Schweizerdeutsche Schreibung: Unterschied zwischen den Versionen

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== Einleitung ==
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|[[Bild:Üeretaaler Bärg.jpg|350px]]
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Die Schweizerdeutsche Schreibung ist offiziell nicht genormt. Im Hinblick auf die Erfassung in Datenbanken (wie [[OpenStreetMap]]) - und aktuell in der [[Deutschschweizer Dialektkarte]] - macht es jedoch Sinn, Richtlinien aufzustellen.
|[[Bild:Tielschderf.jpg |350px]]
 
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|}
 
  
== Schweizerdeutsch ==
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Bei einer solchen Erfassung von Namen im Deutschschweizer Dialekt geht es vor allem um Orts- und Siedlungsnamen, d.h. um Städte, Dörfer und Weiler. Flurnamen sind in der offiziellen Schweizer Landeskarte bereits mundartnah erfasst.
[http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizerdeutsch Schweizerdeutsch] (schweizerdt.: Schwizerdütsch, Schwyzertütsch oder Schwiizertüütsch) ist eine Sammelbezeichnung für die in der Deutschschweiz gesprochenen alemannischen Dialekte.
 
  
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== Hiwis zur Schribwis vo Schwizerdütsch ==
  
=== Gesprochene und geschriebene Sprache ===
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Das sind Hiwis zur Schribwis vo Schwizerdütsch zum Bispil uf dr "[[Deutschschweizer Dialektkarte|Dütschschwizer Dialäkt-Charte]]". Schwizerdütsch isch e Sammelbezeichnig für die [http://www.dialekt.ch/karte.htm Dialäkt] wo i de Dütschschwiz gret werdet. Es isch in erschter Linie e gsprochni und nöd e gschribni Sprach. Es git e kei Regle für e normierti Schrift! Das isch au zimli schwirig dänn es git im Dialäkt öpe 250 Lut und nur 26 Buechstabe. Und die einzelne Dialäkt sind andersch vo Ortschaft zu Ortschaft. Da drus git's es Dilemma: Söll mer gwüssi typischi Dialäktlut setze (z.B. Büel statt Bühl, Hus statt Haus) aber süsch ehner em Standard folge, wo mer vom Schriftdütsch her käned (Rohr statt Ror) oder söll mer meh bim Schribe d'Längi vo de verschidene Vokal mit Doppelvokal betone (z.B. Wiil statt Wil) und grundsätzli jede einzelne Buechstabe isoliert und unabhängig vom gwohnte Schriftbild vom Schriftdütsch schribe (z.B. Noihäim statt Neuheim). S'Letschte isch müesamer z'Läse wil mehr eus nöd a die Schribig gwöhnt sind. Für en möglichscht nöd z'unterschidlichi Charte händ mer eus drum müesse entscheide. Drum:
Schweizerdeutsch ist in erster Linie eine gesprochene und nicht eine geschriebene Sprache.
 
Zum Aufzeichnen dieses bedeutenden [[Kulturgeschichtliche_Bedeutung_Orts-_und_Lokalnamen#Kultur|Kulturgutes]] eignet sich daher grundsätzlich eine Tonaufnahme; eine Transkription  (v. lat. transcriptio «Übertragung») der mündlichen Sprache in eine schriftliche Form ist aus folgenden Gründen schwierig:
 
* es existieren ca. 250 Vokale, welche sich nur schwierig mit 26 Buchstaben abbilden lassen; für eine realistische Widergabe sollten phonetische (diakritische) Zeichen verwendet werden (wobei dies nur mit entsprechenden Fachwissen und technischen Einrichtungen möglich ist)
 
* die einzelnen Dialekte variieren zum Teil von Ortschaft zu Ortschaft, von Generation zu Generation als  auch von Person zu Person
 
* es existieren keine offiziellen Schreibregeln
 
* es fehlt entsprechende Schulung und Fachwissen
 
* ....
 
  
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  o Grundsätzlichs:
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    1. Je eifacher d'Schribig und je besser nach em Vorbild vo de Schriftsprach,
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      desto besser (e gnaui Widergab von de Lut mit nur 26 Buechstabe isch sowieso nöd mögli.
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      Drum "Dütsch" und nöd "Tütsch" oder "Tüütsch")
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    2. Tüend's nöd übertribe mit de Doppelvokal (also nöd: "Nöd übertriibe mit dä Vokaal"
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      schribed z.B. "Wil" nöd "Wiil" und schriebed lieber [http://toolserver.org/~osm/locale/gsw.html?zoom=14&lat=47.20468&lon=8.56801&layers=BT "Neuheim"] als "Noihäim" au wenns glich
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      gschribe isch wie uf de Landes-Charte.
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    3. Im Zwifelsfall: Nämed d'Variante wo nöcher isch bi de offizielle Schribwis uf de Landes-Charte.
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    4. Wäge dr Vereifachig und Vereinheitlichung wird empfole, bekannti Wörter möglichscht im Standard¨
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      z'schribe (z.B. Berg nöd Bärg)
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    5. Mached kei Abchürzige wie uf em SMS (also "schribe" nöd "shribe").
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  o Details:
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    - Ehner "e" statt "ä", also z.B. "de Charte" (und nöd: "dä Chartä).
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      astelle von "scht" oder "schp" besser nach em gwöhnte Vorbild vom Schritdütsch: "st" und "sp"
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      z.B. "Steine" nöd "Schtäine" und "Samstagere" und nöd "Samschtagere" oder "Samschtagerä"
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    - "ch" astelle von "k" sind typische Dialäktlut z.B. Chalchere (Kalchrain) wo mer ohni witeres
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      cha verwände.
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    - Für es langs "i" wird im Dialäkt mängmal au "y" gschriebe. Es wird aber empfole,
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      wäg der Eifachheit immer "i" zschribe.
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  o Da es paar Bispil vo Ortsnäme:
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    - Bängle, Türschtele, Itschne (Itschnach), Stamme (Stammheim), Stäg, Neubüel,
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    - Rüti, Rümlige (Rümlang), [http://toolserver.org/~osm/locale/gsw.html?zoom=12&lat=47.36909&lon=9.0708&layers=BT Moslig] (Mosnang), Schlate (Schleitheim),
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    - Eistrige (Engstrigen), Boustette (Bonstetten), [http://toolserver.org/~osm/locale/gsw.html?zoom=14&lat=47.25743&lon=8.80113&layers=BT Wolfshuse] (Wolfhausen)
 +
    - [[#Weitere_Beispiele_von_Dialektschreibung_der_Ortsnamen_in_OSM|Witeri Bispile lueget da]]
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Uf dr "[[Deutschschweizer Dialektkarte|Dütschschwizer Dialäkt-Charte]]" gahts vor allem um d'Siedligsnäme, die offiziel traditionell und vertrout ehner Schriftdütsch geschribe sind (es git aber au Usname z.B. [http://www.openstreetmap.org/?lat=47.4814939498901&lon=8.20888996124268&zoom=14 Brugg] und [http://www.openstreetmap.org/?lat=47.4805927276611&lon=8.31898927688599&zoom=15 Ennetbaden]). S'Mische vo Schriftdütsch und Dialäkt isch zwar nöd so guet, aber mer chas nöd vermiide.
  
