GIS2 2014 GruppeA5: Unterschied zwischen den Versionen

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*Bahnhof Landquart: 0 - 600 / 600 - 1000 Meter<br />
 
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Mit dem Befehl "Merge" wurden die verschiedenen Einzugsgebiete miteinander verschnitten, so dass wir das ÖV-Basisangebot als einzelne Fläche erhalten.
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Mit dem Network-Analyst wurden jeweils für jeden Takt die kleinen und die gossen Einzugsradien für die Bahn und den Bus berechnet und als eigene Layer in der Geodatabase abgespeichert. Für das ÖV-Basisangebot fügten wir die Einzugsgebiete mit mindestens einem Halbstundentakt mittels dem Befehl "Merge" zusammen. Mit dem Befehl „Dissolve“ konnte aus den Einzelflächen eine Einzugsfläche generiert werden.
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Um den Einzugsbereich der sehr guten ÖV-Erschliessung zu erstellen, fürten wir die gleichen Schritte wie für das Basisangebot durch. Nur verwendeten wir hier die Einzugsgebiete der Haltestellen mit Viertelstundentakt beim Bus und einem Halbstundentakt bei der Bahn.
  
  
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'''Arbeitsschritt 3 - Überbauungsstand'''
 
'''Arbeitsschritt 3 - Überbauungsstand'''
  
Aus den kantonalen Datengrundlagen der entsprechenden Gemeinden wurden der heutige Bebauungsstand übernommen....
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Um die Bauzonen mit möglichkeit zur Auszonung zu finden verwendeten wir den Datensatz des Überbauungsstandes im Kanton Graubünden. Mittels eines "Definition Query" filterten wir nur die unüberbauten Parzellen heraus und exportierten sie in die Geodatenbank.  
 
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Die ÖV-Grunderschliessung konnten wir nun mit den unüberbauten Parzellen verschneiden. Dazu verwendeten wir den Befehl „Union“. So blieben uns alle Flächen erhalten und wir konnten so die unüberbauten Flächen, welche nicht in der ÖV-Grunderschliessung liegen, mit dem Definition Query herausfiltern und exportieren.
Kantonaler Überbauungsstand -> Union mit ÖV-Basisangebot, ÖV-Gebiete -> Union mit tiefe Ausnutzung
 
  
  
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'''Arbeitsschritt 4 - Flächen für Ein- und Auszonung'''
 
'''Arbeitsschritt 4 - Flächen für Ein- und Auszonung'''
  
 
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Um potenzielle Gebiete für eine Aufzonung zu finden, brauchten wir die Zonenpläne der Gemeinden. Die Flächen der Zonenplan Grundnutzung lasen wir ins GIS ein. Diese verbanden wir mit einem „Table Join“ mit der Metadatentabelle um die Art der Zone und die Ausnützungsziffer zu wissen. Mit einem Definition Query filterten wir ausschliesslich die Wohnzonen heraus. Wir fügten alle Wohnzonen mit einem „Merge“ zusammen in einen Layer.
 
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Die Wohnzonen verschnitten wir mit der sehr guten ÖV-Erschliessung. Dazu verwendeten wir wiederum den Befehl „Union“. Mit einem Definition Query wählten wir die Wohnzonen innerhalb der ÖV-Erschliessung aus und exportierten diese. Die Attribute Table der aufzuzonenden Flächen exportierten wir uns importierten sie im Excel um die Grösse der Bauzonen herauszufinden. Möglich wäre auch die Verwendung des Befehls „summarize“ gewesen. Aus den Flächen berechneten wir die Einwohnerkapazität innerhalb der Zonen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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== Ergebnis ==
 
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[[Datei:Entwicklung Region nach BSF.jpg|miniatur| Entwicklung nach BSF]]
 
[[Datei:Entwicklung Region nach BSF.jpg|miniatur| Entwicklung nach BSF]]
  
'''Fazit'''
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'''Raumplanerische Würdigung'''
  
