GIS2 2012 Gruppe 4: Unterschied zwischen den Versionen

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(GIS Model)
(Wo ist die Erschliessungsqualität hoch, wo tief?)
 
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= Wo ist die Erschliessungsqualität hoch, wo tief? =
 
= Wo ist die Erschliessungsqualität hoch, wo tief? =
  
== GIS Model ==
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== Themenbeschrieb ==
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Diese GIS-Analyse beschäftigt sich mit dem Thema "Erschliessungsqualität". Ein Gebiet, welches eine hohe Erschliessungsqualität aufweist, kann einfach, schnell und bequem erreicht werden.
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Die Erschliessungsqualität setzt sich aus den beiden Bereichen MIV (Strassen, erreichbar per Auto) und ÖV (Bus, Tram, Zug) zusammen. Die Erreichbarkeit über Fusswege wird nicht berücksichtigt.
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== Szenario ==
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Für die Region Winterthur soll eine Entwicklungsvision erstellt werden. Dabei soll bestimmt werden, wo es sinnvoll ist, die zu erwartenden künftigen Flächen für Wohnen, Arbeiten, Dienstleistung und Ver-/Entsorgung zu platzieren.
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== Grundsätzliche Überlegungen ==
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Verkehrswege sind nicht schlecht, schliesslich haben sie grossen Anteil an unserem Wohlstand. Trotzdem sollte der Bau von neuen Verkehrswegen in unerschlossene Gebiete möglichst vermieden werden. Dies aus Gründen der Schweizer Zersiedelung und der Tatsache, dass neue Verkehrswege fast durchwegs Mehrverkehr nach sich ziehen, welche sowohl das bestehende Verkehrsnetz wie auch unsere Umwelt zusätzlich belasten.
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Die Analyse der Erschliessungsqualität soll aufzeigen, wo diese bereits hoch und wo sie tief ist. Ein Gebiet, welches eine hohe Erschliessungsqualität aufweist, eignet sich sehr gut für verdichtete Neubauten oder eine Verdichtung des bestehenden Gebietes und sollte in den Planungen entsprechend priorisiert werden. Gebiete mit niedriger Erschliessungsqualität sollten nicht verdichtet oder bebaut werden bzw. sollten in der Prioritätenliste nach hinten rücken.
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== Funktionsmodell ==
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=== Kriterien und Faktoren ===
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Kriterien für eine Bestimmung der Erschliessungsqualität bilden das Strassennetz und die öffentlichen Verkehrsmittel.
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Grundsätzlich gilt: Je weiter ein Punkt von einem wichtigen Verkehrsträger entfernt ist, desto niedriger fällt die Erschliessungsqualität aus.
 +
 
 
Eine hohe Erschliessungsqualität zeichnet sich aus durch:
 
Eine hohe Erschliessungsqualität zeichnet sich aus durch:
* Nähe zu ÖV-Haltestellen/Bahnhöfen
+
* Kurze Distanz zu ÖV-Haltestellen/Bahnhöfen
 
* Hohe Frequentierung der Haltestellen (Anzahl Linien)
 
* Hohe Frequentierung der Haltestellen (Anzahl Linien)
* Abstand zu Strassen
+
* Kurze Distanz zu Strassen
 +
 
 +
Eine niedrige Erschlissungsqualität zeichnet sich entsprechend aus durch:
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* grosse Distanz zu ÖV-Haltestellen (ausserhalb Einzugsradius)
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* niedriege Frequentierung der vorhandenen Haltestelle (z.B. nur 1 Linie)
 +
* grosse Distanz zu Strassen
 +
 
 +
Für das Modell wurden folgende Faktoren berücksichtigt:
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* Hauptstrassen (als Hauptverkehrsträger des motorisierten Verkehrs)
 +
* Autobahnzubringer (gleichzusetzen mit Hauptstrassen)
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* Nebenstrassen (als Grobverteiler des MV)
 +
* Quartierstrassen (als Feinverteiler des MV)
 +
* Bahnhöfe (als Grobverteiler des ÖV)
 +
* Bushaltestelle (als Feinverteiler des ÖV)
 +
* Frequentierung der Bushaltestelle (als Wertung für Bushaltestellen)
 +
 