Kommentar:
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D'Flurnäme sind nöd betroffe: si sind hüfig offiziel scho mundartlich geschribe! D.h. es lohnt sich nöd, nomals e neui Schribwis z'erfinde.  
* aus obigen Gründen resultiert eine grosse Schreibvarianz (vgl. z.B. Schreibweise von [[Wellenberg_oder_Weleb%C3%A4rg |«Wellenberg»]] oder [http://geografischenamen.blogspot.com/2008/02/be-kuonisbergli-oder-chuenisbrgli.html «Kuonisbergli»]).
 
* Eine geschriebene Sprache muss normalisiert sein.
 
* Gelesen werden nicht einzelne Buchstaben, sondern ganze Schriftbilder, welche vom Lesenden erst durch wiederholtes Lesen und einprägen geläufig werden und mit den bezeichneten geografischen Objekten identifiziert werden resp. bei Wörter und Texten verstanden werden. Einfach les- und schreibbare Schreibweisen lassen sich besser einprägen.
 
* Zwischen gesprochene und geschriebene Sprache existierendem Unterschiede lassen sich kaum vermeiden, es existieren zwei Sprachrealitäten.  
 
  
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Tränend klar die offizielle Schribig (name=Wolfhausen) und d'Schribig im Dialekt(name:gsw=Wolfhuse)
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Mir wänd nöd an Dürenand mache, sondern d'Dialäktschribig nur als Zusatz,
 +
nöd als Ersatz zur offizielle, ehner Hochdütsche Schribig bruche.
  
=== Gesprochene Sprache ===
 
* zum Aufzeichnen der schweizerdeutschen Sprache eignen sich in erster Linie multimedialen Werkzeugen, wo Tonaufnahmen, Karten und Texten kombiniert werden können.
 
Vgl. [http://www.argealp.org/fileadmin/www.argealp.org/atlas/data/orte.html Deutsche Dialekte im Alpenraum]
 
* Tonaufnahmen der schweizerdeutschen Sprache erspart die Problematik der Verschriftlichung, wo es keine optimalen Lösungen existieren, sondern nur Lösungen für einen bestimmten Zweck mit Vor- und Nachteilen 
 
  
  
=== Geschriebene Sprache - Transkription ===
+
== Schweizerdeutsch ==
[http://www.zeitschriftschweizerdeutsch.ch/img/files/SchweizerDeutsch%2009_1%20Web.pdf  Zeitschrift SchweizerDeutsch Ausgabe 1/09] Seite 15
 
  
Autorin: Christiane Stieger
+
* [[Zeitschrift_SchweizerDeutsch|Zeitschrift SchweizerDeutsch]]
 +
* [http://www.dialekt.ch/karte.htm Dialektkarte mit Hörbispil]
  
  
Auszug:
+
== Geografische Namen ==
{|
+
* '''Allgemeines'''
|-
+
** [[Geografische_Namen | Geografische Namen]]
|style="background-color:#E0E0E0;" |
+
** [[lokalnamen.ch | Weblinks Orts- und Lokalnamen]]
Im Gegensatz zur Standardsprache fehlt es den schweizerdeutschen Dialekten an einer öffentlich normierten Schrift; dies hat zur Konsequenz, dass sich die SchreiberInnen einerseits zwar alle an der Orthographie der Standardsprache orientieren, anderseits resultiert daraus aber auch eine grosse Schreibvarianz.
+
* '''Schreibweise von geografischen Namen'''
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** [[Schreibweise_geografische_Namen|Offizielle Schreibung der geografischen Namen]]
 +
** [[Schreibweise_geografische_Namen#Siehe_auch|Offizielle Schreibung von mundartnahen geografischen Namen]]
 +
** [[[Ortsnamen.ch |Schreibung in Namenbüchern]]
  
Denn auch wenn unterschiedliche Schriftbilder in erster Linie auf die unterschiedliche Lautung der
 
Dialekte selbst zurückzuführen sind, rühren sie auch daher, dass die DialektschreiberInnen trotz der stets zugrunde liegenden Standardorthographie die Wahl zwischen zwei Prinzipien haben, an die sie sich bei der Verschriftlichung ihres Dialekts halten können:
 
  
a) eine '''standardnahe''' oder eine
+
== Weitere Beispiele und Hinweise zur Dialektschreibung der Siedlungsnamen in OSM ==
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* Es handelt sich hier nur um Vorschläge.
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* Die einzelnen Schweizerdeutschen Dialekte könne voneinander stark abweichen.
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* Es sind Ortskenntnisse notwendig und es geht auch um die Frage, ob mehr die Aussprache von jungen oder älteren Menschen und ob mehr die Aussprache von Alteingesessenen oder Neuzuzüger verwendet wird.
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* Es existieren keine offiziellen Schreibweisen für Dialekt; die Namen können daher auch bei gleicher Aussprache unterschiedlich geschrieben werden.
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* Es bestehen in der Dialektschreibung nicht nur Unterschiede zwischen Laien und Sprachwissenschafter, sondern auch zwischen Sprachwissenschafter selber (vgl. Werner Marti und Eugen Dieht) je nachdem, ob mehr auf das gewohnte Schriftbild oder die einzelnen Laute geschaut wird. Ein «Oigst» für «Aeugst» ist der ungewohnt.
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* Unterschiede liegen dabei z.T. nicht mal zwischen Hochdeutsch und Diakekt, sondern zwischen '''gesprochenen und geschriebener Sprache'''. Es geht um die Frage der Generealisierung und Normalisierung (wie bei einer Karte). Eine eher einfachere, pragmatische Schreibweise passt eher zu OSM. Vgl. «ich habe Dich lieb», spricht man als ich habe Dich «liep» (Stammnamenprinzip, indem Stammnamen unabhängig der Aussprache immer gleich geschrieben werden). Eine Schreibweise von «Glaprugg» für «Glattbrugg» geht daher schon sehr weit.
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* Schwierig wird es, wenn es um die offzielle Schreibweise geht, vgl. internationale Sportreporter am [http://geografischenamen.blogspot.com/2008/02/be-kuonisbergli-oder-chuenisbrgli.html Chuenisbärgli] mit 12 unterschiedlichen Schreibweisen
  
b) '''laut nahe''' Schreibung
 
  
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Quelle für folgende Beispiele: [[Dialektsprechweise_von_Orts-_und_Lokalnamen|Zürichdeutsches Wörterbuch von Heinz Gallmann]], für OSM vereinfachte Schreibweise (z.T. Vereinfachung wie offizielle Dialketschreibweise «Hus» anstelle «Huus»)
  
Bei Ersterer setzen die Schreibenden zwar eindeutige Dialektsignale (Huus statt Haus), orientieren sich ansonsten jedoch vor allem am gewohnten, standardisierten Schriftbild (viel statt vill); dies hat den Vorteil, dass sowohl das Schreiben als auch das Lesen relativ einfach bleiben.
 
