Geografische Namen Test: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Bild:Roopel2.jpg|none |400px|Rothbühl / Roopel]]
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==== Schreibweise von Ortsnamen ====
Abb. 1  Weiler Rotbühl/Roopel  Übersichtsplan 2006 und Ortstafel
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* '''Karten und Pläne:''' Ortsnamen werden gemäss Weisungen 1948 geschrieben. Beispiel:
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** Au (ohne Kantonskürzel)
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** Buch (ohne Kantonskürzel)
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* '''Ortstafeln''': Die Schreibweise der Ortstafeln richtet sich grundsätzlich analog der offiziellen Schreibweise auf Karten und Pläne (grundsätzlich ohne Beifügungen). Bei Weilern wird jedoch häufig der Gemeindename in Klammern geführt. Beispiel
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** Herrlisberg (Wädenswil)
  
  
[[Bild:Rotbühl Signalisation.jpg | none |400px|Rothbühl / Roopel]]
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==== Schreibweise von Ortschaftsnamen ====
Abb. 2 Strassensignalisation in Au TG. Rotbühl ist ein kleiner Pass mit einer Strassenverzweigung (offizielle Schreibweise von Rotbühl: geändert auf '''Roopel'''; offizielle Schreibweise von Allenwinden: geändert auf '''Alewinde''')
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Gemäss [http://www.svps-ascep.ch/kataloge/poststellenchronik/poststellenchronik2007-06.pdf  Poststellenchronik Schweiz 1849-2007] verfügte der Bundesrat 1930 für alle Amtsstellen eine amtliche Schreibweise von Ortschaftsnamen. Die Schreibweise von Ortschaftsnamen leitet sich grundsätzlich aus der Schreibweise der Ortsnamen ab.
  
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Für die Deutschsprachige Schweiz hat sich folgender Standard etabliert, welcher auch in Zukunft erhalten werden sollte:
  
== Hintergrund dieser Seite ==
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===== Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern =====
* Sehr geehrte Wiki-Editoren (vermutlich aus Fribourg und Thun), die diesen Abschnitt immer wieder anpassen: Sie veranstalten einen sog. 'Edit-War', der letztlich zur Sperrung dieser Seite führt und verletzen die [http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Grundprinzipien Wikipedia:Grundprinzipien]! Darf ich Sie höflich bitten, sich mit einem Namen anzumelden? Einträge von anonymen IP-Adressen, werden bei Bedarf korrigiert. Diskussionen können auf der eigens dafür eingerichteten Seite (vgl. Tab oben) geführt werden, wo ich auch Ihren ersten Text hinkopiert habe. Vielen Dank. --S.F. Keller alias WikiSysop.
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Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern werden ohne Bindestrich geschrieben (gilt auch für die Italienischsprachige Schweiz)
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Beispiele:
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* Bolligen Dorf
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* Bolligen Station
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* Davos Wolfgang
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* Rickenbach Sulz
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* Sertig Dörfli
  
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Französischsprachige Namen enthalten dagegen Bindestriche (nach z.B. "La" kein Bindestrich)
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* Corsier-sur-Vevey
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* Fenil-sur-Corsier
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* La Comballaz
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* La Tour-de-Peilz
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* Les Plans-sur-Bex
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* Montagny-la-Ville
  
* Als ursprünglicher Autor dieser Seite schliesse ich mich der Bitte des WikiSysop (vgl. oben) an. Aus der ursprünglichen Seite und aus dem Input der unbekannten Autoren entstand vorliegende neue Seite. --M. Schlatter.
 
  
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===== Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen =====
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Ortschaften umfassen ein oder mehrer Orte. Ortschaftsnamen, welche aus zwei Ortsnamen gebildet werden, werden '''mit''' Bindestrichen geschrieben. Beispiele:
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* Aatal-Seegräben
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* Aristau-Althäusern
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* Blausee-Mitholz
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* Ebnat-Kappel
  
== Rotbühl, Rotbüel oder Roopel ==
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Bei französischen Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen werden die Bindestriche bei den einzelnen Namen weggelassen (Châtel-sous-Montsalvens):
=== Beschreibung der Örtlichkeit ===
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* Crésuz-Châtel sous Montsalvens
* Kanton: Thurgau
 
* Gemeinde: Fischingen
 
* Ortschaft: 8376 Au TG
 
* Objekt: Weiler mit wenigen Gebäuden
 
* Kleiner Pass mit Strassenverzweigung
 
  
  
=== Sprechweisen ===
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===== Beifügungen =====
* Bisherige Sprechweise der Bewohner von Rotbühl von ??  bis ca. 1960 sowie lokale Gewährspersonen (vgl. Roopelbööl): '''Roopel'''
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Falls mehrere gleiche Ortschaftsnamen in der Schweiz existieren, werden die Ortsnamen mit einer so genannten Beifügung ergänzt, damit sie in der Schweiz eindeutig sind.
* Heutige Sprechweise der Bewohner von Rotbühl im Jahre 2006: '''Rotbüel'''
 
