Zusammenspiel Lokalnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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* Lokal-, Strassen- und Stationsnamen sind unterschiedliche geografische Namen und können grundsätzlich unterschiedlich geschrieben werden. In vielen Fällen wird von der Bevölkerung und von den Gemeinden jedoch eine einheitliche Schreibweise von Lokal-, Strassen- und Stationsnamen erwartet. Hier eignet sich die Schreibweise gemäss Standard ''Weisungen 1948'' mit mundartlicher Schreibweise wesentlich besser als Standard ''Leitfaden Toponymie 2006'' mit ausgeprägten Mundartschreibweise. Da Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen eine grosse Bedeutung haben, werden sie im amtlichen, schriftlichen Verkehr allgemein in Schriftsprache geschrieben. '''Lokalnamen können für Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen nur übernommen werden, wenn diese nicht zu mundartlich geschrieben werden.'''
 
* Lokal-, Strassen- und Stationsnamen sind unterschiedliche geografische Namen und können grundsätzlich unterschiedlich geschrieben werden. In vielen Fällen wird von der Bevölkerung und von den Gemeinden jedoch eine einheitliche Schreibweise von Lokal-, Strassen- und Stationsnamen erwartet. Hier eignet sich die Schreibweise gemäss Standard ''Weisungen 1948'' mit mundartlicher Schreibweise wesentlich besser als Standard ''Leitfaden Toponymie 2006'' mit ausgeprägten Mundartschreibweise. Da Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen eine grosse Bedeutung haben, werden sie im amtlichen, schriftlichen Verkehr allgemein in Schriftsprache geschrieben. '''Lokalnamen können für Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen nur übernommen werden, wenn diese nicht zu mundartlich geschrieben werden.'''
 
* Im Interesse der Öffentlichkeit (Bevölkerung, Gemeinden, Post, Werke, Notfalldienste usw.) soll die Gebäudeadressierung über die ganze Schweiz möglichst bald abgeschlossen werden. Grosse Lücken bestehen vor allem im dünn besiedelten Gebiet, wo die Gebäudeadressierung auch recht komplex ist [http://www.cadastre.ch/pub/down/publications/kva/ve/VE_05_08_Empfehlung_de.pdf vgl. Anhang 2 Empfehlung Gebäudeadressierung und Schreibweise von Strassennamen.]''' In dünn besiedelten Gebieten spielen Flurnamen für die Gebäudeadressierung eine sehr gross Rolle für die Namensgebung von benannten Gebieten und Strassen. Während auch mit ''Weisungen 1948 '' die Gebäudeadressierung in dünn besiedelten Gebiet eine grosse Herausforderung darstellt, würden sich die Problematik mit Einführung des ''Leitfadens Toponymie 2006'' mit mehr Mundart enorm verstärken.'''
 
* Im Interesse der Öffentlichkeit (Bevölkerung, Gemeinden, Post, Werke, Notfalldienste usw.) soll die Gebäudeadressierung über die ganze Schweiz möglichst bald abgeschlossen werden. Grosse Lücken bestehen vor allem im dünn besiedelten Gebiet, wo die Gebäudeadressierung auch recht komplex ist [http://www.cadastre.ch/pub/down/publications/kva/ve/VE_05_08_Empfehlung_de.pdf vgl. Anhang 2 Empfehlung Gebäudeadressierung und Schreibweise von Strassennamen.]''' In dünn besiedelten Gebieten spielen Flurnamen für die Gebäudeadressierung eine sehr gross Rolle für die Namensgebung von benannten Gebieten und Strassen. Während auch mit ''Weisungen 1948 '' die Gebäudeadressierung in dünn besiedelten Gebiet eine grosse Herausforderung darstellt, würden sich die Problematik mit Einführung des ''Leitfadens Toponymie 2006'' mit mehr Mundart enorm verstärken.'''
* Hof- und Flurnamen sind vielfach identisch. [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=699859&XKoord=241379&Massstab=3500 vgl. '''Benklen''']. In diesem Beispiel ist «Benklen» zugleich Hof- wie auch Flurname für das nördliche und südliche Gewann. Immer mehr werden in Übersichts- oder Ortsplänen Strassennamen und benannte Gebiete kartiert. «Benklen» wir im obigen Beispiel daher in der Schriftart der Strassennamen angeschrieben. Sehr störend ist, dass in der Landeskarte «Bänklen» mit unterschiedlich geschrieben wird.[http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=699859&XKoord=241379&Massstab=10000 vgl. '''Bänklen mit ä auf der Landeskarte'''].  
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* Hof- und Flurnamen sind vielfach identisch. [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=699859&XKoord=241379&Massstab=3500 vgl. '''Benklen''']. In diesem Beispiel ist «Benklen» zugleich Hof- wie auch Flurname für das nördliche und südliche Gewann. Der Flurname wird dabei in der Nähe des Hofes angeschrieben und gilt auch als Hofname. Immer mehr werden in Übersichts- oder Ortsplänen Strassennamen und benannte Gebiete kartiert. «Benklen» wir im obigen Beispiel daher zusätzlich in der Schriftart der Strassennamen angeschrieben. Sehr störend ist jedoch, dass in diesem Beispiel in der Landeskarte «Bänklen» unterschiedlich geschrieben wird.[http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=699859&XKoord=241379&Massstab=10000 vgl. '''Bänklen mit ä auf der Landeskarte'''].  
 