  
Im Gegensatz dazu erlaubt die laut nahe Schreibung zwar, die Lautung eines Dialekts originalgetreuer wiederzugeben (widr statt wieder), ist jedoch für den Schreiber und Leser mit einem Mehraufwand an Interpretationsleistung verbunden.
+
{|class="wikitable sortable"
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!Offizieller Ortsname (name)||Vorgeschlagene Dialektschreibweise OSM (name:gsw)
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|-
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|Aathal||Aatel
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|-
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|Adetswil||Adetschwil
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|-
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|Adlikon||Adlike
 +
|-
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|Adliswil||Adlischwil
 +
|-
 +
|Aesch b.B.||Äsch
 +
|-
 +
|Aeugst a.A.||Äugscht
 +
|-
 +
|Affoltern a.A.||Affoltere
 +
|-
 +
|Agasul||Agisul
 +
|-
 +
|Altikon||Altike
 +
|-
 +
|Andelfingen||Andelfinge
 +
|-
 +
|Attikon||Attike
 +
|-
 +
|Augwil||Augwil
 +
|-
 +
|Auslikon||Auslike
 +
|-
 +
|Bachenbülach||Bachebüli
 +
|-
 +
|Bachs||Bachs
 +
|-
 +
|Baltenswil||Baltischwil
 +
|-
 +
|Bäretswil||Bäretschwil
 +
|-
 +
|Bassersdorf||Baserschdorf
 +
|-
 +
|Bauma||Baume
 +
|-
 +
|Benglen||Bängle
 +
|-
 +
|Benken||Bänke
 +
|-
 +
|Berg a.I.||Berg
 +
|-
 +
|Bertschikon||Bertschike
 +
|-
 +
|Binz||Binz
 +
|-
 +
|Binzikon||Binzike
 +
|-
 +
|Birchwil||Birchwil
 +
|-
 +
|Birmensdorf||Birmischdorf
 +
|-
 +
|Bisikon||Bisike
 +
|-
 +
|Bonstetten||Bouschtette
 +
|-
 +
|Boppelsen||Bopplisse
 +
|-
 +
|Brütten||Brütte
 +
|-
 +
|Brüttisellen||Brüttisele
 +
|-
 +
|Bubikon||Buebike
 +
|-
 +
|Buch a.I.||Buech
 +
|-
 +
|Buchs||Buchs
 +
|-
 +
|Bülach||Büli
 +
|-
 +
|Dachsen||Tachse
 +
|-
 +
|Dägerlen||Tägerle
 +
|-
 +
|Dällikon||Tälike
 +
|-
 +
|Dänikon||Tänike
 +
|-
 +
|Dättlikon||Tädlike
 +
|-
 +
|Dielsdorf||Tielschderf
 +
|-
 +
|Dietikon||Diedike
 +
|-
 +
|Dietlikon||Tietlike
 +
|-
 +
|Dinhard||Tinert
 +
|-
 +
|Dorf||Dorf
 +
|-
 +
|Dübendorf||Dübedorf
 +
|-
 +
|Dürnten||Dürte
 +
|-
 +
|Dürstelen||Türschtele
 +
|-
 +
|Ebmatingen||Ebedinge
 +
|-
 +
|Effretikon||Effretike
 +
|-
 +
|Egg||Egg
 +
|-
 +
|Eglisau||Eglisau
 +
|-
 +
|Ehrikon||Eerike
 +
|-
 +
|Elgg||Elgg
 +
|-
 +
|Ellikon a. Rh.||Elike
 +
|-
 +
|Ellikon a.d.Th.||Elike
 +
|-
 +
|Elsau||Elsau
 +
|-
 +
|Embrach||Ämbri
 +
|-
 +
|Engstringen||Ängstringe
 +
|-
 +
|Erlenbach||Erlibach
 +
|-
 +
|Eschlikon||Eschlike
 +
|-
 +
|Esslingen||Esslige
 +
|-
 +
|Ettenhausen||Ettehuse
 +
|-
 +
|Fällanden||Fälande
 +
|-
 +
|Fehraltorf||Feraltorf
 +
|-
 +
|Feldbach||Feldbach
 +
|-
 +
|Feuerthalen||Fürtale
 +
|-
 +
|Fischenthal||Fischetal
 +
|-
 +
|Flaach||Flaach
 +
|-
 +
|Flurlingen||Fluerlinge
 +
|-
 +
|Forch||Forch
 +
|-
 +
|Freienstein||Freiestei
 +
|-
 +
|Freudwil||Freudwil
 +
|-
 +
|Gattikon||Gattike
 +
|-
 +
|Gerlisberg||Gerlisberg
 +
|-
 +
|Geroldswil||Geretschwil
 +
|-
 +
|Gibswil||Gibschwil
 +
|-
 +
|Glattbrugg||Glaprugg
 +
|-
 +
|Glattfelden||Glapfälde
 +
|-
 +
|Gockhausen||Gockuse
 +
|-
 +
|Gossau||Gossau
 +
|-
 +
|Greifensee||Grifesee
 +
|-
 +
|Grüningen||Grüenige
 +
|-
 +
|Grüt||Grüt
 +
|-
 +
|Gundetswil||Gundetschwil
 +
|-
 +
|Guntalingen||Guntelinge
 +
|-
 +
|Gutenswil||Guetschwil
 +
|-
 +
|Hadlikon||Hadlike
 +
|-
 +
|Hagenbuch||Hagebuech
 +
|-
 +