 +
Explizit nicht berücksichtige Faktoren:
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* Autobahnen (können nur über Auf-/Abfahrten erreicht werden und haben demnach keine direkte Erschliessunswirkung)
 +
* 4. - 6. Klass Strassen, Feldwege, Wanderwege (dienen nur der Erschliessung abgelegener Höfe, Dörfer, Feldern, Wiesen und Wäldern bzw. sind nur zu Fuss benutzbar und sind somit nicht als Verkehrsträger für dichte und/oder grosse Siedlungen geeignet)
 +
 
 +
=== Anwendung Faktoren ===
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Grundsätzlich gilt für eine leere Karte eine Erschliessungsqualität von 0. Wo keine Verkehrsträger vorhanden sind, besteht auch keine Erschliessungsqualität.
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Berücksichtigte Faktoren erzeugen einen positiven Effekt, welcher sich mit zunehmender Distanz abschwächt. Nicht berücksichtigte Faktoren erzeugen gar keinen Effekt, wodurch die Erschliessungsqualität in ihrer unmittelbaren Umgebung weiterhin bei 0 bleibt.
 +
Bei Überlagerungen von positiven Effekten wird jeweils nur der beste Faktor weiterverwendet, eine Multiplikation oder Addition von positiven Effekten ist somit ausgeschlossen. Wertsteigernd wirken sich hingegen die Frequentierung der Haltestellen sowie die Strassenklasse aus (Bsp.: eine Bushaltestelle, welche von 9 Buslinien angefahren wird, hat eine 3 mal höhere Erschliessungswirkung als eine Bushaltestelle mit nur einer Linie).
 +
 
 +
=== Modell-Kurzbeschrieb ===
 +
1. Phase MIV: extrahieren der verschiedenen Strassenklassen (Haupt-, Neben-, Quartierstrassen)
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 +
2. Phase MIV: Erschliessungswirkung nach Strassenklassen erzeugen (Fläche aus Linie erzeugen)
 +
 
 +
3. Phase MIV: Neuklassieren und Bewerten nach Strassenklasse
 +
 
 +
4. Phase MIV: Zusammenlegung und Auswahl des Maximum der einzelnen Bewertungen (Cell Statistics)
 +
 
 +
 
 +
1. Phase ÖV: extrahieren Bushaltestellen nach Frequenz und Bahnhöfen
 +
 
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2. Phase ÖV: Erschliessungswirkung nach Wichtigkeit erzeugen (je grösser bzw. je mehr Linien, desto wichtiger)
 +
 
 +
3. Phase ÖV: Neuklassieren und Bewerten nach Wichtigkeit
 +
 
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4. Phase ÖV: Zusammenlegung und Auswahl des Maximum der einzelnen Bewertungen (Cell Statistics)
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Nach diesen Kriterien wurde folgendes GIS-Model erstellt:
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5. Phase (gemeinsam): Zusammenlegung und Auswahl des Maximus aus MIV und ÖV
  
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=== Modellabbild ===
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[[Datei:Model_Gruppe_4.jpg|1000px|]]
 
[[Datei:Model Gruppe 4.pdf]]
 
[[Datei:Model Gruppe 4.pdf]]
  
==Bewertungskarte==
+
==Bewertungskarte Erschliessungsqualität==
Die Bewertungskarte zeigt die Erschliessungsqualität im Raum Winterthur (MIV und ÖV).
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Die Bewertungskarte zeigt als Ergebnis des Funktionsmodells die Erschliessungsqualität im Raum Winterthur (MIV und ÖV kombiniert).
[[Datei:Bewertungskarte Erschliessung.jpg]]
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[[Datei:Bewertungskarte Erschliessung.jpg|1000px|]]
  