* Da ein Strassenname den Zusatz ''-strasse'', ''-weg'' usw. beinhaltet, ist eine unterschiedliche Schreibweise von Strassen- und Lokalname weniger ein Problem als im Falle von benannten Gebieten mit identischen Namen. Bei einer unterschiedlichen Schreibweise von Lokalname und benanntem Gebiet erscheinen auf einem Übersichtsplan zwei fast identisch geschriebene Namen nebeneinander und man wird sich fragen, ob hier ein Schreibfehler vorliegt. [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=698137&XKoord=241143&Massstab=3000 vgl. '''Hinderrüti''' resp. '''Hinterrüti.'''] Es handelt sich hier bei diesem Negativbeispiel um einen Einzelfall aus dem Kanton Zürich. Bei Veränderungen von Flur- und Hofnamen in grossem Stil würde aus diesem Beispiel ein Normalfall.
 
* Da ein Strassenname den Zusatz ''-strasse'', ''-weg'' usw. beinhaltet, ist eine unterschiedliche Schreibweise von Strassen- und Lokalname weniger ein Problem als im Falle von benannten Gebieten mit identischen Namen. Bei einer unterschiedlichen Schreibweise von Lokalname und benanntem Gebiet erscheinen auf einem Übersichtsplan zwei fast identisch geschriebene Namen nebeneinander und man wird sich fragen, ob hier ein Schreibfehler vorliegt. [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=698137&XKoord=241143&Massstab=3000 vgl. '''Hinderrüti''' resp. '''Hinterrüti.'''] Es handelt sich hier bei diesem Negativbeispiel um einen Einzelfall aus dem Kanton Zürich. Bei Veränderungen von Flur- und Hofnamen in grossem Stil würde aus diesem Beispiel ein Normalfall.
 
* Mit Einführung ''Leitfaden Toponymie 2006'' muss befürchtet werden, dass Strassen- und Stationsnamen mit der Zeit ebenfalls gemäss Schreibweise Standard ''Leitfaden Toponymie 2006'' geändert werden. Dabei stellen sowohl die Änderungen an und für sich wie auch die für Strassen- und Stationsnamen ungeeignete Schreibweise gemäss ''Leitfaden Toponymie 2006'' grosse Probleme dar.
 
* Mit Einführung ''Leitfaden Toponymie 2006'' muss befürchtet werden, dass Strassen- und Stationsnamen mit der Zeit ebenfalls gemäss Schreibweise Standard ''Leitfaden Toponymie 2006'' geändert werden. Dabei stellen sowohl die Änderungen an und für sich wie auch die für Strassen- und Stationsnamen ungeeignete Schreibweise gemäss ''Leitfaden Toponymie 2006'' grosse Probleme dar.