|Hausen a.A.||Huse
 +
|-
 +
|Hedingen||Hedige
 +
|-
 +
|Henggart||Hänggert
 +
|-
 +
|Hermatswil||Hermetschwil
 +
|-
 +
|Herrliberg||Herrliberg
 +
|-
 +
|Hettlingen||Hettlige
 +
|-
 +
|Heusberg||Hüsberg
 +
|-
 +
|Hinwil||Hiwil
 +
|-
 +
|Hirzel||Hirsel
 +
|-
 +
|Hittnau||Hittnau
 +
|-
 +
|Hochfelden||Hochfälde
 +
|-
 +
|Hofstetten||Hoftete
 +
|-
 +
|Hombrechtikon||Hombrächtike
 +
|-
 +
|Horgen||Horge
 +
|-
 +
|Höri||Höri
 +
|-
 +
|Huggenberg||Huggeberg
 +
|-
 +
|Humlikon||Huemlike
 +
|-
 +
|Hünikon||Hünike
 +
|-
 +
|Hüntwangen||Hüntwange
 +
|-
 +
|Hütten||Hütte
 +
|-
 +
|Hüttikon||Hüttike
 +
|-
 +
|Illnau||Ilau
 +
|-
 +
|Itschnach||Itschne
 +
|-
 +
|Käpfnach||Chäpfne
 +
|-
 +
|Kappel a.A.||Chappel
 +
|-
 +
|Kempten||Chämte
 +
|-
 +
|Kilchberg||Chilchberg
 +
|-
 +
|Kleinandelfingen||Chli-Andlefinge
 +
|-
 +
|Kloten||Chlote
 +
|-
 +
|Knonau||Chnonau
 +
|-
 +
|Kollbrunn||Cholbrunn
 +
|-
 +
|Küsnacht||Chüsnacht
 +
|-
 +
|Kyburg||Chiburg
 +
|-
 +
|Langnau a.A.||Langnau
 +
|-
 +
|Laufen||Laufe
 +
|-
 +
|Limberg||Limberg
 +
|-
 +
|Lindau||Lindau
 +
|-
 +
|Lufingen||Lufige
 +
|-
 +
|Madetswil||Madetschwil
 +
|-
 +
|Männedorf||Mänidorf
 +
|-
 +
|Marthalen||Martale
 +
|-
 +
|Maschwanden||Maschwande
 +
|-
 +
|Maur||Mur
 +
|-
 +
|Meilen||Meile
 +
|-
 +
|Mettmenstetten||Mäpmischtette
 +
|-
 +
|Mönchaltorf||Altorf
 +
|-
 +
|Neerach||Neeri
 +
|-
 +
|Neftenbach||Näftebach
 +
|-
 +
|Niederglatt||Niderglatt
 +
|-
 +
|Niederhasli||Niderhasli
 +
|-
 +
|Niederweningen||Niderwenige
 +
|-
 +
|Nohl||Nohl
 +
|-
 +
|Nürensdorf||Nüereschtorf
 +
|-
 +
|Oberembrach||Oberämbri
 +
|-
 +
|Oberengstringen||Obereischtringe
 +
|-
 +
|Oberglatt||Oberglatt
 +
|-
 +
|Oberrieden||Oberriede
 +
|-
 +
|Oberstammheim||Oberstamme
 +
|-
 +
|Oberweningen||Oberwenige
 +
|-
 +
|Oberwil||Oberwil
 +
|-
 +
|Oberwinterthur||Oberi
 +
|-
 +
|Obfelden||Obfälde
 +
|-
 +
|Oetwil a. S.||Ötwil
 +
|-
 +
|Oetwil a.d.L.||Ötwil
 +
|-
 +
|Opfikon||Opfike
 +
|-
 +
|Ossingen||Ossinge
 +
|-
 +
|Otelfingen||Otelfinge
 +
|-
 +
|Ottenbach||Ottebach
 +
|-
 +
|Ottikon||Ottike
 +
|-
 +
|Pfaffhausen||Pfaffhuse
 +
|-
 +
|Pfäffikon||Pfäffike
 +
|-
 +
|Pfungen||Pfunge
 +
|-
 +
|Rafz||Rafz
 +
|-
 +
|Räterschen||Rätschte
 +
|-
 +
|Regensberg||Rägischberg
 +
|-
 +
|Regensdorf||Rägischtorf
 +
|-
 +
|Rheinau||Rihnau
 +
|-
 +
|Richterswil||Richtischwil
 +
|-
 +
|Rickenbach||Rickebach
 +
|-
 +
|Riedikon||Riedike
 +
|-
 +
|Rifferswil||Riferschwil
 +
|-
 +
|Rikon||Rike
 +
|-
 +
|Robenhausen||Robehuse
 +
|-
 +
|Rorbas||Rorbis
 +
|-
 +
|Rudolfingen||Ruedelfinge
 +
|-
 +
|Rümlang||Rümlinge
 +
|-
 +
|Rüschlikon||Rüeschtlike
 +
|-
 +
|Russikon||Russike
 +
|-
 +
|Rüti||Rüti
 +
|-
 +
|Saland||Saland
 +
|-
 +
|Samstagern||Samstagere
 +
|-
 +
|Schalchen||Schalche
 +
|-
 +
|Scheuren||Schüre
 +
|-
 +
|Schlatt||Schlatt
 +
|-
 +
|Schleinikon||Schlinike
 +
|-
 +
|Schlieren||Schliere
 +
|-
 +
|Schneit||Schneit
 +
|-
 +
|Schöfflisdorf||Schöflisdorf
 +
|-
 +
|Schönenberg||Schöneberg
 +
|-
 +
|Schottikon||Schottike
 +
|-
 +
|Schwerzenbach||Schwerzebach
 +
|-
 +
|Seegräben||Seegräbe
 +
|-
 +
|Sellenbüren||Selebüre
 +
|-
 +
|Seuzach||Seuzi
 +
|-
 +
|Stadel||Stadel
 +
|-
 +
|Stäfa||Stäfe
 +
|-
 +
|Stallikon||Stalike
 +
|-
 +
|Stammheim||Stamme
 +
|-
 +
|Steg||Stäg
 +
|-
 +
|Stegen||Stege
 +
|-
 +
|Steinmaur||Steimer
 +
|-
 +
|Sternenberg||Sterneberg
 +
|-
 +
|Sulz||Sulz
 +
|-
 +
|Tagelswangen||Taglischwang
 