 
== Verwendete GIS-Daten ==
 
== Verwendete GIS-Daten ==
 
* Swisstopo vec25
 
* Swisstopo vec25
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 +
= Entwicklungsvision =
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== Vorgaben ==
 +
Die Annahmen des künftigen Wachstums waren vorgegeben, die Platzierung der entsprechenden (zusätzlichen) Flächen lag in der Hand der jeweiligen Bearbeitungsgruppe.
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 +
Es waren folgende Vorgaben gegeben:
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* 15'000 neue Einwohner (aufgeteilt in 5 verschiedene Dichteklassen)
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* 10 Gewerbe-, Dienstleistungs- oder Industriegebiete zu je 10'000m²
 +
* 1 Grosseinkaufszentrum zu 2 ha
 +
* 1 Forschungs- und Technologiezentrum zu 3 ha
 +
* 1 Deponie zu 3 ha
 +
* 1 Holz-/Biogas Kombi-Heizkraftwerk zu 2 ha
 +
* 100 ha Erholungsgebiete, mind. 1 Anlage pro Gemeinde
 +
* 2 Sportplätze zu 10 ha
 +
* 1 Golfplatz zu 80 ha
 +
* 3 ha Naturschutz-Biotopflächen
 +
* 2km Bachrevitalisierung / Bachausdohlung
 +
* 30 ha Fördergebiet für Landschaftsqualität Landwirtschaft
 +
Folgende Optionen standen zusätzlich zur Verfügung:
 +
* 5'000 zusätzliche Einwohner
 +
* Gebiete für Langsamverkehr
 +
* Gebiete für ÖV-Aufwertung
 +
* Strassen
 +
* ÖV-Haltestellen
 +
 +
== Umsetzung ==
 +
Für die Umsetzung standen die Bewertungskarten aller Gruppen als Entscheidungshilfe zur Verfügung. Die Platzierung der Flächen geschah unter Berücksichtigung dieser Bewertungen sowie der persönlichen Vorlieben, Gewichtungen und Einschätzungen der Gruppe.
 +
 +
== Resultat ==
 +
[[Datei:Seite 3 Planung grp 4 Layout.jpg|1000px|]]
 +
 +
= Wirkungsanalyse =
 +
Mit der Wirkungsanalyse wurden die Resultate der Entwicklungsvision jeder Gruppe mit dem Bewertungsmodell der Erschliessungsqualität bewertet.
 +
 +
== Wirkungsmatrix ==
 +
[[Datei:Seite 4 Wirkungsmatrix-1.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Lesebeispiele ===
 +
* Verkehr: Je höher die Erschliessungsqualität (weisse Zeile ganz oben), desto negativer wirken sich neue Verkehrsflächen aus.
 +
* Erholung: Je schlechter erschlossen, desto besser eignet sich dieses Gebiet für die Erholung.
 +
 +
=== Begründung der Bewertungen ===
 +
* Wohnen: Wohngebiete in nicht oder schlecht erschlossenen Gebieten ziehen hohe Kosten nach sich (direkte Bau- und Unterhaltskosten, indirekte Umwelts- und Gesundheitskosten)
 +
* Arbeit und Dienstleistung: wie Wohnen.
 +
* öffentliche Bauten und Anlagen: Ähnlich wie Wohnen, jedoch ist eine Lage etwas abseits der besten Erschliessungslagen kein Problem, da die Auswirkungen dieser Anlagen tendenziell negativ auf andere Gebiete wirken.
 +
* Verkehr: Neue Verkehrsflächen sollten dort geschaffen werden, wo noch keine bzw. eine geringe Erschliessungsqualität vorhanden ist, ansonsten nützen sie nichts bzw. nur wenig oder konkurrenzieren mit bestehenden Anlagen was deren Effizienz schmälert(z.B. Bushaltestelle, Bahnhof).
 +
* Erholung: Erholungsgebiete werden von allen Bewohnern gerne und oft besucht, zudem ist eine kurze Anreisezeit erwünscht. Eine hohe Erschliessungsqualität ist deshalb von grosser Bedeutung für Erholungsflächen. Ist eine solche nicht vorhanden, muss sie mit zusätzlicher Verkehrsinfrastruktur geschaffen werden, was wiederum Kosten mit sich bringt.
 +
* Natur und Landschaft: Naturschutzflächen, Biotope und ökologische Flächen sind natürliche oder naturnahe Flächen und sollen auch so bleiben. Sie sind, im Gegensatz zu den Erholungsflächen, hauptsächlich für die Natur gedacht, nicht für den Menschen. Eine Erschliessungsinfrastruktur bringt jedoch grosse Belastungen in Form von Besuchern, Abfall, Lärm- und Luftbelastung mit sich, weswegen sich diese Flächen besser in Gebieten mit niedriger Erschliessungsqualität befinden.
 +
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== Visualisierte Wirkungsanalysen ==
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=== Gruppe 1 ===
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[[Datei:Seite 5 Gruppe 1.jpg|1000px|]]
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=== Gruppe 2 ===
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[[Datei:Seite 5 Gruppe 2.jpg|1000px|]]
 +
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=== Gruppe 3 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 3.jpg|1000px|]]
 +