  
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* '''Kantonskürzel''' im Gegensatz zu Gemeindenamen wird die Klammer weggelassen. Beispiele:
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** Beinwil SO
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** Benken SG
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** Benken ZH
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** Berg SG
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** Berg TG
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** Buch SH
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** Büren NW
 +
** Büren SO
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** Cressier FR
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** La Forclaz VD
 +
** Onnens FR
 +
** Siselen BE
 +
*  '''Bei, Im, usw.''' «Bei» wird meist als «b.» abgekürzt. Diese Art von Beifügungen wirken heute z.T. etwas störend und werden sofern möglich z.T. durch Kantonskürzel ersetzt. Beispiele von «b.»:
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** Blatten b. Naters
 +
** Buch b. Frauenfeld
 +
** Buch b. Kümmertshausen
 +
** Buch b. Märwil
 +
* '''am, im usw.'''
 +
** Beinwil am See
 +
** Buch am Irchel
 +
** Büren an der Aare
 +
** Büren zum Hof
 +
* '''Gemeindenamen''' werden in Klammern gesetzt.
 +
** Blignoud (Ayent)
 +
** Glattpark (Opfikon)
 +
** Praz (Vully)
  
=== Schreibweisen ===
+
Bemerkungen:
Bisherige Schreibweisen:
+
Zum Teil werden auch Beifügungen verwendet, auch wenn der Ortschaftsname auch ohne Beifügung schweizweit eindeutig wäre, vor allem bei wenig bekannten Ortschaften. Beispiele:
* '''Rottbüll''' 1946 (im Sinne von Rodbüel gemäss unbekannten Autoren, vgl. Roopelbööl)
+
** Bleiken b. Oberdiessbach
* '''Rothbühl''' 19. Jh. auf Dufourkarte  (ev. falsche Etymologie, vgl. Roopelbööl)
+
** Blignoud (Ayent)
* '''Rotbühl''' 1955 auf Übersichtsplan
+
** Bönigen b. Interlaken
 +
** Glattpark (Opfikon)
  
  
Heutige Schreibweisen:
+
===== Zweisprachige Ortschaftsnamen =====
* '''Rotbühl'''
+
Zweisprachige Ortschaftsnamen tragen einen Schrägstrich. Beispiele:
** Ortstafel (vgl. Abb. 1)
+
* Bergün/Bravuogn
** Strassensignalisation (vgl. Abb. 2)
+
* Biel/Bienne
** Gebäudeadresse  (z.B. Rotbühl 1, 8376 Au TG)
 
* '''Rotbüel'''
 
** swissnames
 
* '''Roopel'''
 
** Landeskarten 1:25'000 bis 1:200'000
 
** Übersichtsplan (Amtliche Vermessung, vgl. Abb. 1)
 
  
  
Argumente für Schreibweisen
 
* '''Rotbühl'''
 
** Gemäss Weisungen 1948 in herkömmlicher Schreibweise wegen der Bedeutung belassen (unabhängig davon, ob Bewohner von Rotbühl  '''Roopel''' oder '''Rotbüel''' sprechen)
 
** Schreibweise findet allgemeine Akzeptanz (bei Einwohnern und der Gemeinde) und es besteht kaum ein öffentliches Interesse, die herkömmliche Schreibweise zu ändern
 
* '''Rotbüel'''
 
** Mundartliche Schreibweise gemäss Weisungen 1948 bei «geringer, lokalen Bedeutung»
 
* '''Roopel'''
 
** vgl. Roopelbööl
 
 
 
== Roopelbööl (übernommen von unbekannten Autoren) ==
 
Über dem Weiler liegt ein Hügel, der den Namen "Roopelbööl" trägt. Diese Namen wurden von einem Sprachwissenschafter bei lokalen Gewährspersonen so erhoben, in der genauen lokalen Mundart phonetisch notiert und durch die paritätische Nomenklaturkommission des Kantons Thurgau in die Vermessung übernommen. Der Bergname "Roopelbööl" zeigt, dass die lokale Mundart die Etymologie nicht mehr verstand, und den Hügel nochmals mit der lokalen Mundartvariante "Bööl" (zu mhd. bühel ‘Hügel’) näher beschrieb. Übersetzt lautet dieser Name "Rotbühlbühl". Gemäss den Vorschriften über die Schreibweise der Lokalnamen von 1948 müssen in der Landeskarte die Flurnamen und die Namen der kleineren Örtlichkeiten in der lokalen Mundart geschrieben werden. Die Namen dürfen nicht etymologisch korrigiert werden. So heisst ein Flurname im Thurgau "Raffoltere" und wird auf den Plänen und Karten auch so geschrieben, obwohl der Name etymologisch mit dem Artikel verschmolzen ist "in deR Affoltere" > i de Raffoltere" (bei den Apfelbäumen).
 
