Schreibweise von Ortschaftsnamen

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Schreibweise von Ortschaftsnamen

Gemäss Poststellenchronik Schweiz 1849-2007 verfügte der Bundesrat 1930 eine amtliche Schreibweise von Ortschaftsnamen.

Die Schreibweise für Ortschaftsnamen (im postalischen Sinn) richtet sich grundsätzlich nach den Ortsnamen, enthält jedoch Beifügungen, welche bei den Ortsnamen in der Regel nicht enthalten sind (Ortschaftsname "Au ZH", Ortsname "Au"). Folgende vorgeschlagene Schreibregeln lassen sich aus der heute bestehenden Schreibweise der Ortschaften aus dem PLZ-Verzeichnis der Post ableiten und entsprechen den Duden-Regeln resp. den Orthografie-Regeln der französischen und italienischen Sprache.


Leerschläge werden in den Beispielen mit einem • gekennzeichnet. Vor und nach Bindestrichen werden keine Leerschläge gesetzt.


Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern

Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern werden in der deutschen, italienischen und rätoromanischen Sprache ohne Bindestrich geschrieben.

Beispiele:

  • Bolligen•Dorf
  • Bolligen•Station
  • Davos•Wolfgang
  • Piandera•Paese
  • Rickenbach•Sulz
  • Ronco•sopra•Ascona
  • Sertig•Dörfli


Ortschaftsnamen aus zwei oder mehreren Wörtern werden in der französischen Sprache mit Bindestrich geschrieben, ausgenommen nach dem gross geschriebenen Artikel.

Beispiele:

  • Corsier-sur-Vevey
  • Fenil-sur-Corsier
  • La•Comballaz
  • La•Tour-de-Peilz
  • Les•Plans-sur-Bex
  • Montagny-la-Ville


Ortschaftsnamen aus zwei Ortsnamen

Ortschaftsnamen, welche aus zwei Ortsnamen gebildet werden, werden mit Bindestrichen geschrieben.

Beispiele:

  • Aathal-Seegräben
  • Blausee-Mitholz
  • Ebnat-Kappel
  • Pambio-Noranco


Beifügungen

Falls mehrere gleiche Ortschaftsnamen in der Schweiz existieren, werden die Ortsnamen mit einer Beifügung ergänzt, damit sie in der Schweiz eindeutig sind (gilt nur für Ortschaftsnamen im postalischen Sinne, nicht für Ortsnamen)

Kantonskürzel: im Gegensatz zu Gemeindenamen wird die Klammer weggelassen.

Beispiele:

  • Benken•SG
  • Benken•ZH
  • Berg•SG
  • Berg•TG


Gemeindenamen, Bezirke, Regionen: werden in Klammern gesetzt.

Beispiele:

  • Bertschikon•(Gossau•ZH)
  • Chapelle•(Broye)
  • Chapelle•(Glâne)
  • Egg•(Flawil)


bei wird als «b.» abgekürzt

Beispiele:

  • Blatten•b.•Naters
  • Buch•b.•Frauenfeld
  • Buch•b.•Kümmertshausen
  • Buch•b.•Märwil


am, zum usw.

Beispiele:

  • Buch•am•Irchel
  • Büren•an•der•Aare
  • Büren•zum•Hof


Bemerkungen zu Beifügungen:

Zum Teil werden auch Beifügungen verwendet, auch wenn der Ortschaftsname ohne Beifügung schweizweit eindeutig wäre, vor allem bei wenig bekannten Ortschaften. Beispiele:

  • Bleiken•b.•Oberdiessbach
  • Glattpark•(Opfikon)
  • Motto•(Blenio)
  • Praz•(Vully)
  • Roveredo•TI


Zweisprachige Ortschaftsnamen

Zweisprachige Ortschaftsnamen tragen einen Schrägstrich.

Beispiele:

  • Bergün/Bravuogn
  • Biel/Bienne


Abkürzungen

Sankt (St.)

Beispiele:

  • Alt•St.•Johann
  • Neu•St.•Johann
  • St.•Niklausen•LU
  • St.•Niklausen•OW


Saint (St) und Sainte (Ste)

Beispiele:

  • Châtel-St-Denis
  • Chézard-St-Martin
  • St-Martin•FR
  • Villars-Ste-Croix

Bemerkung: Saint resp. Sainte werden in Ortschaftsnamen auch dann abgekürzt, wenn in entsprechenden Gemeinde- und Ortsnamen Saint resp. Saint geschrieben wird (gilt auch bei Ortschaftsnamen in Stationsnamen).


San (S.) und Santa (Sta.)

Beispiele:

  • S.•Nazzaro
  • S.•Pietro
  • Sta.•Maria•in•Calanca


Umlaute Ä, Ö, Ü im Anlaut

Umlaute Ä, Ö, Ü werden im Anlaut als Ae, Oe und Ue geschrieben (innerhalb ä, ö. ü).

Beispiele:

  • Aesch•b.•Neftenbach
  • Oensingen
  • Ueberstorf



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