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=== Gruppe 4 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 4.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Gruppe 5 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 5.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Gruppe 6 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 6.jpg|1000px|]]
 +
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=== Gruppe 7 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 7.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Gruppe 8 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 8.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Gruppe 9 ===
 +
[[Datei:Seite 5 Gruppe 9.jpg|1000px|]]
 +
 +
=== Gruppe 10 ===
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[[Datei:Seite 5 Gruppe 10.jpg|1000px|]]
 +
 +
== Fazit ==
 +
Die Gruppen 9 (+3933), 7 (+2793) und 4 (+2438) haben als einzige positive und damit die besten Ergebnisse bezüglich der Erschliessungsqualität geliefert. Gruppe 9 erzielte ihr Ergebnis mit sehr hohen Werten im sehr positiven, positiven und Nullbereich. Gruppe 7 erzielte ihr Ergebnis vor allem mit hohen Werten im Nullbereich und im positiven Bereich sowie insgesamt mehr sehr positiven Werten wie negativen und sehr negativen Werten. Gruppe 4 ezielte hohe Werte im Mittelbereich und im positiven Bereich. Die sehr positiven Werte werden fast gänzlich durch die negativen Werte aufgehoben, wobei vor allem der Golfplatz extrem viele sehr negative Werte ergibt.
 +
Das mit Abstand schlechteste Ergebnis lieferte Gruppe 3 mit -9191 Punkten. Dies ist fast gänzlich darauf zurückzuführen, dass sämtliche Erholungsflächen in Gebieten mit sehr niedriger Erschliessungsqualität platziert wurden.
 +
 +
Mit Platz 3 unserer Planung in unserer eigenen Bewertung können wir grundsätzlich zufrieden sein. Betrachtet man den Umstand, dass mit der alleinigen Umplatzierung des Golfplatzes ein deutlich besseres Ergebnis möglich wäre, können wir unsere Planung durchaus als gelungen betrachten.
 +
 +
== SWOT-Analyse ==
 +
{| border="1"
 +
! SWOT
 +
! Jetzt
 +
! Potential
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|-
 +
|
 +
'''Positiv'''
 +
|
 +
'''Stärken (Strengths):'''
 +
* gute Lesbarkeit / einfache Erkennung der Erschliessungsqualität
 +
* eignet sich besonders für die Verkehrsplanung
 +
* zeigt geeignete Standorte für Verdichtungen
 +
|
 +
'''Chancen (Oppurtunities):'''
 +
* getrennte Betrachtung MIV - ÖV (2 Karten)
 +
* zusätzliche Betrachtung der "zu-Fuss-Erschliessung"
 +
* feinere Abstimmung der Wirkungsparameter
 +
|-
 +
|
 +
'''Negativ'''
 +
|
 +
'''Schwächen (Weaknesses):'''
 +
* keine Berücksichtigung der Topografie
 +
* keine Berücksichtigung der Auslastung bezüglich der Kapazitätsgrenzen (Überlastung)
 +
|
 +
'''Gefahren (Threats):'''
 +
* Fehlinterpretationen möglich bzw. teilweise wahrscheinlich, da nur ein Aspekt (Erschliessungsqualität) behandelt wird. Karte kann nur in Kombination mit weiteren Themenkarten sinnvoll verwendet werden.
 +
* Überlastungsgefahr des bestehenden Verkehrsnetzes wenn sämtliches Wachstum in grünen Gebieten verwirklicht wird, ohne zusätzlich die Auswirkungen des Mehrverkehrs zu berücksichtigen.
 +
|}
 +
 +
= Planung =
 +
==Verdichtung==
 +
Ziel: 7000 Einwohner durch Verdichtung unterbringen, Annahme: +50 Personen/Hektare
 +
Bedarf: 140 Hektaren
 +
 +
Kriterien:
 +
* hohes Verdichtungspotential
 +
* hohe Erschliessungsqualität
 +
* hohe Versorgungsdichte
 +
 +
Vorgehen:
 +
* Ausscheidung von Gebieten gemäss Verdichtungspotential
 +
* Korrektur bei geringer Versorgungsdichte oder Erschliessungsqualität
 +
 +
==Elitäres Wohnen==
 +
Ziel: Einzonung für 100 Einwohner bei 10 Personen/Hektare
 +
Bedarf: 10 Hektaren
 +
 +
Kriterien:
 +
* genügende Erschliessungsqualität
 +
* genügende Versorgungsdichte
 +
* keine wertvollen Naturflächen (Erholung und Ökologie) beeinträchtigen
 +
 +
Vorgehen:
 +
* Ausscheidung von Gebieten gemäss Kriterien
 +
* Korrektur bei wertvollen Naturflächen
 +
 +
= Bewertung =
 +
== Tabellenmatrix ==
 +
{| border="1"
 +
! Ursprung
 +
! Spaltenkopf 1
 +
! Spaltenkopf 2
 +
! Spaltenkopf 3
 +
|-
 +
|
 +
Zeilenkopf 1
 +
|
 +
Feld 1_1
 +
|
 +
Feld 2_1
 +
|
 +
Feld 3_1
 +
|-
 +
|
 +
Zeilenkopf 2
 +
|
 +
Feld 1_2
 +
|
 +
Feld 2_2
 +
|
 +
Feld 3_2
 +
|-
 +
|
 +
Zeilenkopf 3
 +
|
 +
Feld 1_3
 +
|
 +
Feld 2_3
 +
|
 +
Feld 3_3
 +
|}
 +
 +
{| border="1"
 +
! Was ist?
 +
! Was könnte?
 +
|-
 +
|
 +
'''Stärken (Strengths):'''
 +
|
 +
'''Chancen (Oppurtunities):'''
 +
|-
 +
|
 +
Text zu Stärken....
 +
|
 +
Text zu Chancen...
 +
|-
 +
|
 +
'''Schwächen (Weaknesses):'''
 +
|
 +
'''Gefahren (Threats):'''
 +
|-
 +
|
 +
Text zu Schwächen...
 +
|
 +
Text zu Gefahren...
 +
|}

