Team 08 2018: Unterschied zwischen den Versionen

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(Orte ohne Bahnanschluss)
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Laut unserer Analyse würde an einigen Orten in der Schweiz eine Bahnnachfrage bestehen. Allerdings zeigen diese Karten nicht, ob die betroffenen Gebiete nicht schon über einen anderweitigen ÖV-Anschluss verfügen.
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Unsere Analyse zeigt auf, dass einige Bahnhöfe in der Schweiz abseits ihres bestmöglichen Standortes platziert sind. Es ist aber auch ersichtlich das in der Schweiz nur sehr wenig dicht besiedelte Orte nicht mit der Bahn erschlossen sind. Allerdings zeigen diese Karten nicht, ob die betroffenen Gebiete nicht schon über einen anderweitigen ÖV-Anschluss verfügen. Weiter ist von dieser Analyse abzuleiten, dass die Entwicklung von Städten und Dörfern meist um den Bahnhof im Zentrum stattfand, da nur sehr wenig Beispiele mit einer schlechten Platzierung des Bahnhofes gefunden wurden. In einem Land wie Deutschland, wäre unsere Analyse mit grosser Wahrscheinlichkeit noch interessanter gewesen, da das Bahnnetz viel weniger gut ausgebaut ist und mehr dicht besiedelte Gebiete nicht gut erschlossen sind.
  
 
== Quellen ==
 
== Quellen ==

Version vom 19. Dezember 2018, 15:31 Uhr


Impressum

Florian Egli, Manuel Heimberger, Ramon Meier

Hochschule für Technik Rapperswil



Modul: RAG
Thema: Bahnnachfrage
Studierende: Florian Egli, Manuel Heimberger, Ramon Meier
Dozent: Claudio Büchel
Datum: 05.12.2018



Aufgabenstellung

Im Rahmen des Moduls GIS2 soll eine eigenständige raumplanerische Fragestellung mit Hilfe des Programms ArcMap gelöst werden. Die Aufgabe dieser Arbeit besteht darin, eine Angebots- und Nachfragekarte für Bahnmobilität in der Schweiz zu erstellen.

Perimeter
Der Bearbeitungsperimeter umfasst die gesamte Schweiz, da die Bahn primär Passagiere im Fernverkehr befördert.

Thema
Die Schweiz gehört zu den Pionierländern in Sachen Eisenbahn und ist Weltmeister im Zugfahren. Ein Grossteil des Bahnnetzes ist um die vorletzte Jahrhundertwende entstanden. Die Züge damals waren langsamer, Hierarchiestufen im Zugverkehr waren nicht existent und Bahnfahren an sich ein Privileg für die Reichen. Die Schweiz ist seit damals stark gewachsen, während die Bahnhöfe meist immer noch dort stehen, wo sie vor über 100 Jahren gebaut wurden. In dieser Untersuchung werden drei unterschiedliche Dinge analysiert:

• Ist auf einer bestehenden Trasse ein Bahnhof mangels potentieller Passagierfrequenzen aufzuheben?
• Ist auf einer bestehenden Trasse ein Bahnhof aufgrund hoher potentieller Passagierfrequenzen neu anzuordnen?
• Fehlen neue Trassen in Gebiete mit hohen potentiellen Passagierfrequenzen?

Kriterien
Für die Untersuchung werden verschiedene Daten benötigt. Die Notwendigkeit eines Bahnhofs hängt von der Anzahl ein- oder aussteigender Pendler ab. Diese reisen jeweils von ihrem Wohnort an den Arbeitsort oder umgekehrt. Hier werden Daten des BAFS beigezogen, welche die Verteilung der Arbeitsplätze und der Bevölkerung über die Schweiz darstellen. Des weiteren sind die Verläufe der Eisenbahntrassen notwendig. Sämtliche Daten stammen auch hier vom Bundesamt für Statistik und vom Bundesamt für Landestopographie, welche diesbezüglich hervorragende Arbeit leisten. Die Gleisanlagen von Bergbahnen sowie innerstädtischen Trams blendeten wir dabei aus. Auch nötig sind die Standorte der Bahnhöfe, da wir wissen müssen, welche Gebiete heute schon gut erschlossen sind.

