BL 211.53 Kantonale Vermessungsverordnung
- Kanton NW Rechenschaftsbericht
- Kanton OW 101.412 Ausführungsbestimmungen über die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen
- Kanton SG Verordnung über die Erhebung und Schreibweise der Lokalnamen
- Kanton SG Weisungen zum Datenmodell
- CH Prüfungsstoff der Patentprüfung für Ingenieur-Geometerinnen und -Geometer
- CH Glossar Schweizerischer Verband für Strukturverbesserungen und Agrarkredite (VSVAK)
Beispiele für Verwendung Ortsnamen
- Kanton LU Verordnung über die Schreibweise von Ortsnamen
- Kanton LU Verordnung über die Schreibweise von Ortsnamen
- Kanton SZ 214.11 Verordnung über die Amtliche Vermessung im Kanton Schwyz
Beispiele für Verwendung Orts- und Flurnamen
Beispiele für Verwendung Orts- Flur- und Geländenamen
- Kanton AR 213.321.1 Verordnung zum Gesetz über die amtliche Vermessung
- Kanton ZG 215.31 Verordnung über die amtliche Vermessung
- Kanton NW Rechenschaftsbericht 2005
Beispiele für Verwendung Flurnamen
- Kanton GR 217.250 Verordnung über die amtliche Vermessung im Kanton Graubünden
- Kanton OW 213.11 Vollziehungsverordnung über die amtliche Vermessung
- Kanton WS 211.6 Gesetz über die amtliche Vermessung und die Geoinformation
Kandidaten für künftigen Oberbegriff von «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen»
Es war schon immer schwierig, einen geeigneten Oberbegriff für «Ortsnamen» resp. «Lokalnamen» zu finden. Im der französischen Sprache wird «nom local» für Flurnamen verwendet. Grundsätzlich ist es möglich, einen bestehenden oder neuen Einzel- resp. mehrteiligen Begriff zu verwenden.
Bisherige Begriffe
Lokalnamen
Lokal hat eine ähnliche Bedeutung wie Ort (vgl. lokalisieren, örtlich, eine Örtlichkeit bestimmen, Lateinisch Locus = Ort, Platz, Stelle, Stätte, Terrain). Definition für Objekte, sollen sich nicht danach richten, ob ein Name eher mundartlich (lokale Sprechweise) oder schriftsprachlich geschrieben werden, ob eine geringe (lokale) Bedeutung vorliegt oder ob sie sich nur auf kleinräumige Objekte beziehen, da alle diese Merkmale relativ sind. Die Schreibweise wie auch die Bedeutung ist eine Eigenschaft eines Objektes. In der heutigen rechtsgültigen Definition gemäss Verordnung über die Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen wird der Begriff Ortsname (Lokalname) verwendet. Ort wird heute allgemein mit den bewohnten Orten (Siedlungen) in Verbindung gebracht. Darum ist es durchaus sinnvoll, anstelle Ortsnamen das Synonym Lokalnamen analog Weisungen 1948 (jedoch ohne Stationsnamen) als Oberbegriff zu verwenden. Lokalnamen sind gemäss Eduard Imhof geografische Bezeichnungen für Örtlichkeiten unabhängig der geografischen Ausdehnung. Auch die grossen Seen in der Schweiz sind Lokalnamen. Die meisten Lokalnamen betreffen Örtlichkeiten von geringer geografischen Ausdehnung, insbesondere Flurnamen.
Orts- und Lokalnamen
In Analogie zu Orts- und Flurnamen. Lösung trägt Rechnung, dass in der franz. Sprache mit «noms local» die Flurnamen gemeint sind. «Orts- und Lokalnamen» werden auch in verschiedenen Abhandlungen verwendet vgl. Eduard Imhof, "Mein Standpunkt"
Neue Begriffe
Geografische Namen der amtlichen Vermessung und der Landesvermessung
Da es sich um wichtige geografische Namen handelt, könnte neu der Begriff «geografischen Namen» verwendet werden. In Abgrenzung zu anderen geografischen Namen könnte man von «geografischen Namen der amtlichen Vermessung und der Landesvermessung» sprechen.
Topografische Namen resp. Toponyme
Der deutsche Begriff für «Ort» (lateinisch «locus» «Lokalnamen») heisst auf Griechisch «topos». Es wäre daher auch möglich als neuen Oberbegriff den Begriff «topografische Namen» oder «Toponyme» zu verwenden.