Aktuelle Version vom 14. Januar 2013, 23:31 Uhr

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Wo ist die Erschliessungsqualität hoch, wo tief?

Themenbeschrieb

Diese GIS-Analyse beschäftigt sich mit dem Thema "Erschliessungsqualität". Ein Gebiet, welches eine hohe Erschliessungsqualität aufweist, kann einfach, schnell und bequem erreicht werden. Die Erschliessungsqualität setzt sich aus den beiden Bereichen MIV (Strassen, erreichbar per Auto) und ÖV (Bus, Tram, Zug) zusammen. Die Erreichbarkeit über Fusswege wird nicht berücksichtigt.

Szenario

Für die Region Winterthur soll eine Entwicklungsvision erstellt werden. Dabei soll bestimmt werden, wo es sinnvoll ist, die zu erwartenden künftigen Flächen für Wohnen, Arbeiten, Dienstleistung und Ver-/Entsorgung zu platzieren.

Grundsätzliche Überlegungen

Verkehrswege sind nicht schlecht, schliesslich haben sie grossen Anteil an unserem Wohlstand. Trotzdem sollte der Bau von neuen Verkehrswegen in unerschlossene Gebiete möglichst vermieden werden. Dies aus Gründen der Schweizer Zersiedelung und der Tatsache, dass neue Verkehrswege fast durchwegs Mehrverkehr nach sich ziehen, welche sowohl das bestehende Verkehrsnetz wie auch unsere Umwelt zusätzlich belasten. Die Analyse der Erschliessungsqualität soll aufzeigen, wo diese bereits hoch und wo sie tief ist. Ein Gebiet, welches eine hohe Erschliessungsqualität aufweist, eignet sich sehr gut für verdichtete Neubauten oder eine Verdichtung des bestehenden Gebietes und sollte in den Planungen entsprechend priorisiert werden. Gebiete mit niedriger Erschliessungsqualität sollten nicht verdichtet oder bebaut werden bzw. sollten in der Prioritätenliste nach hinten rücken.

Funktionsmodell

Kriterien und Faktoren

Kriterien für eine Bestimmung der Erschliessungsqualität bilden das Strassennetz und die öffentlichen Verkehrsmittel. Grundsätzlich gilt: Je weiter ein Punkt von einem wichtigen Verkehrsträger entfernt ist, desto niedriger fällt die Erschliessungsqualität aus.