 
Die Schreibung "Rotbühl" ist eine Deutung (der rote Hügel), die vielleicht gar nicht zutrifft. Nach älteren Belegen "Rottbüll" (1496) ist ein "Rodbüel" anzusetzen (der gerodete Hügel, der Hügel bei der Rodung). Tatsächlich fällt der kahle Hügel "Roopelbööl" in dieser Landschaft auf. Die Nomenklatur darf keine (falschen oder richtigen) Etymologien aufzwingen! Darum könnte Roopel die korrektere Form sein.
 
  
  

Version vom 18. August 2007, 16:24 Uhr

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Schreibweise von Ortsnamen

  • Karten und Pläne: Ortsnamen werden gemäss Weisungen 1948 geschrieben. Beispiel:
    • Au (ohne Kantonskürzel)
    • Buch (ohne Kantonskürzel)
  • Ortstafeln: Die Schreibweise der Ortstafeln richtet sich grundsätzlich analog der offiziellen Schreibweise auf Karten und Pläne (grundsätzlich ohne Beifügungen). Bei Weilern wird jedoch häufig der Gemeindename in Klammern geführt. Beispiel
    • Herrlisberg (Wädenswil)


Schreibweise von Ortschaftsnamen

Gemäss Poststellenchronik Schweiz 1849-2007 verfügte der Bundesrat 1930 für alle Amtsstellen eine amtliche Schreibweise von Ortschaftsnamen. Die Schreibweise von Ortschaftsnamen leitet sich grundsätzlich aus der Schreibweise der Ortsnamen ab.

Für die Deutschsprachige Schweiz hat sich folgender Standard etabliert, welcher auch in Zukunft erhalten werden sollte:

Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern

Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern werden ohne Bindestrich geschrieben (gilt auch für die Italienischsprachige Schweiz) Beispiele:

  • Bolligen Dorf
  • Bolligen Station
  • Davos Wolfgang
  • Rickenbach Sulz
  • Sertig Dörfli

Französischsprachige Namen enthalten dagegen Bindestriche (nach z.B. "La" kein Bindestrich)

  • Corsier-sur-Vevey
  • Fenil-sur-Corsier
  • La Comballaz
  • La Tour-de-Peilz
  • Les Plans-sur-Bex
  • Montagny-la-Ville


Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen

Ortschaften umfassen ein oder mehrer Orte. Ortschaftsnamen, welche aus zwei Ortsnamen gebildet werden, werden mit Bindestrichen geschrieben. Beispiele:

  • Aatal-Seegräben
  • Aristau-Althäusern
  • Blausee-Mitholz
  • Ebnat-Kappel

Bei französischen Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen werden die Bindestriche bei den einzelnen Namen weggelassen (Châtel-sous-Montsalvens):

  • Crésuz-Châtel sous Montsalvens


Beifügungen

Falls mehrere gleiche Ortschaftsnamen in der Schweiz existieren, werden die Ortsnamen mit einer so genannten Beifügung ergänzt, damit sie in der Schweiz eindeutig sind.

  • Kantonskürzel im Gegensatz zu Gemeindenamen wird die Klammer weggelassen. Beispiele:
    • Beinwil SO
    • Benken SG
    • Benken ZH
    • Berg SG
    • Berg TG
    • Buch SH
    • Büren NW
    • Büren SO
    • Cressier FR
    • La Forclaz VD
    • Onnens FR
    • Siselen BE
  • Bei, Im, usw. «Bei» wird meist als «b.» abgekürzt. Diese Art von Beifügungen wirken heute z.T. etwas störend und werden sofern möglich z.T. durch Kantonskürzel ersetzt. Beispiele von «b.»:
    • Blatten b. Naters
    • Buch b. Frauenfeld
    • Buch b. Kümmertshausen
    • Buch b. Märwil
  • am, im usw.
    • Beinwil am See
    • Buch am Irchel
    • Büren an der Aare
    • Büren zum Hof
  • Gemeindenamen werden in Klammern gesetzt.
    • Blignoud (Ayent)
    • Glattpark (Opfikon)
    • Praz (Vully)

Bemerkungen: Zum Teil werden auch Beifügungen verwendet, auch wenn der Ortschaftsname auch ohne Beifügung schweizweit eindeutig wäre, vor allem bei wenig bekannten Ortschaften. Beispiele:

    • Bleiken b. Oberdiessbach
    • Blignoud (Ayent)
    • Bönigen b. Interlaken
    • Glattpark (Opfikon)


Zweisprachige Ortschaftsnamen

Zweisprachige Ortschaftsnamen tragen einen Schrägstrich. Beispiele:

  • Bergün/Bravuogn
  • Biel/Bienne



Weblinks