|-
 
|-
|}
+
|Teufen||Tüfe
 
+
|-
 
+
|Thalheim a.d.Th.||Talheim
 
+
|-
== Schreibung von geografischen Namen ==
+
|Thalwil||Talwil
* Es geht um Bezeichnungen von geografischen Objekten (Identifikation)
+
|-
* Geografische Namen stehen meist isoliert auf einer Karte. Werden sie innerhalb von Texten benutzt, sind es meist Texte in Schriftsprache
+
|Trüllikon||Trülike
* Aus Gründen der Kontinuität und der grossen Verbreitung, sollte die Schreibweise von geografischen Namen nicht verändert werden.
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|Truttikon||Truttike
 
+
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=== Offizielle Schreibweise in amtlichen Karten und Plänen, Stationsnamen und Gebäudeadressen ===
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|Turbenthal||Turbetal
* [Schreibweise_geografische_Namen|Übersicht über die Schreibweise von geografischen Namen]
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|-
 
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|Uelikon||Ülike
 
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|-
Schreibung von Orts- und Lokalnamen
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|Uerikon||Ürike
* [[Chronologie_Schreibweise_von_Orts-_und_Lokalnamen#27.10.1948_Weisungen_f.C3.BCr_die_Erhebung_und_Schreibweise_der_Lokalnamen_bei_Grundbuchvermessungen_in_der_deutschsprachigen_Schweiz|Weisungen 1948]]
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|-
* [[Weisungen_2011|Weisungen 2011]] (in Vernehmlassung, grundsätzlich identisch mit Weisungen 1948)
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|Uerzlikon||Ürzlike
 
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|-
 
+
|Uessikon||Üssike
Kommentar:
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|-
* Bei der offiziellen Schreibung von geografischen Namen ist steht die einfache Schreib- und Lesbarkeit im Vordergrund.
+
|Uetikon a.S.||Üetike
* Da diese Forderung insbesondere für Namen von Gemeinden, Orten (Siedlungen) und Ortschaften (postalische Bezeichnungen), Strassen und Stationen wie auch für wichtige Flurnamen gilt, lehnt sich dessen in Hinblick auf die Verständigung und Kommunikation in Anlehnung an die traditionelle, meist standardsprachlich (schriftsprachliche) ausgerichteten Schreibung an.
+
|-
* Flurnamen mit lokaler Bedeutung werden dagegen vorwiegend '''mundartnah''' geschrieben. Da auch diese Namen für die Kommunikation und Verständigung dienen, hatten sich 1948 namhafte Sprachwissenschaftler und Kartenbenutzer auf den Kompromiss Weisungen 1948 geeinigt, welche mundartnah sind.
+
|Uhwiesen||Uewise
** Weisungen 1948/2011 orientieren sich eher am Schriftbild der Standardsprache gemäss oben erwähnten Prinzip a) (vgl. z.B. Schreibung von [[#Werner_Marti |Werner Marti)]]
+
|-
** anstelle Prinzip b) '''laut nah''' (vgl. Schreibung von [[#Eugen_Dieth |Eugen Dieth).]]
+
|Uitikon||Üdike
 
+
|-
 
+
|Unterengstringen||Undereischtringe
=== Namenbücher ===
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|-
* [http://www.ortsnamen.ch Elektronischer Zugriff auf kantonale Namenbücher]
+
|Unterstammheim||Understamme
* [[Namenbuch_und_Flurnamenforschung|Hinweise zu Namenbücher und Namenforschung]]
+
|-
 
+
|Urdorf||Urderf
 
+
|-
Namenbücher vermitteln die Bedeutung einzelner geografischen Namen. Die Schreibung in Namenbücher sind z.T. laut nah orientiert.
+
|Uster||Uster
 
+
|-
 
+
|Volken||Volke
== Schreibung von Wörtern und Texten ==
+
|-
''Es geht um die Bedeutung und das Verstehen von Wörtern und Texten''
+
|Volketswil||Voletschwil
 
+
|-
 
+
|Wädenswil||Wädischwil
=== Idiotikon ===
+
|-
[http://www.idiotikon.ch Deutschschweizer Wörterbuch Idiotikon]
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|Wald||Wald
Ab Mitte September 2010 kann über das Internet auf alle bisher gedruckten Artikel des Idiotikons frei zugegriffen werden. Die Stichwörter sind über das elektronische Register erschlossen, das oft mehrere orthographische, mundartliche und historische Varianten berücksichtigt. Damit wird das seit dem Publikationsbeginn von Fachleuten immer wieder angesprochene Problem der schwierigen Auffindbarkeit der Wörter weitgehend beseitigt.
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|-
Damit kann auf die etwa 150'000 Artikel der bisher erschienenen 16 Bände dieses Monumentalwerks, das die deutsche Sprache in der Schweiz vom Spätmittelalter bis in die Gegenwart dokumentiert, frei zugegriffen werden. (16.9.2010
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|Wallisellen||Walisele
 
+
|-
 
+
|Waltalingen||Waltelinge
=== Leitfaden zur Schreibung von Wörtern und Texten ===
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|-
==== Werner Marti ====
+
|Waltenstein||Waltschte
[http://de.wikipedia.org/wiki/Werner_Marti_(Schriftsteller) Werner Marti] ist Autor von "Bärndütschi Schrybwys", einer kurzen Anleitung zum Aufschreiben in schweizerdeutscher, besonders bernischer Mundart. Diese Anleitung wird auch für andere Mundarten verwendet.
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|-
 
+
|Wangen||Wange
 
+
|-
[http://www.zeitschriftschweizerdeutsch.ch/img/files/SchweizerDeutsch%2009_1%20Web.pdf Zeitschrift SchweizerDeutsch Ausgabe 1/09] Seite 17
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|Wasterkingen||Waschterchinge
 