Eine hohe Erschliessungsqualität zeichnet sich aus durch:

  • Kurze Distanz zu ÖV-Haltestellen/Bahnhöfen
  • Hohe Frequentierung der Haltestellen (Anzahl Linien)
  • Kurze Distanz zu Strassen

Eine niedrige Erschlissungsqualität zeichnet sich entsprechend aus durch:

  • grosse Distanz zu ÖV-Haltestellen (ausserhalb Einzugsradius)
  • niedriege Frequentierung der vorhandenen Haltestelle (z.B. nur 1 Linie)
  • grosse Distanz zu Strassen

Für das Modell wurden folgende Faktoren berücksichtigt:

  • Hauptstrassen (als Hauptverkehrsträger des motorisierten Verkehrs)
  • Autobahnzubringer (gleichzusetzen mit Hauptstrassen)
  • Nebenstrassen (als Grobverteiler des MV)
  • Quartierstrassen (als Feinverteiler des MV)
  • Bahnhöfe (als Grobverteiler des ÖV)
  • Bushaltestelle (als Feinverteiler des ÖV)
  • Frequentierung der Bushaltestelle (als Wertung für Bushaltestellen)

Explizit nicht berücksichtige Faktoren:

  • Autobahnen (können nur über Auf-/Abfahrten erreicht werden und haben demnach keine direkte Erschliessunswirkung)
  • 4. - 6. Klass Strassen, Feldwege, Wanderwege (dienen nur der Erschliessung abgelegener Höfe, Dörfer, Feldern, Wiesen und Wäldern bzw. sind nur zu Fuss benutzbar und sind somit nicht als Verkehrsträger für dichte und/oder grosse Siedlungen geeignet)

Anwendung Faktoren

Grundsätzlich gilt für eine leere Karte eine Erschliessungsqualität von 0. Wo keine Verkehrsträger vorhanden sind, besteht auch keine Erschliessungsqualität. Berücksichtigte Faktoren erzeugen einen positiven Effekt, welcher sich mit zunehmender Distanz abschwächt. Nicht berücksichtigte Faktoren erzeugen gar keinen Effekt, wodurch die Erschliessungsqualität in ihrer unmittelbaren Umgebung weiterhin bei 0 bleibt. Bei Überlagerungen von positiven Effekten wird jeweils nur der beste Faktor weiterverwendet, eine Multiplikation oder Addition von positiven Effekten ist somit ausgeschlossen. Wertsteigernd wirken sich hingegen die Frequentierung der Haltestellen sowie die Strassenklasse aus (Bsp.: eine Bushaltestelle, welche von 9 Buslinien angefahren wird, hat eine 3 mal höhere Erschliessungswirkung als eine Bushaltestelle mit nur einer Linie).

Modell-Kurzbeschrieb

1. Phase MIV: extrahieren der verschiedenen Strassenklassen (Haupt-, Neben-, Quartierstrassen)

2. Phase MIV: Erschliessungswirkung nach Strassenklassen erzeugen (Fläche aus Linie erzeugen)

3. Phase MIV: Neuklassieren und Bewerten nach Strassenklasse

4. Phase MIV: Zusammenlegung und Auswahl des Maximum der einzelnen Bewertungen (Cell Statistics)


1. Phase ÖV: extrahieren Bushaltestellen nach Frequenz und Bahnhöfen

2. Phase ÖV: Erschliessungswirkung nach Wichtigkeit erzeugen (je grösser bzw. je mehr Linien, desto wichtiger)

3. Phase ÖV: Neuklassieren und Bewerten nach Wichtigkeit

4. Phase ÖV: Zusammenlegung und Auswahl des Maximum der einzelnen Bewertungen (Cell Statistics)


5. Phase (gemeinsam): Zusammenlegung und Auswahl des Maximus aus MIV und ÖV

Modellabbild

Model Gruppe 4.jpg Datei:Model Gruppe 4.pdf

Bewertungskarte Erschliessungsqualität

Die Bewertungskarte zeigt als Ergebnis des Funktionsmodells die Erschliessungsqualität im Raum Winterthur (MIV und ÖV kombiniert). Bewertungskarte Erschliessung.jpg

Verwendete GIS-Daten

  • Swisstopo vec25

Entwicklungsvision

Vorgaben

Die Annahmen des künftigen Wachstums waren vorgegeben, die Platzierung der entsprechenden (zusätzlichen) Flächen lag in der Hand der jeweiligen Bearbeitungsgruppe.