Wie in der Einwohnerkapazitätsberechnung zu sehen ist, können rund 1260 neue Einwohner in den Wohnzonen der Gemeinden Landquart und Zizers untergebracht werden. Diese Steigerung resultiert aus der Erhöhung der Ausnützungsziffer.  
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Wie in der Einwohnerkapazitätsberechnung zu sehen ist, können rund 1260 neue Einwohner in den Wohnzonen der Gemeinden Landquart und Zizers untergebracht werden. Diese Steigerung resultiert aus der Erhöhung der Ausnützungsziffer. Die Berechnung des Bevölkerungswachstums anhand der Bundesamt für Statistik (BFS) Szenarien kommt bei einem mittleren Wachstum auf einen Bevölkerungsanstieg von knapp 600 Einwohnern. Mit der Aufzonung der Wohnzonen an den gut mit ÖV erschlossenen Gebieten könnte die mittlere Bevölkerungszunahme doppelt gedeckt werden. Realistischer Weise kann nicht mit der vollen Ausnützung der besagten Zonen gerechnet werden. Auf vielen der Flächen befinden sich Einfamilienhäuser. Bekanntlich ist es hier schwierig die volle Ausnützung zu erreichen.
Die Berechnung des Bevölkerungswachstums anhand der Bundesamt für Statistik (BFS) Szenarien kommt bei einem mittleren Wachstum auf ein Bevölkerungsanstieg von rund 2350 Einwohner. Mit der Aufzonung der Wohnzonen an den gut mit ÖV erschlossenen Gebieten kann bereits über der Hälfte der Bevölkerungszunahme gedeckt werden. Weitere Verdichtungsmöglichkeiten bestehen sicherlich innerhalb der Zentrumszonen und Wohn- und Gewerbezonen, welche nicht in die Betrachtung miteinbezogen wurden.
 
  
  
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Darum sind sämtliche potenzielle Flächen für eine Auf- und Einzäunung durch weitere Kriterien zu überprüfen. Gerade bei Industriegebieten spielt die ÖV Erschliessung nicht die gleich grosse Rolle wie bei Wohngebieten.
 
Darum sind sämtliche potenzielle Flächen für eine Auf- und Einzäunung durch weitere Kriterien zu überprüfen. Gerade bei Industriegebieten spielt die ÖV Erschliessung nicht die gleich grosse Rolle wie bei Wohngebieten.
 
Das gleiche gilt natürlich auch bei den Flächen für die Aufzonung. Möglicherweise gibt es historisch wertvolle Quartiere, welche in der Struktur erhalten werden sollten.  
 
Das gleiche gilt natürlich auch bei den Flächen für die Aufzonung. Möglicherweise gibt es historisch wertvolle Quartiere, welche in der Struktur erhalten werden sollten.  
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Die Betrachtung mittels GIS kann für solche Fragestellungen eine wichtige Hilfe sein. Besonders um mögliche Gebiete für Auf- oder Abzonungen auszuscheiden.
 
Die Betrachtung mittels GIS kann für solche Fragestellungen eine wichtige Hilfe sein. Besonders um mögliche Gebiete für Auf- oder Abzonungen auszuscheiden.

Aktuelle Version vom 9. Dezember 2014, 09:34 Uhr

Impressum

Modul: Planungsmethodik 5 | GIS 2 | HS 2014
Thema: Bauzonenanalyse | Öffentlicher Verkehr
Studierende: Benjamin Müller | Christian Svec
Dozent: Claudio Büchel
Datum: 08.12.2014

Ausgangslage

Mit dem neuen Raumplanungsgesetz führt der Bund neue, genauere Regeln für die Raumplanung ein. Insbesondere auf die Dimensionierung der Bauzonen wird besonders geachtet. Damit überhaupt neue Einzonungen möglich sind, müssen die Kantone aufzeigen, dass die bestehende Bauzonenfläche nicht ausreicht und dass das Verdichtungspotenzial ausgenutzt ist. Sind die Bauzonen zu gross dimensioniert, müssen auch Auszonungen umgesetzt werden.

Aufgabenstellung

Übersichtsplan Funktionaler Raum

Aufgabe im Rahmen des Moduls GIS2 ist es, für einen funktionalen Raum im Bündner Rheintal ein Entwicklungsleitbild zu erstellen. Anhand detaillierter GIS-Analysen soll aufgezeigt werden, wie sich die Siedlung entwickeln soll:

Fragestellung
Wie soll sich der funktionale Raum weiterentwickeln?
Welches sind geeignete Gebiete für Verdichtung? (Umzonung, Aufzonung)
Welches sind geeignete Gebiete für Neueinzonungen?
Welches sind geeignete Gebiete für Auszonungen?