+
|-
 
+
|Weiach||Weich
Auszug:
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|-
{|
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|Weiningen||Winige
 +
|-
 +
|Weisslingen||Wislig
 +
|-
 +
|Wermatswil||Wermetschwil
 +
|-
 +
|Wernetshausen||Wernetshuse
 +
|-
 +
|Wettswil a.A.||Wettschwil
 +
|-
 +
|Wetzikon||Wetzike
 +
|-
 +
|Wetzwil||Wetzwil
 +
|-
 +
|Wiesendangen||Wisidange
 +
|-
 +
|Wil||Wil
 +
|-
 +
|Wila||Wile
 +
|-
 +
|Wildberg||Wilberg
 +
|-
 +
|Wildensbuch||Wildischbuech
 +
|-
 +
|Windlach||Windli
 +
|-
 +
|Winkel||Winkel
 +
|-
 +
|Winterberg||Winterberg
 +
|-
 +
|Winterthur||Wintertur
 +
|-
 +
|Wolfhausen||Wolfhuse
 +
|-
 +
|Zell||Zäll
 +
|-
 +
|Zollikon||Zolike
 +
|-
 +
|Zumikon||Zumike
 +
|-
 +
|Zünikon||Zünike
 +
|-
 +
|Zürich||Züri
 +
|-
 +
|Zürich Affoltern||Afoltere
 +
|-
 +
|Zürich Albisrieden||Albisriede
 +
|-
 +
|Zürich Altstetten||Altstette
 +
|-
 +
|Zürich Aussersihl||Ussersihl
 +
|-
 +
|Zürich Enge||Ängi
 +
|-
 +
|Zürich Fluntern||Fluentere
 +
|-
 +
|Zürich Hirslanden||Hirslande
 +
|-
 +
|Zürich Höngg||Höngg
 +
|-
 +
|Zürich Hottingen||Hottinge
 +
|-
 +
|Zürich Leimbach||Leibach
 +
|-
 +
|Zürich Oberstrass||Oberstrass
 +
|-
 +
|Zürich Oerlilkon||Örlike
 +
|-
 +
|Zürich Riesbach||Rieschbach
 +
|-
 +
|Zürich Schwamendingen||Schwamedinge
 +
|-
 +
|Zürich Seebach||Seebach
 +
|-
 +
|Zürich Tiefenbrunnen||Tüfebrune
 +
|-
 +
|Zürich Unterstrass||Understrass
 +
|-
 +
|Zürich Wiedilon||Wiedike
 +
|-
 +
|Zürich Wipkingen||Wickinge
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|Zürich Witilkon||Widike
 
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|style="background-color:#E0E0E0;" |
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|Zürich Wollishofen||Wolishofe
Die folgende Anleitung versucht zur besseren Lesbarkeit das gewohnte Schriftbild der Standardsprache mit einer lautlich gemässen Wiedergabe der Mundart zu verbinden, wobei die Hinweise ebenfalls Elemente der Dieth’schen Dialäktschrift (1938) einbauen. So können auch die Leser, die nur gelegentlich mundartlichen Texten begegnen, und besonders solche französischer Zunge oder Mundartfreunde aus andern Mundart-Regionen die Texte flüssig lesen und deshalb besser verstehen. Wenn die hochdeutsche Schreibung mit der mundartlichen Lautung übereinstimmt, dient sie als Grundlage, andernfalls versucht unsere Bärndütschi Schrybwys mit den Buchstaben, die als Zeichen für deutsche Laute stehen, eine eigene Lösung zu finden.
 
 
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== Weblinks ==
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* [http://de.wikipedia.org/wiki/Schweizerdeutsch Schweizerdeutsch] Wikipedia DE
  
==== Eugen Dieth ====
 
[http://de.wikipedia.org/wiki Eugen_Dieth] ist Autor des bereits 1938 veröffentlichten Leitfadens veröffentlichte 1938 "Schwyzertütschi Dialäktschrift"
 
 
Der Leitfaden von Dieth eignet sich z.B. für die laut nahe Widergabe von wissenschaftlichen Texten. Weniger geeignet für die Schreibung von geografischen Namen.
 
 
 
 
== Siehe auch ==
 
* [[Wellenberg_oder_Weleb%C3%A4rg | Wellenberg oder Welebärg?]]
 
* [[Eduard_Imhof|Eduard Imhof]]
 
* [[Oskar_Bandle_-_Weisungen_1948|Oskar Bandle - Weisungen 1948]]
 
* [[Geografische_Namen_-_Rechtliche_Grundlagen | Rechtliche Grundlagen]]
 
* [[Lokalnamen.ch#Beispiele_ge.C3.A4nderter_Schreibweisen_in_einzelnen_Kantonen | Beispiele geänderter Namen in einzelnen Kantonen]]
 
* [[Standardsprache_und_Dialekt | Standardsprache und Dialekt]]
 
* [[Geschichte_Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen| Geschichte Schreibweise Orts- und Lokalnamen]]
 
* [[Chronologie_Schreibweise_von_Orts-_und_Lokalnamen |Chronologie Schreibweise Orts- und Lokalnamen]]
 
 
 
== Weblinks ==
 
* [[Geografische_Namen | Geografische Namen]]
 
* [[lokalnamen.ch | Orts- und Lokalnamen]]
 
  
 
<!-- Kategorien und ev. Koordinaten -->
 
<!-- Kategorien und ev. Koordinaten -->
 
[[Kategorie:Geografische Namen]]
 
[[Kategorie:Geografische Namen]]

Aktuelle Version vom 12. September 2023, 09:09 Uhr

Einleitung

Die Schweizerdeutsche Schreibung ist offiziell nicht genormt. Im Hinblick auf die Erfassung in Datenbanken (wie OpenStreetMap) - und aktuell in der Deutschschweizer Dialektkarte - macht es jedoch Sinn, Richtlinien aufzustellen.

Bei einer solchen Erfassung von Namen im Deutschschweizer Dialekt geht es vor allem um Orts- und Siedlungsnamen, d.h. um Städte, Dörfer und Weiler. Flurnamen sind in der offiziellen Schweizer Landeskarte bereits mundartnah erfasst.

Hiwis zur Schribwis vo Schwizerdütsch

Das sind Hiwis zur Schribwis vo Schwizerdütsch zum Bispil uf dr "Dütschschwizer Dialäkt-Charte". Schwizerdütsch isch e Sammelbezeichnig für die Dialäkt wo i de Dütschschwiz gret werdet. Es isch in erschter Linie e gsprochni und nöd e gschribni Sprach. Es git e kei Regle für e normierti Schrift! Das isch au zimli schwirig dänn es git im Dialäkt öpe 250 Lut und nur 26 Buechstabe. Und die einzelne Dialäkt sind andersch vo Ortschaft zu Ortschaft. Da drus git's es Dilemma: Söll mer gwüssi typischi Dialäktlut setze (z.B. Büel statt Bühl, Hus statt Haus) aber süsch ehner em Standard folge, wo mer vom Schriftdütsch her käned (Rohr statt Ror) oder söll mer meh bim Schribe d'Längi vo de verschidene Vokal mit Doppelvokal betone (z.B. Wiil statt Wil) und grundsätzli jede einzelne Buechstabe isoliert und unabhängig vom gwohnte Schriftbild vom Schriftdütsch schribe (z.B. Noihäim statt Neuheim). S'Letschte isch müesamer z'Läse wil mehr eus nöd a die Schribig gwöhnt sind. Für en möglichscht nöd z'unterschidlichi Charte händ mer eus drum müesse entscheide. Drum:

 o Grundsätzlichs:
   1. Je eifacher d'Schribig und je besser nach em Vorbild vo de Schriftsprach,
      desto besser (e gnaui Widergab von de Lut mit nur 26 Buechstabe isch sowieso nöd mögli.
      Drum "Dütsch" und nöd "Tütsch" oder "Tüütsch")
   2. Tüend's nöd übertribe mit de Doppelvokal (also nöd: "Nöd übertriibe mit dä Vokaal"
      schribed z.B. "Wil" nöd "Wiil" und schriebed lieber "Neuheim" als "Noihäim" au wenns glich
      gschribe isch wie uf de Landes-Charte. 
   3. Im Zwifelsfall: Nämed d'Variante wo nöcher isch bi de offizielle Schribwis uf de Landes-Charte.
   4. Wäge dr Vereifachig und Vereinheitlichung wird empfole, bekannti Wörter möglichscht im Standard¨
      z'schribe (z.B. Berg nöd Bärg)
   5. Mached kei Abchürzige wie uf em SMS (also "schribe" nöd "shribe").
 o Details: 
   - Ehner "e" statt "ä", also z.B. "de Charte" (und nöd: "dä Chartä).
     astelle von "scht" oder "schp" besser nach em gwöhnte Vorbild vom Schritdütsch: "st" und "sp"
     z.B. "Steine" nöd "Schtäine" und "Samstagere" und nöd "Samschtagere" oder "Samschtagerä"
   - "ch" astelle von "k" sind typische Dialäktlut z.B. Chalchere (Kalchrain) wo mer ohni witeres
     cha verwände.
   - Für es langs "i" wird im Dialäkt mängmal au "y" gschriebe. Es wird aber empfole, 
     wäg der Eifachheit immer "i" zschribe.
 o Da es paar Bispil vo Ortsnäme: 
   - Bängle, Türschtele, Itschne (Itschnach), Stamme (Stammheim), Stäg, Neubüel, 
   - Rüti, Rümlige (Rümlang), Moslig (Mosnang), Schlate (Schleitheim),
   - Eistrige (Engstrigen), Boustette (Bonstetten), Wolfshuse (Wolfhausen)
   - Witeri Bispile lueget da
 

Uf dr "Dütschschwizer Dialäkt-Charte" gahts vor allem um d'Siedligsnäme, die offiziel traditionell und vertrout ehner Schriftdütsch geschribe sind (es git aber au Usname z.B. Brugg und Ennetbaden). S'Mische vo Schriftdütsch und Dialäkt isch zwar nöd so guet, aber mer chas nöd vermiide.

D'Flurnäme sind nöd betroffe: si sind hüfig offiziel scho mundartlich geschribe! D.h. es lohnt sich nöd, nomals e neui Schribwis z'erfinde.

Tränend klar die offizielle Schribig (name=Wolfhausen) und d'Schribig im Dialekt(name:gsw=Wolfhuse)
Mir wänd nöd an Dürenand mache, sondern d'Dialäktschribig nur als Zusatz,
nöd als Ersatz zur offizielle, ehner Hochdütsche Schribig bruche. 


Schweizerdeutsch


Geografische Namen


Weitere Beispiele und Hinweise zur Dialektschreibung der Siedlungsnamen in OSM

  • Es handelt sich hier nur um Vorschläge.
  • Die einzelnen Schweizerdeutschen Dialekte könne voneinander stark abweichen.
  • Es sind Ortskenntnisse notwendig und es geht auch um die Frage, ob mehr die Aussprache von jungen oder älteren Menschen und ob mehr die Aussprache von Alteingesessenen oder Neuzuzüger verwendet wird.
  • Es existieren keine offiziellen Schreibweisen für Dialekt; die Namen können daher auch bei gleicher Aussprache unterschiedlich geschrieben werden.
  • Es bestehen in der Dialektschreibung nicht nur Unterschiede zwischen Laien und Sprachwissenschafter, sondern auch zwischen Sprachwissenschafter selber (vgl. Werner Marti und Eugen Dieht) je nachdem, ob mehr auf das gewohnte Schriftbild oder die einzelnen Laute geschaut wird. Ein «Oigst» für «Aeugst» ist der ungewohnt.
  • Unterschiede liegen dabei z.T. nicht mal zwischen Hochdeutsch und Diakekt, sondern zwischen gesprochenen und geschriebener Sprache. Es geht um die Frage der Generealisierung und Normalisierung (wie bei einer Karte). Eine eher einfachere, pragmatische Schreibweise passt eher zu OSM. Vgl. «ich habe Dich lieb», spricht man als ich habe Dich «liep» (Stammnamenprinzip, indem Stammnamen unabhängig der Aussprache immer gleich geschrieben werden). Eine Schreibweise von «Glaprugg» für «Glattbrugg» geht daher schon sehr weit.
  • Schwierig wird es, wenn es um die offzielle Schreibweise geht, vgl. internationale Sportreporter am Chuenisbärgli mit 12 unterschiedlichen Schreibweisen


Quelle für folgende Beispiele: Zürichdeutsches Wörterbuch von Heinz Gallmann, für OSM vereinfachte Schreibweise (z.T. Vereinfachung wie offizielle Dialketschreibweise «Hus» anstelle «Huus»)