Es waren folgende Vorgaben gegeben:

  • 15'000 neue Einwohner (aufgeteilt in 5 verschiedene Dichteklassen)
  • 10 Gewerbe-, Dienstleistungs- oder Industriegebiete zu je 10'000m²
  • 1 Grosseinkaufszentrum zu 2 ha
  • 1 Forschungs- und Technologiezentrum zu 3 ha
  • 1 Deponie zu 3 ha
  • 1 Holz-/Biogas Kombi-Heizkraftwerk zu 2 ha
  • 100 ha Erholungsgebiete, mind. 1 Anlage pro Gemeinde
  • 2 Sportplätze zu 10 ha
  • 1 Golfplatz zu 80 ha
  • 3 ha Naturschutz-Biotopflächen
  • 2km Bachrevitalisierung / Bachausdohlung
  • 30 ha Fördergebiet für Landschaftsqualität Landwirtschaft

Folgende Optionen standen zusätzlich zur Verfügung:

  • 5'000 zusätzliche Einwohner
  • Gebiete für Langsamverkehr
  • Gebiete für ÖV-Aufwertung
  • Strassen
  • ÖV-Haltestellen

Umsetzung

Für die Umsetzung standen die Bewertungskarten aller Gruppen als Entscheidungshilfe zur Verfügung. Die Platzierung der Flächen geschah unter Berücksichtigung dieser Bewertungen sowie der persönlichen Vorlieben, Gewichtungen und Einschätzungen der Gruppe.

Resultat

Seite 3 Planung grp 4 Layout.jpg

Wirkungsanalyse

Mit der Wirkungsanalyse wurden die Resultate der Entwicklungsvision jeder Gruppe mit dem Bewertungsmodell der Erschliessungsqualität bewertet.

Wirkungsmatrix

Seite 4 Wirkungsmatrix-1.jpg

Lesebeispiele

  • Verkehr: Je höher die Erschliessungsqualität (weisse Zeile ganz oben), desto negativer wirken sich neue Verkehrsflächen aus.
  • Erholung: Je schlechter erschlossen, desto besser eignet sich dieses Gebiet für die Erholung.

Begründung der Bewertungen

  • Wohnen: Wohngebiete in nicht oder schlecht erschlossenen Gebieten ziehen hohe Kosten nach sich (direkte Bau- und Unterhaltskosten, indirekte Umwelts- und Gesundheitskosten)
  • Arbeit und Dienstleistung: wie Wohnen.
  • öffentliche Bauten und Anlagen: Ähnlich wie Wohnen, jedoch ist eine Lage etwas abseits der besten Erschliessungslagen kein Problem, da die Auswirkungen dieser Anlagen tendenziell negativ auf andere Gebiete wirken.
  • Verkehr: Neue Verkehrsflächen sollten dort geschaffen werden, wo noch keine bzw. eine geringe Erschliessungsqualität vorhanden ist, ansonsten nützen sie nichts bzw. nur wenig oder konkurrenzieren mit bestehenden Anlagen was deren Effizienz schmälert(z.B. Bushaltestelle, Bahnhof).
  • Erholung: Erholungsgebiete werden von allen Bewohnern gerne und oft besucht, zudem ist eine kurze Anreisezeit erwünscht. Eine hohe Erschliessungsqualität ist deshalb von grosser Bedeutung für Erholungsflächen. Ist eine solche nicht vorhanden, muss sie mit zusätzlicher Verkehrsinfrastruktur geschaffen werden, was wiederum Kosten mit sich bringt.
  • Natur und Landschaft: Naturschutzflächen, Biotope und ökologische Flächen sind natürliche oder naturnahe Flächen und sollen auch so bleiben. Sie sind, im Gegensatz zu den Erholungsflächen, hauptsächlich für die Natur gedacht, nicht für den Menschen. Eine Erschliessungsinfrastruktur bringt jedoch grosse Belastungen in Form von Besuchern, Abfall, Lärm- und Luftbelastung mit sich, weswegen sich diese Flächen besser in Gebieten mit niedriger Erschliessungsqualität befinden.