Version vom 30. August 2006, 14:51 Uhr

Grundsätze zum Zusammenspiel von Lokal-, Strassen- und Stationsnamen

  • Lokal-, Strassen- und Stationsnamen sind unterschiedliche geografische Namen und können grundsätzlich unterschiedlich geschrieben werden. In vielen Fällen wird von der Bevölkerung und von den Gemeinden jedoch eine einheitliche Schreibweise von Lokal-, Strassen- und Stationsnamen erwartet. Hier eignet sich die Schreibweise gemäss Standard Weisungen 1948 mit mundartlicher Schreibweise wesentlich besser als Standard Leitfaden Toponymie 2006 mit ausgeprägten Mundartschreibweise. Da Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen eine grosse Bedeutung haben, werden sie im amtlichen, schriftlichen Verkehr allgemein in Schriftsprache geschrieben. Lokalnamen können für Strassennamen (inkl. benannte Gebiete) und Stationsnamen nur übernommen werden, wenn diese nicht zu mundartlich geschrieben werden.
  • Im Interesse der Öffentlichkeit (Bevölkerung, Gemeinden, Post, Werke, Notfalldienste usw.) soll die Gebäudeadressierung über die ganze Schweiz möglichst bald abgeschlossen werden. Grosse Lücken bestehen vor allem im dünn besiedelten Gebiet, wo die Gebäudeadressierung auch recht komplex ist vgl. Anhang 2 Empfehlung Gebäudeadressierung und Schreibweise von Strassennamen. In dünn besiedelten Gebieten spielen Flurnamen für die Gebäudeadressierung eine sehr gross Rolle für die Namensgebung von benannten Gebieten und Strassen. Während auch mit Weisungen 1948 die Gebäudeadressierung in dünn besiedelten Gebiet eine grosse Herausforderung darstellt, würden sich die Problematik mit Einführung des Leitfadens Toponymie 2006 mit mehr Mundart enorm verstärken.
  • Hof- und Flurnamen sind vielfach identisch. vgl. Benklen. In diesem Beispiel ist «Benklen» zugleich Hof- wie auch Flurname für das nördliche und südliche Gewann. Der Flurname wird dabei in der Nähe des Hofes angeschrieben und gilt auch als Hofname. Immer mehr werden in Übersichts- oder Ortsplänen Strassennamen und benannte Gebiete kartiert. «Benklen» wir im obigen Beispiel daher zusätzlich in der Schriftart der Strassennamen angeschrieben. Sehr störend ist jedoch, dass in diesem Beispiel in der Landeskarte «Bänklen» unterschiedlich geschrieben wird.vgl. Bänklen mit ä auf der Landeskarte.
  • Da ein Strassenname den Zusatz -strasse, -weg usw. beinhaltet, ist eine unterschiedliche Schreibweise von Strassen- und Lokalname weniger ein Problem als im Falle von benannten Gebieten mit identischen Namen. Bei einer unterschiedlichen Schreibweise von Lokalname und benanntem Gebiet erscheinen auf einem Übersichtsplan zwei fast identisch geschriebene Namen nebeneinander und man wird sich fragen, ob hier ein Schreibfehler vorliegt. vgl. Hinderrüti resp. Hinterrüti. Es handelt sich hier bei diesem Negativbeispiel um einen Einzelfall aus dem Kanton Zürich. Bei Veränderungen von Flur- und Hofnamen in grossem Stil würde aus diesem Beispiel ein Normalfall.
  • Mit Einführung Leitfaden Toponymie 2006 muss befürchtet werden, dass Strassen- und Stationsnamen mit der Zeit ebenfalls gemäss Schreibweise Standard Leitfaden Toponymie 2006 geändert werden. Dabei stellen sowohl die Änderungen an und für sich wie auch die für Strassen- und Stationsnamen ungeeignete Schreibweise gemäss Leitfaden Toponymie 2006 grosse Probleme dar.
  • Wo Lokalnamen nicht für die Ableitung von Strassen- und Stationsnamen in Frage kommen, übernehmen Lokalnamen die Funktion von Adressen. Ihnen kommt wie Strassennamen eine hohe Bedeutung zu. Sie dürfen deshalb nicht zu mundartlich geschrieben werden.
  • Aus Sicht der Navigationsbedürfnisse drängt sich aus oben genannten Gründen die Beibehaltung der Weisungen 1948 und Verzicht auf Leitfaden Toponymie 2006 auf.

Beispiele

Kanton Zürich

  • Chalchtaren identische Schreibeweise gemäss Weisungen 1948 für Lokal-, Strassen- und Stationsnamen
nicht: Lokalname «Chalchtare» gemäss Leitfaden Toponymie 2006 und Strassen- und Stationsname «Chalchtaren»
  • Rotenblatt identische Schreibeweise gemäss Weisungen 1948 für Lokal- und Strassennamen
nicht: Lokalnamen «Roteblatt» gemäss Leitfaden Toponymie 2006 und Strassenname «Rotenblatt»
  • Hohenberg identische Schreibeweise gemäss Weisungen 1948 für Lokal- und benanntes Gebiet (Strassenname)
nicht: Lokalname «Hoheberg», «Hoeberg», «Hoebärg» oder ähnlich gemäss Leitfaden Toponymie 2006 und benanntes Gebiet «Hohenberg». Dieses Beispiel zeigt, wie die Schreibweise gemäss Leitfaden Toponymie 2006 zu Unsicherheiten führt.

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