Offizieller Ortsname (name) Vorgeschlagene Dialektschreibweise OSM (name:gsw)
Aathal Aatel
Adetswil Adetschwil
Adlikon Adlike
Adliswil Adlischwil
Aesch b.B. Äsch
Aeugst a.A. Äugscht
Affoltern a.A. Affoltere
Agasul Agisul
Altikon Altike
Andelfingen Andelfinge
Attikon Attike
Augwil Augwil
Auslikon Auslike
Bachenbülach Bachebüli
Bachs Bachs
Baltenswil Baltischwil
Bäretswil Bäretschwil
Bassersdorf Baserschdorf
Bauma Baume
Benglen Bängle
Benken Bänke
Berg a.I. Berg
Bertschikon Bertschike
Binz Binz
Binzikon Binzike
Birchwil Birchwil
Birmensdorf Birmischdorf
Bisikon Bisike
Bonstetten Bouschtette
Boppelsen Bopplisse
Brütten Brütte
Brüttisellen Brüttisele
Bubikon Buebike
Buch a.I. Buech
Buchs Buchs
Bülach Büli
Dachsen Tachse
Dägerlen Tägerle
Dällikon Tälike
Dänikon Tänike
Dättlikon Tädlike
Dielsdorf Tielschderf
Dietikon Diedike
Dietlikon Tietlike
Dinhard Tinert
Dorf Dorf
Dübendorf Dübedorf
Dürnten Dürte
Dürstelen Türschtele
Ebmatingen Ebedinge
Effretikon Effretike
Egg Egg
Eglisau Eglisau
Ehrikon Eerike
Elgg Elgg
Ellikon a. Rh. Elike
Ellikon a.d.Th. Elike
Elsau Elsau
Embrach Ämbri
Engstringen Ängstringe
Erlenbach Erlibach
Eschlikon Eschlike
Esslingen Esslige
Ettenhausen Ettehuse
Fällanden Fälande
Fehraltorf Feraltorf
Feldbach Feldbach
Feuerthalen Fürtale
Fischenthal Fischetal
Flaach Flaach
Flurlingen Fluerlinge
Forch Forch
Freienstein Freiestei
Freudwil Freudwil
Gattikon Gattike
Gerlisberg Gerlisberg
Geroldswil Geretschwil
Gibswil Gibschwil
Glattbrugg Glaprugg
Glattfelden Glapfälde
Gockhausen Gockuse
Gossau Gossau
Greifensee Grifesee
Grüningen Grüenige
Grüt Grüt
Gundetswil Gundetschwil
Guntalingen Guntelinge
Gutenswil Guetschwil
Hadlikon Hadlike
Hagenbuch Hagebuech
Hausen a.A. Huse
Hedingen Hedige
Henggart Hänggert
Hermatswil Hermetschwil
Herrliberg Herrliberg
Hettlingen Hettlige
Heusberg Hüsberg
Hinwil Hiwil
Hirzel Hirsel
Hittnau Hittnau
Hochfelden Hochfälde
Hofstetten Hoftete
Hombrechtikon Hombrächtike
Horgen Horge
Höri Höri
Huggenberg Huggeberg
Humlikon Huemlike
Hünikon Hünike
Hüntwangen Hüntwange
Hütten Hütte
Hüttikon Hüttike
Illnau Ilau
Itschnach Itschne
Käpfnach Chäpfne
Kappel a.A. Chappel
Kempten Chämte
Kilchberg Chilchberg
Kleinandelfingen Chli-Andlefinge
Kloten Chlote
Knonau Chnonau
Kollbrunn Cholbrunn
Küsnacht Chüsnacht
Kyburg Chiburg
Langnau a.A. Langnau
Laufen Laufe
Limberg Limberg
Lindau Lindau
Lufingen Lufige
Madetswil Madetschwil
Männedorf Mänidorf
Marthalen Martale
Maschwanden Maschwande
Maur Mur
Meilen Meile
Mettmenstetten Mäpmischtette
Mönchaltorf Altorf
Neerach Neeri
Neftenbach Näftebach
Niederglatt Niderglatt
Niederhasli Niderhasli
Niederweningen Niderwenige
Nohl Nohl
Nürensdorf Nüereschtorf
Oberembrach Oberämbri
Oberengstringen Obereischtringe
Oberglatt Oberglatt
Oberrieden Oberriede
Oberstammheim Oberstamme
Oberweningen Oberwenige
Oberwil Oberwil
Oberwinterthur Oberi
Obfelden Obfälde
Oetwil a. S. Ötwil
Oetwil a.d.L. Ötwil
Opfikon Opfike
Ossingen Ossinge
Otelfingen Otelfinge
Ottenbach Ottebach
Ottikon Ottike
Pfaffhausen Pfaffhuse
Pfäffikon Pfäffike
Pfungen Pfunge
Rafz Rafz
Räterschen Rätschte
Regensberg Rägischberg
Regensdorf Rägischtorf
Rheinau Rihnau
Richterswil Richtischwil
Rickenbach Rickebach
Riedikon Riedike
Rifferswil Riferschwil
Rikon Rike
Robenhausen Robehuse
Rorbas Rorbis
Rudolfingen Ruedelfinge
Rümlang Rümlinge
Rüschlikon Rüeschtlike
Russikon Russike
Rüti Rüti
Saland Saland
Samstagern Samstagere
Schalchen Schalche
Scheuren Schüre
Schlatt Schlatt
Schleinikon Schlinike
Schlieren Schliere
Schneit Schneit
Schöfflisdorf Schöflisdorf
Schönenberg Schöneberg
Schottikon Schottike
Schwerzenbach Schwerzebach
Seegräben Seegräbe
Sellenbüren Selebüre
Seuzach Seuzi
Stadel Stadel
Stäfa Stäfe
Stallikon Stalike
Stammheim Stamme
Steg Stäg
Stegen Stege
Steinmaur Steimer
Sternenberg Sterneberg
Sulz Sulz
Tagelswangen Taglischwang
Teufen Tüfe
Thalheim a.d.Th. Talheim
Thalwil Talwil
Trüllikon Trülike
Truttikon Truttike
Turbenthal Turbetal
Uelikon Ülike
Uerikon Ürike
Uerzlikon Ürzlike
Uessikon Üssike
Uetikon a.S. Üetike
Uhwiesen Uewise
Uitikon Üdike
Unterengstringen Undereischtringe
Unterstammheim Understamme
Urdorf Urderf
Uster Uster
Volken Volke
Volketswil Voletschwil
Wädenswil Wädischwil
Wald Wald
Wallisellen Walisele
Waltalingen Waltelinge
Waltenstein Waltschte
Wangen Wange
Wasterkingen Waschterchinge
Weiach Weich
Weiningen Winige
Weisslingen Wislig
Wermatswil Wermetschwil
Wernetshausen Wernetshuse
Wettswil a.A. Wettschwil
Wetzikon Wetzike
Wetzwil Wetzwil
Wiesendangen Wisidange
Wil Wil
Wila Wile
Wildberg Wilberg
Wildensbuch Wildischbuech
Windlach Windli
Winkel Winkel
Winterberg Winterberg
Winterthur Wintertur
Wolfhausen Wolfhuse
Zell Zäll
Zollikon Zolike
Zumikon Zumike
Zünikon Zünike
Zürich Züri
Zürich Affoltern Afoltere
Zürich Albisrieden Albisriede
Zürich Altstetten Altstette
Zürich Aussersihl Ussersihl
Zürich Enge Ängi
Zürich Fluntern Fluentere
Zürich Hirslanden Hirslande
Zürich Höngg Höngg
Zürich Hottingen Hottinge
Zürich Leimbach Leibach
Zürich Oberstrass Oberstrass
Zürich Oerlilkon Örlike
Zürich Riesbach Rieschbach
Zürich Schwamendingen Schwamedinge
Zürich Seebach Seebach
Zürich Tiefenbrunnen Tüfebrune
Zürich Unterstrass Understrass
Zürich Wiedilon Wiedike
Zürich Wipkingen Wickinge
Zürich Witilkon Widike
Zürich Wollishofen Wolishofe


Weblinks