Visualisierte Wirkungsanalysen

Gruppe 1

Seite 5 Gruppe 1.jpg

Gruppe 2

Seite 5 Gruppe 2.jpg

Gruppe 3

Seite 5 Gruppe 3.jpg

Gruppe 4

Seite 5 Gruppe 4.jpg

Gruppe 5

Seite 5 Gruppe 5.jpg

Gruppe 6

Seite 5 Gruppe 6.jpg

Gruppe 7

Seite 5 Gruppe 7.jpg

Gruppe 8

Seite 5 Gruppe 8.jpg

Gruppe 9

Seite 5 Gruppe 9.jpg

Gruppe 10

Seite 5 Gruppe 10.jpg

Fazit

Die Gruppen 9 (+3933), 7 (+2793) und 4 (+2438) haben als einzige positive und damit die besten Ergebnisse bezüglich der Erschliessungsqualität geliefert. Gruppe 9 erzielte ihr Ergebnis mit sehr hohen Werten im sehr positiven, positiven und Nullbereich. Gruppe 7 erzielte ihr Ergebnis vor allem mit hohen Werten im Nullbereich und im positiven Bereich sowie insgesamt mehr sehr positiven Werten wie negativen und sehr negativen Werten. Gruppe 4 ezielte hohe Werte im Mittelbereich und im positiven Bereich. Die sehr positiven Werte werden fast gänzlich durch die negativen Werte aufgehoben, wobei vor allem der Golfplatz extrem viele sehr negative Werte ergibt. Das mit Abstand schlechteste Ergebnis lieferte Gruppe 3 mit -9191 Punkten. Dies ist fast gänzlich darauf zurückzuführen, dass sämtliche Erholungsflächen in Gebieten mit sehr niedriger Erschliessungsqualität platziert wurden.

Mit Platz 3 unserer Planung in unserer eigenen Bewertung können wir grundsätzlich zufrieden sein. Betrachtet man den Umstand, dass mit der alleinigen Umplatzierung des Golfplatzes ein deutlich besseres Ergebnis möglich wäre, können wir unsere Planung durchaus als gelungen betrachten.

SWOT-Analyse

SWOT Jetzt Potential

Positiv

Stärken (Strengths):

  • gute Lesbarkeit / einfache Erkennung der Erschliessungsqualität
  • eignet sich besonders für die Verkehrsplanung
  • zeigt geeignete Standorte für Verdichtungen

Chancen (Oppurtunities):

  • getrennte Betrachtung MIV - ÖV (2 Karten)
  • zusätzliche Betrachtung der "zu-Fuss-Erschliessung"
  • feinere Abstimmung der Wirkungsparameter

Negativ

Schwächen (Weaknesses):

  • keine Berücksichtigung der Topografie
  • keine Berücksichtigung der Auslastung bezüglich der Kapazitätsgrenzen (Überlastung)

Gefahren (Threats):

  • Fehlinterpretationen möglich bzw. teilweise wahrscheinlich, da nur ein Aspekt (Erschliessungsqualität) behandelt wird. Karte kann nur in Kombination mit weiteren Themenkarten sinnvoll verwendet werden.
  • Überlastungsgefahr des bestehenden Verkehrsnetzes wenn sämtliches Wachstum in grünen Gebieten verwirklicht wird, ohne zusätzlich die Auswirkungen des Mehrverkehrs zu berücksichtigen.

Planung

Verdichtung

Ziel: 7000 Einwohner durch Verdichtung unterbringen, Annahme: +50 Personen/Hektare Bedarf: 140 Hektaren

Kriterien:

  • hohes Verdichtungspotential
  • hohe Erschliessungsqualität
  • hohe Versorgungsdichte

Vorgehen:

  • Ausscheidung von Gebieten gemäss Verdichtungspotential
  • Korrektur bei geringer Versorgungsdichte oder Erschliessungsqualität

Elitäres Wohnen

Ziel: Einzonung für 100 Einwohner bei 10 Personen/Hektare Bedarf: 10 Hektaren

Kriterien:

  • genügende Erschliessungsqualität
  • genügende Versorgungsdichte
  • keine wertvollen Naturflächen (Erholung und Ökologie) beeinträchtigen

Vorgehen:

  • Ausscheidung von Gebieten gemäss Kriterien
  • Korrektur bei wertvollen Naturflächen

Bewertung

Tabellenmatrix

Ursprung Spaltenkopf 1 Spaltenkopf 2 Spaltenkopf 3

Zeilenkopf 1

Feld 1_1

Feld 2_1

Feld 3_1

Zeilenkopf 2

Feld 1_2

Feld 2_2

Feld 3_2

Zeilenkopf 3

Feld 1_3

Feld 2_3

Feld 3_3

Was ist? Was könnte?

Stärken (Strengths):

Chancen (Oppurtunities):

Text zu Stärken....

Text zu Chancen...

Schwächen (Weaknesses):

Gefahren (Threats):

Text zu Schwächen...

Text zu Gefahren...