Lokalname

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Von Eduard Imhof verwendete Begriffe (vor 1948)

Eduard Imhof hat Orts- und Lokalnamen als Synonyme verwendet (im Sinne gemäss Weisungen 1948 wie auch gemäss der heute rechtsgültigen Verordnung über Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen).


Weisungen 1948 (Stand 1.4.1977)

Lokalnamen:

  • Namen bewohnter Orte (im Sinne von Stadt, Dorf, Weiler, Hof)
  • Namen der übrigen, nicht bewohnten Orte (im Sinne von topografischen Objekten)
  • Stationsnamen


Verordnung über die Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen vom 30.12.1970 SR 510.625

Ortsnamen (als Synonym für Lokalnamen):

  • Namen bewohnter Orte (im Sinne von Stadt, Dorf, Weiler, Hof)
  • Namen der übrigen, nicht bewohnten Orte (im Sinne von topografischen Objekten)


Toponymische Richtlinien (Entwurf Mai 2005)

«Unter Lokalnamen wird jene Teilmenge der Toponyme verstanden, die mundartnah geschrieben wird.» Zu dieser Menge gehören auch Namen von Weilern und Höfen.


Leitfaden Toponymie (Entwurf Mai 2006)

«Der Leitfaden bezieht sich einzig auf die Flur-, Gelände- und Gewässernamen (nachfolgend Lokalnamen genannt)».


Vorschlag Definition Lokalnamen

Der Begriff lokal ist relativ. Lokal hat eine ähnliche Bedeutung wie Ort (vgl. lokalisieren, örtlich, eine Örtlichkeit bestimmen). Lokalnamen haben grundsätzlich nicht speziell etwas mit Fluren, Gelände und Gewässer zu tun. Zu den Lokalnamen gehören auch Siedlungen. Definition für Objekte, sollen sich nicht danach richten, ob ein Name eher mundartlich (lokale Sprechweise) oder schriftsprachlich geschrieben oder ob eine lokale Bedeutung vorliegt oder nicht, da beide Merkmale relativ sind. Die Schreibweise wie auch die Bedeutung ist eine Eigenschaft eines Objektes. In der heutigen rechtsgültigen Definition gemäss Verordnung über die Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen wird der Begriff Ortsname (Lokalname) verwendet. Ort wird heute mit den bewohnten Orten (Siedlungen) in Verbindung gebracht. Darum ist es durchaus sinnvoll, anstelle Ortsnamen das Synonym Lokalnamen analog Weisungen 1948 (jedoch ohne Stationsnamen) als Oberbegriff für Orte (im neuen definierten Sinn) und topografische Objekte zu verwenden. Für Lokalnamen wird heute auch von Orts- und Flurnamen gesprochen, wobei dann Fluren nicht im engen Sinn von Fluren, sondern weit gefasst für topografische Objekte verstanden werden. Lokalnamen sind im Sinne von Eduard Imhof geografische Bezeichnungen für Örtlichkeiten unabhängig der geografischen Ausdehnung. Auch die grossen Seen in der Schweiz sind Lokalnamen. Lokalnamen umfassen nach bisherigem Verständnis die in der Amtlichen Vermessung geführten Namen der Ebenen Nomenklatur (Orts-, Flur- und Geländenamen), Bodenbedeckung und Einzelobjekte sowie weitere Elemente des Landeskartenwerkes, welche nicht in der Amtlichen Vermessung enthalten sind:

  • Ebene Nomenklatur (Tabellen Ortsnamen, Flurnamen, Geländenamen)
  • Ebene Bodenbedeckung (Tabelle Objektname z.B. für Öffentliche Bauwerke, Gewässer, Wald usw.)
  • Ebene Einzelobjekte (Tabelle Objektname z.B. für Burgen, Schlösser, Verkehr usw.)


Vorschlag für Definition:

  • Lokalnamen
    • Ortsnamen (Ortsnamen gemäss neuer Definition als Siedlungen)
    • Namen der topografische Objekte

Der Vorschlag entspricht der heute rechtsgültigen Definition gemäss Verordnung über Orts-, Gemeinde- und Stationsnamen jedoch mit ersetzten Begriffen:

  • Lokalnamen anstelle Ortsnamen
    • Ortsnamen anstelle Namen von bewohnten Orten
    • Namen von topografischen Objekten anstelle Namen der übrigen, nicht bewohnten Orte


Weblinks