Schreibweise geografische Namen
Zurück zu den Weblinks Orts- und Lokalnamen
Inhaltsverzeichnis
Überblick Schreibregeln einzelner Kategorien von geografischen Namen
Geografische Namen | Links | Besonderheiten in der Schreibweise | Zuständigkeit der Schreibweise |
Orts- und Lokalnamen | Schreibregeln | Anfangsbuchstaben: Ä/Ö/ Ü (wegen Übereinstimmung mit übrigen geografischen Namen z.T. auch Ae/Oe/Ue) | Amtliche Vermessung: Kanton in Zusammenarbeit mit Gemeinden
übrige Namen in der Landeskarte: Bundesamt für Landestopografie |
Strassennamen | - Schreibregeln D | Anfangsbuchstaben: meist Ae/Oe/Ue | Gemeinde (Kanton) |
Ortschaftsnamen | Schreibregeln | Anfangsbuchstaben: Ae/Oe/Ue
Kantonskürzel: ohne Klammern |
Kanton in Zusammenarbeit mit Gemeinden und Post (Genehmigung: Bundesamt für Landestopografie) |
Gemeindenamen | Verzeichnis | Anfangsbuchstaben: Ae/Oe/Ue
Kantonskürzel: in Klammern |
Kanton in Zusammenarbeit mit Gemeinden (Genehmigung: Bundesamt für Landestopografie) |
Stationsnamen | Schreibregeln | Anfangsbuchstaben: Ae/Oe/Ue | Bundesamt für Verkehr |
Allgemeine Schreibregeln für geografische Namen
Spezielle Hinweise
- Geografische Namen sollen bei der Festsetzung bestimmen formellen Schreibregeln entsprechen, damit geografische Namen auf allgemeine Akzeptanz stossen, einfach schreib- und lesbar sind, sich systematisch in Verzeichnissen sortieren lassen und einfach auffindbar sind.
- Für Behörden, welche die Schreibweise festsetzen, gelten für bestimmte Kategorien von geografischen Namen spezifische, formelle Schreibregeln (vgl. Überblick über Schreibregeln einzelner Kategorien von geografischen Namen).
- Leider widersprechen sich die Schreibregeln gewisser Kategorien in ein paar ganz wenigen Punkten und es stellt sich dann das Problem, dass für eine Örtlichkeit verschiedene Schreibweisen existieren oder dass in einer Kategorie die Schreibregeln durchbrochen werden.
Die Schreibregeln widersprechen sich neben uneinheitlichen Abkürzungen hauptsächlich in folgenden beiden Punkten:
- Umlaute am Wortanfang
- Ae, Oe, Ue
- Gemeindenamen
- Ortschaftsnamen
- Stationsnamen
- Sehr häufig in Strassennamen
- Ä, Ö, Ü
- Orts- und Lokalnamen
- Ae, Oe, Ue
- Kantonskürzel
- Ohne Klammern
- Ortschaftsnamen
- Stationsnamen
- Mit Klammern
- Gemeindenamen
- Ohne Klammern
Umlaute am Wortanfang
Aus historischen Dokumenten und Karten ist ersichtlich, dass die Darstellung der Umlaute bei geografischen Namen schon früher Probleme verursachten. Es betrifft nicht die Aussprache, sonder die Typgrafie. Mit typografischen Problemen, können aber auch Aussprachprobleme entstehen (Ist ein Ue ein Ü oder ein U-e ?).
Beispiel Wädenswil (Quelle Zürcher Ortsnamen, Hans Kläui und Viktor Schobinger):
- 1224 Wediswile
- 1254 Wadiswile
- 1255 Waediswile
Ein ae wurde auch als a mit einem e überschrieben, wobei dann das überschriebene e durch ä ersetzt wurde. Heute wird ae geschrieben bei Internet- und E-Mailadressen sowie in vielen Fällen beim Wortanfang von geografischen Namen.
- Darstellungsvarianten der gross geschriebenen Umlaute
- bis ins 19. Jh.:
- kleines "e" über A/O/U (Akzent)
- heute:
- Ä/Ö/Ü
- Ae/Oe/Ue
- bis ins 19. Jh.:
- Heutige und historische Schreibtraditionen
- Im Meyer-Weiss-Atlas 1802 findet man häufig Ä/Ö/Ü (z.B. Örliken).
- Auf der Dufourkarte (1833-1863) und Siegfriedkarte 1900 - 1992 sind häufig Ae/Oe/Ue zu finden(z.B. Oerlikon).
- Ende des 19. Jh. hat sich die Schreibmaschine verbreitet. In der Schweiz mussten Umlaute Ä/Ö/Ü am Wortanfang behelfsmässig als Ae/Oe/Ue geschrieben werden. Details dazu vgl. hier. Diese Entwicklung dürfte die Schreibweise von geografischen Namen mit beeinflusst haben.
- Obwohl bei Orts- und Lokalnamen seit 1948 standardmässig Umlaute am Wortanfang als Ä/Ö/Ü geschrieben werden, ist damit die im 19. Jh. entstandene Schreibtradition mit Wortanfang Ae/AO/Ue bei den übrigen geografischen Namen kaum beeinflusst worden.
- Der immense Aufwand für eine schweizweite Harmonisierung auf Ä/Ö/Ü sowie die Vorteile Ae/Oe/Ue im Internet und in der internationalen Kommunikation lassen eine schweizweite Vereinheitlichung der Umlaute auf Ä/Ö/Ü für alle Kategorien von geografischen Namen nicht zu.
- Gewisse Orts- und Lokalnamen werden für die Übereinstimmung mit anderen geografischen Namen entgegen den Regeln ausnahmsweise mit Ae/Oe/Ue anstelle Ä/Ö/Ü geschrieben (vgl. Blog Oedischwänd, Oedischwend oder Ödischwend, wo neben der Umlautproblematik zusätzlich die Mundartproblematik in Erscheinung tritt).
- Namen mit Ue
- Ueken
- Uerikon
- Uerkheim
- Uerschhausen
- Uerzlikon
- Uetendorf
- Uetikon
- Uetliberg (Üetliberg)
- Uetliburg
- Uettligen
- Uezwil
Beispiele:
- Oerlikon oder Örlikon? vgl. hier Oe für Ö
- Uetliberg oder Üetliberg? vgl. hier Ue (Uee) für Üe
- Ettenberg oder Ättenberg? vgl. hier anstelle Aettenberg Schreibweise Ettenberg vor 1955
- Aeugsterberg oder Äugsterberg; Aeugstertal?; Aeugstertal oder Äugstertal Übereinstimmung mit Aeugst
Kantonskürzel
Für die schweizweit eindeutige Schreibweise von Ortschaften und Gemeindenamen wird zum Teil das Kantonskürzel verwendet und zwar bei Ortschaften ohne und bei Gemeindenamen mit Klammern. notwendig sind, wo bei dazu nicht immer die Kantonskürzel verwendet werden.
Abkürzungen
In Ortschafts- und Gemeindenamen werden z.T. unterschiedliche Abkürzungen verwendet. Innerhalb der Kategorie sind diese jedoch grundsätzlich einheitlich.
Siehe auch
- Amtliche Schreibweise von Eigennamen vgl. hier
- Empfehlungen für Bundesrepublik Deutschland
- Beispiele der Schreibweise von geografischen Namen auf GeografischeNamen.blogspot.com
- Jahrbuch Wädenswil 2009: Schreibung von Flur- und Strassennamen in Wädenswil