Historische Schreibweisen von Thalwil

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Stabilität der Schreibweisen

Es ist allgemein zu beobachten, dass die Schreibweisen sowohl in Schreiberzeugnissen als auch von Lokalnamen bis Anfangs des 20. Jh. ziemlich instabil waren. Erst gegen Ende des 19. Jh. / Anfangs 20. Jh. begannen sich die deutsche Rechtschreibung im Sprachgebrauch zu etablieren vgl. Geschichte der deutschen Rechtschreibung. Die Publikation von amtlichen Karten wie Dufour- und Siegfriedkarte dürfte zur Harmonisierung der Schreibweisen von Lokalnamen beigetragen haben. Allerdings dauerte es bis 1948, als erstmals Schreibregeln für Lokalnamen (Eigennamen) erlassen wurden.

Die sehr instabile Schreibung von Lokalnamen in der Vergangenheit kann man auch in der Dorfchronik von Thalwil beobachten:

  • nach 1030 Talewile villam
  • 1133 - 1177 Telwil
  • 1159 - 1247 Tellewilare
  • 1179 - 1247 Tellewila
  • 1244 - 1327 Tellewile
  • 1254 Tellewille
  • 1254 Telewiler
  • 1263 Telliwile
  • 1275 Taellenwiler
  • 1307 - 1467 Talwil
  • 1331 Tallwile
  • 1331 - 1336 Telwile
  • 1383 Tallwyl
  • 1383 Talwyl

Bis Ende des 19. Jahrhunderts, waren die Namen Tallweil oder Thalweil gebräuchlich. Der Bundesrat beschloss 1903 für alle auf -weil endenden Seegemeinden die mundartliche Form -wil für verbindlich - weil die Postdirektion eine Vereinheitlichung wünschte. Es zeigte sich, dass für die Gebäudeadressierung eine einheitliche Schreibweise von Lokalnamen erwünscht war.

Siehe auch:


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