Thurgauer Wanderkarte
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Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Von zwei- oder mehrsprachigen Karten und Plänen wird gesprochen, wenn diese in einer grosser Anzahl zwei- oder mehrsprachig geschriebene geografische Namen beinhalten. Die Landeskarte enthält in zweisprachigen Gebieten z.T. zweisprachige Namen; es handelt sich aber trotzdem nicht um eine mehrsprachige Karte. Die neue "zweisprachige" Wanderkarte des Kantons Thurgau, welche Ende September 2010 herausgegeben wird, stellt für die Schweiz ein Novum dar (vgl. unten).
Standards zur Schreibweise von zwei- oder mehrsprachigen geografischen Namen:
3.1.6 Schrägstriche: Bei zweisprachiger Bezeichnung von Gemeinde- und Ortschaftsnamen erfolgt die Trennung der bei den gleichwertigen Namensversionen durch einen Schrägstrich, welcher ohne Leerschlag gesetzt wird.
Beispiele:
- Biel/Bienne
- Disentis/Mustér
- Domat/Ems
- Tumegl/Tomils
Listen zweisprachiger Orte in der Schweiz
- Liste deutscher Bezeichnungen von Schweizer Orten
- Liste französichsprachiger Bezeichnungen von Schweizer Orten
- Liste rätoromanischer Bezeichnungen von Schweizer Orten
Zweisprachige Wanderkarte im Kanton Thurgau
Allgemeines
Seit Mitte Oktober 2010 ist die vom Huber Verlag Frauenfeld herausgegebene zweisprachige Thurgauer Wanderkarte erhältlich. Näheres vgl. hier
Eigentlich müsste im Kanton Thurgau eine dreisprachige Wanderkarte herausgegeben werden, da z.T. bis zu drei unterschiedliche Schreibweisen existieren z.B.
Rotbühl, Rotbüel und Roopel. Näheres vgl. hier. Im Kanton Thurgau wurden nach dem 2. Weltkrieg Weiler, Hofnamen und Flurnamen auf der neuen Landeskarte in eine mundartnahe Schreibweise geändert. Die Strassenwegweiser, Strassennamen und Gebäudeadressen wurden dagegen nicht geändert und blieben bis heute erhalten. Kurz vor dem Jahr 2000 wurden bereits mundartliche Namen in noch lautnahere Schreibweisen gemäss Thurgauer Namenbuch geändert, welche jedoch nicht auf allgemeine Akzeptanz stiessen. Es ist geplant, diverse Schreibweisen auf die die heute verwendeten und gebräuchlichen Schreibweisen in der Strassensignalisation, Strassennamen und Gebäudeadressen zurückzuführen.
. | Traditionelle Schreibweise vor 1955 | Schreibweise entsprechende Weisungen 1948 | Schreibweise entsprechend Entwurf Toponymische Richtlinien 2005 |
Ausrichtung | an die traditionelle, vorwiegend an das Schriftbild der Schriftsprache ausgerichtet | gemässigte Mundartschreibweise mit Anlehnung an die Schriftsprache (vgl. Schreibweise von Werner Marti) | lautnahe Schreibweise gemäss Eugen Dieth |
Beispiel | Fliegenegg | Flügenegg | Flüügenegg |
Verwendung |
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Beispiel Fliegenegg/Flügenegg/Flüügenegg
Schreibweise auf der Landeskarte
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Schreibweise auf der Strassen- und Wanderwegbeschilderung
Strassenwegweiser Fliegenegg | Wanderwegbeschriftung Flügenegg |
Neue Thurgauer Wanderkarte mit der geplanen neuen Schreibweise
Beispiel Bohl/Bol/Bool
Gemeinde Bussnang: Der Strassenwegweiser Bohl wurde auf Bool geändert und musste inzwischen wieder auf Bohl geändert werden. Quelle Thurgauerzeitung
Bemerkenswert ist, dass Bohl auf der Landeskarte 1957 - 1992 Bol geschrieben wurde. Es ist davon auszugehen, dass daher auch die Wanderwegweiser mit Bol beschriftet werden. Anscheinend störte die gemässigte Mundartschreibweise Bol neben dem allgemeinen Schreibgebrauch Bohl weniger als die extreme Mundartschreibweise Bool, welche nicht auf allgemeine Akzeptanz stösst und abgelehnt wird.