Thesen zu GDIs

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Thesen zur GDI

Die erste Version dieser Thesen stammen von S. Keller, der diese am Spirgarten-Treffen/Geo-Forum im März 2010 kurz vorgestellt hat.

Zusammenfassung

tbd.

Einleitung

Feststellung: Es geht mit den NGDIs nur langsam voran. Die Entscheidungswege, die Finanzierung und die Realisierung dauern lange.

Die Verwaltungen verfügen als Datenherren über eine grosse Menge an Geodaten, insbesondere Geo-Basisdaten. Die Realisierung einer Geodateninfrastruktur (kurz GDI, bestehend aus Bund, Kantone, Regionen, Gemeinden, Private) hat technische, organisatorische, juristische und kulturell-politische Aspekte. GDIs sind föderalistisch und organisationsübergreifend. GDIs sind zurzeit technisch gesehen untereinander kaum vernetzt. Einzig im Bereich der Metadaten gibt es erste Geodienste-Verknüpfungen - alles andere geschieht auf Basis der Geodatenabgabe. Die vor 10 Jahren (!) publizierte WMS-Spezifikation ist kaum implementiert, nicht zu sprechen von den nicht-vorhandenen WFS- oder WPS-Diensten.

Es ist anzunehmen, dass es in den Verwaltungen folgende Hindernisse gibt, den aktuellen Zustand zu ändern, u.a.

  • Föderalismus (Kompetenzgerangel innerhalb und zwischen Bund, Kantone, Gemeinde, Private);
  • Machterhalt ("Wer Geodaten besitzt, bestimmt");
  • "Gärtchendenken" (wenig Anreiz, sich mit mit anderen Stellen und Externen zu koordinieren);
  • Angst wegen Verlust des Wertschöpfungsanteils (Angst der Basis-Datenherren, dass die Wertschöpfung bei Datenveredlern "abgeschöpft" wird.

Wie ist die Diskrepanz zu erklären im Vergleich zu den Wirtschaftlichkeit ausgerichteten Prognosen, die ein zweistelliges Wachstum (des Brutto-Cash-Umsatzes vom Erlös aus Services, Daten und Software?) voraussagten? Was können GIS-Verantwortliche tun?

Thesen

These 1
Der Nutzen einer NGDI tritt zuerst Verwaltungsintern und dann am Stärksten in den Beziehung von der Verwaltung zu Unternehmen. -- Stefan 13:45, 15. Feb. 2010 (UTC)
These 2
Keine NGDI ohne Kulturwandel. Es braucht aktive Massnahmen, um diesen zu beschleunigen. Dies könnten nebst Weiterbildung neue Anreizsysteme sein. (Welche?) -- Stefan 13:45, 15. Feb. 2010 (UTC)
These 3
Der Nutzen der Einbindung fremder Daten einer GDI ist für den Geo-Basisdatenherrn entweder nicht bewusst oder nicht genügend sichtbar. Man begnügt sich, die eigenen Daten als Datensatz und (neu?) als Webseite (ev. mit interaktiver Webkarte) zur Verfügung zu stellen. Es fehlt das Verständnis, Geodaten anderen zur Verfügung zu stellen. -- Stefan 13:45, 15. Feb. 2010 (UTC)
These 4
Wegen der föderalistischen, organisationsübergreifenden Infrastruktur kommt eine zentralistische Architektur kaum in Frage. Trotzdem soll den Benutzern (und Systemen) eine logische Zugangsstelle angeboten werden. Nebst der dezentralen Realisierung ist eine lose Kopplung wichtig.
These 5
Es gibt Standards für den lesenden Zugriff auf Rasterdaten (WMS) und auf Vektordaten (WFS) sowie für eine Auswahl von Geoprocessingfunktionen (WPS). Und mit https ist auch die Sicherheit gewährleistet. Sie müssen nur noch realisiert werden.
These 6
Geo-Metadaten sind die ersten Geoinformationen, die zugänglich gemacht werden sollen. Geo-Metadaten sollen lizenzfrei nutzbar sein.
These 7
Standards für Discovery (Auffindbarkeit) sind noch nicht ausgereift - obschon von allen Geodiensten die Suchdienste die ersten sein müssten, die auf Webseiten publiziert (visuellen Kontrolle) und als Webdienste realisiert werden sollten. Organisationsübergreifende Suchdienste sollten grundsätzlich nach dem Holprinzip (bzw. Harvesting) und dem Prinzip der visuellen Kontrolle funktionieren.
These 8
Die Herstellung der Interoperabilität zwischen zwei Systemen ist ein erster Schritt, der erstrebt werden soll auch wenn erst die sog. semantische Interoperabilität (d.h. zusätzlich vorgängiger Austausch von Modelldaten) es möglich macht, dass Daten vom Empfänger potentiell richtig interpretiert werden.
These 9
GDIs waren bisher vor allem ein Werkzeug zur Datenbereitstellung übers Internet. Heute tendiert deren Einsatz immer mehr dazu, traditionelle GIS abzulösen.

Diskussion

  • Die modellierungs-technische Umsetzung auf den verschiedenen Stufen macht noch Kopfzerbrechen. Das Knowhow und das Verständnis für die komplexen technischen und organisatorischen Anforderungen, insbesondere im Bereich der nötigen Harmonisierung zwischen den Themen muss zuerst noch gefördert und aufgebaut werden. Mit einem Modell formuliert in INTERLIS allein ist es noch nicht getan. -- N.N. (eingetragen von Stefan 09:47, 26. Feb. 2010 (UTC))