Perimeter

Als funktionalen Raum wurden folgende Gemeinden definiert:

  • Gemeinde Landquart
  • Gemeinde Malans
  • Gemeinde Trimmis
  • Gemeinde Untervaz
  • Gemeinde Zizers


Spezifisches Thema

Als Gruppe analysierten wir den öffentlichen Verkehr in der gewählten Region. Sämtliche Bus- und Bahnverbindungen innerhalb und angrenzend an den funktionalen Raum wurden von uns mit Hilfe diverser Daten untersucht und ausgewertet. Anhand der Erschliessungsqualität des öffentlichen Verkehrs können für das Entwicklungsleitbild der Region, Flächen für Auf-, Ein- und Auszonungen ausgeschieden werden.

Arbeitsschritte

Arbeitsschritt 1

Arbeitsschritt 1 - Haltestellen und Takte

In einer ersten Arbeitsphase wurden die Daten des ARE (Haltestellen Öffentlicher Verkehr) der Region aufbereitet und kategorisiert. Mit Hilfe von "fahrplanfelder.ch" wurden die Haltestellen nach Takt und Verkehrsmittel unterteilt. Im Attribute Table wurde eine neue Spalte "Takt" hinzugefügt, welche bei den sämtlichen Haltestellen die Anzahl Abfahrten pro Stunde (Beispiel: Halbstundentakt = 2; Viertelstundentakt = 4) aufweist.





Arbeitsschritt 2

Arbeitsschritt 2 - Einzugsgebiete

Um realistische Einzugsgebiete der jeweiligen Haltestellen zu erhalten, muss die Zugänglichkeit per Fusswege der Haltestellen ermittelt werden. Das Fusswegnetz (Vektor 25) der Swisstopo liefert hier die gewünschten Daten. Mit Hilfe des Network-Analysts konnten die Einzugsgebiete mit den Fusswegverbindungen ermittelt werden. Für das ÖV-Basisangebot der gewählten Region wurde mit folgenden Einzugsradien gerechnet:

ÖV-Basisangebot:

  • Bushaltestellen: 0 - 300 / 300 - 500 Meter
  • Bahnhaltestellen: 0 - 500 / 500 - 800 Meter
  • Bahnhof Landquart: 0 - 600 / 600 - 1000 Meter

Mit dem Network-Analyst wurden jeweils für jeden Takt die kleinen und die gossen Einzugsradien für die Bahn und den Bus berechnet und als eigene Layer in der Geodatabase abgespeichert. Für das ÖV-Basisangebot fügten wir die Einzugsgebiete mit mindestens einem Halbstundentakt mittels dem Befehl "Merge" zusammen. Mit dem Befehl „Dissolve“ konnte aus den Einzelflächen eine Einzugsfläche generiert werden. Um den Einzugsbereich der sehr guten ÖV-Erschliessung zu erstellen, fürten wir die gleichen Schritte wie für das Basisangebot durch. Nur verwendeten wir hier die Einzugsgebiete der Haltestellen mit Viertelstundentakt beim Bus und einem Halbstundentakt bei der Bahn.



Arbeitsschritt 3

Arbeitsschritt 3 - Überbauungsstand

Um die Bauzonen mit möglichkeit zur Auszonung zu finden verwendeten wir den Datensatz des Überbauungsstandes im Kanton Graubünden. Mittels eines "Definition Query" filterten wir nur die unüberbauten Parzellen heraus und exportierten sie in die Geodatenbank. Die ÖV-Grunderschliessung konnten wir nun mit den unüberbauten Parzellen verschneiden. Dazu verwendeten wir den Befehl „Union“. So blieben uns alle Flächen erhalten und wir konnten so die unüberbauten Flächen, welche nicht in der ÖV-Grunderschliessung liegen, mit dem Definition Query herausfiltern und exportieren.