Arbeitsschritte

Graphische Darstellung der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte

Arbeitsschritt 1: Erfassen der Bevölkerungs und Arbeitsplatzdichte

Die Daten dafür stammen vom Bundesamt für Statistik in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Landestopographie. Diese Daten wurden eingelesen und mit Focal Statistics bearbeitet. Mit dieser Funktion wird der Wert der umliegenden Zellen auf eine Zelle übertragen, was das Vorkommen von Ausreissern verhindert. Die Zellen werden gegenseitig zusammengefasst

Arbeitsschritt 2: Zusammenlegen beider Datensätze

Puffer um Bahntrassen

Raster Calculator: Ist ein Algebra-Werkzeug, wodurch mehrere Layer oder Variablen auf einmal miteinander verrechnet werden können. Dies spart Zeit und dient der Übersichtlichkeit. In unserem Fall wurden so die Layer der Bewohner und der Arbeitsplatzdichte übereinandergelegt, also addiert, um die Quell- und Zielgebiete festzulegen.

Arbeitsschritt 3: Erfassen der Bevölkerung- und Arbeitsplatzdichte um die bestehende Trassierung

Buffer: Bildet um Polygone, Linien und ähnliche Objekte eine Fläche in einem zuvor festgelegten Abstand (600m Radius). So wurde in unserem Fall das Einzugsgebiet um die Bahntrassen festgelegt.

Arbeitsschritt 4: Aufzeigen bestehender Bahnhöfe

Select by Attributes: Hilft bei der Auswahl von Objekten in mehreren Layern, welche alle eine identische Eigenschaft aufweisen. Alle unsere Bahnhöfe befinden sicher innerhalb de zuvor festgelegten Buffers.

Arbeitsschritt 5: Aufzeigen fehlender Bahnhöfe in Buffer

Raster Processing Clip: Verschneidet unterschiedliche Layer miteinander, will heissen, alles was von den gewählten Layern nicht deckungsgleich ist, wird weggeschnitten. Daraus wird ein neuer Layer generiert. Dieser Layer besteht jetzt aus dem verschnitt des Buffers und der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte.







Bevölkerung ohne direkten Bahnanschluss


Arbeitsschritt 6: Aufzeigen fehlender Bahnhöfe ausserhalb Buffer

Mit dem Raster Calculator wird als letzter Arbeitsschritt noch aufgezeigt, in welche Gebiete ausserhalb bestehender Bahntrassen sich eine Erschliessung durch eine Neubaustrecke lohnen würde. Dazu wurde von der Bewohner- und Arbeitsplatzdichte der Buffer um die Bahntrassen Abgezogen, sodass diese Fläche, welche bereits als Erschlossen gilt, nicht mehr sichtbar ist.










Resultat

Bahnhöfe am falschen Standort

Folgende Bahnhöfe liegen auf einer Bahnlinie, allerdings nicht am Ort mit der höchsten Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte:

Bellinzona
Legende

Chiasso
Moutier
Rapperswil




























































Fehlende Bahnhöfe

Diese Orte verfügen über eine hohe Bevölkerungs- und Arbeitsplatzdichte, allerdings fehlt ein Anschluss ans Bahnnetz.

Courrendlin
Legende

Derendingen/Subingen
Triengen/Büron
Trübbach




























































Orte ohne Bahnanschluss

Diese Orte verfügen über eine hohe Arbeitsplatz- und Bevölkerungsdichte, haben aber keinen Bahnanschluss:

Buochs
Legende

Diepoldsau
Oberwil BL
Schwyz
Kriens












































































Fazit

Unsere Analyse zeigt auf, dass einige Bahnhöfe in der Schweiz abseits ihres bestmöglichen Standortes platziert sind. Es ist aber auch ersichtlich das in der Schweiz nur sehr wenig dicht besiedelte Orte nicht mit der Bahn erschlossen sind. Allerdings zeigen diese Karten nicht, ob die betroffenen Gebiete nicht schon über einen anderweitigen ÖV-Anschluss verfügen. Weiter ist von dieser Analyse abzuleiten, dass die Entwicklung von Städten und Dörfern meist um den Bahnhof im Zentrum stattfand, da nur sehr wenig Beispiele mit einer schlechten Platzierung des Bahnhofes gefunden wurden. In einem Land wie Deutschland, wäre unsere Analyse mit grosser Wahrscheinlichkeit noch interessanter gewesen, da das Bahnnetz viel weniger gut ausgebaut ist und mehr dicht besiedelte Gebiete nicht gut erschlossen sind.

Quellen

öV-Haltestellen: Bundesamt für Verkehr BAV
Schienennetz: Bundesamt für Verkehr BAV
Bundesamt für Statistik (BFS), GEOSTAT, Statistik der Unternehmensstruktur (STATENT)
Bundesamt für Statistik (BFS), GEOSTAT, Statistik der Bevölkerung und der Haushalte (STATPOP) ab 2010