Arbeitsschritt 4

Arbeitsschritt 4 - Flächen für Ein- und Auszonung

Um potenzielle Gebiete für eine Aufzonung zu finden, brauchten wir die Zonenpläne der Gemeinden. Die Flächen der Zonenplan Grundnutzung lasen wir ins GIS ein. Diese verbanden wir mit einem „Table Join“ mit der Metadatentabelle um die Art der Zone und die Ausnützungsziffer zu wissen. Mit einem Definition Query filterten wir ausschliesslich die Wohnzonen heraus. Wir fügten alle Wohnzonen mit einem „Merge“ zusammen in einen Layer. Die Wohnzonen verschnitten wir mit der sehr guten ÖV-Erschliessung. Dazu verwendeten wir wiederum den Befehl „Union“. Mit einem Definition Query wählten wir die Wohnzonen innerhalb der ÖV-Erschliessung aus und exportierten diese. Die Attribute Table der aufzuzonenden Flächen exportierten wir uns importierten sie im Excel um die Grösse der Bauzonen herauszufinden. Möglich wäre auch die Verwendung des Befehls „summarize“ gewesen. Aus den Flächen berechneten wir die Einwohnerkapazität innerhalb der Zonen.

Ergebnis

Übersichtsplan Auf-/Auszonung

Folgende Pläne zeigen die geeigneten Gebiete für Auf- und Auszonungen:


Berechnung Einwohnerkapazität
Entwicklung nach BSF

Raumplanerische Würdigung

Wie in der Einwohnerkapazitätsberechnung zu sehen ist, können rund 1260 neue Einwohner in den Wohnzonen der Gemeinden Landquart und Zizers untergebracht werden. Diese Steigerung resultiert aus der Erhöhung der Ausnützungsziffer. Die Berechnung des Bevölkerungswachstums anhand der Bundesamt für Statistik (BFS) Szenarien kommt bei einem mittleren Wachstum auf einen Bevölkerungsanstieg von knapp 600 Einwohnern. Mit der Aufzonung der Wohnzonen an den gut mit ÖV erschlossenen Gebieten könnte die mittlere Bevölkerungszunahme doppelt gedeckt werden. Realistischer Weise kann nicht mit der vollen Ausnützung der besagten Zonen gerechnet werden. Auf vielen der Flächen befinden sich Einfamilienhäuser. Bekanntlich ist es hier schwierig die volle Ausnützung zu erreichen.


Die Fläche der auszuzonenden Flächen ist mit knapp 80 Hektaren sehr gross. Allerdings wurden sämtliche Flächen die von einer Ein- respektive Auszonung betroffen sind, ausschliesslich mit dem Kriterium der Erschliessungsqualität durch den öffentlichen Verkehr beurteilt. So ist es möglich, dass in der Gemeinde Malans, welche allgemein eine schlechte Erreichbarkeit durch den öffentlichen Verkehr aufweist, Flächen in der Dorfmitte ausgezont werden müssten. Darum sind sämtliche potenzielle Flächen für eine Auf- und Einzäunung durch weitere Kriterien zu überprüfen. Gerade bei Industriegebieten spielt die ÖV Erschliessung nicht die gleich grosse Rolle wie bei Wohngebieten. Das gleiche gilt natürlich auch bei den Flächen für die Aufzonung. Möglicherweise gibt es historisch wertvolle Quartiere, welche in der Struktur erhalten werden sollten.


Die Betrachtung mittels GIS kann für solche Fragestellungen eine wichtige Hilfe sein. Besonders um mögliche Gebiete für Auf- oder Abzonungen auszuscheiden.

Quellen

  • Hochschule für Technik Rapperswil: Grundlagedaten der HSR-Geodateninfrastruktur
  • Fahrpläne: Offizielles Kursbuch, www.fahrplanfelder.ch
  • Haltestellen: ARE (Haltestellen öffentlicher Verkehr)
  • Überbauungsstand: Daten des Kanton Graubünden, Überbauungsstand
  • Einwohnerzahlen: Bundesamt für Statistik (BFS), Wachstumsszenarien für den Kanton Graubünden
  • Claudio Büchel: Bauzonenanalyse Entwicklungskonzept Bünder Rheintal