Änderungen Schreibweise Lokalnamen
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Inhaltsverzeichnis
- 1 Zusammenhang Änderungen und Schreibregeln
- 2 Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau
- 3 Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen
- 4 Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich
- 5 Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Graubünden
- 6 Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Nidwalden
- 7 Weblinks
Zusammenhang Änderungen und Schreibregeln
Änderungen der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Regeln über die Schreibweise. Vgl. Schreibweise von Orts- und Lokalnamen
Soll nun für eine Harmonisierung mit der Zeit die Schreibweise der Lokalnamen in deutschsprachigen Kantonen in mehr Mundart gemäss Leitfaden Toponymie 2006 etwa analog Kanton Thurgau oder Kanton Schaffhausen erfolgen? Die grosse Mehrheit der Benutzer fordert die Beibehaltung der bewährten Weisungen 1948.
Es darf nicht sein, dass wegen Kantonen, welche sich nicht an den bewährten Standard 1948 gehalten haben, für die ganze deutschsprachige Schweiz ein neuer, von einer grossen Mehrheit der Benutzer nicht akzeptierter Standard definiert wird!
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau
Änderungen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25'000
Gemäss Einschätzungen der SOGI (vgl. Stellungnahme SOGI Anhang1 2.1) entsprach die Schreibweise der Lokalnamen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25 000, Ausgabe 1978, weitgehend dem Standard Weisungen 1948. In der Ausgabe 2004 hat sich von rund 540 Lokalnamen die Schreibweise deren 290 (54%) geändert. Berücksichtigt man die Restriktionen des Leitfadens Toponymie 2006 für Dehnungen wie z.B. "Huse" anstelle "Huuse" usw., wären es trotzdem immer noch rund 240 Lokalnamen (44%), dessen Schreibweise entsprechend dem neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 gegenüber Standard Weisungen 1948 ändern. Die SOGI hat grob berechnet, dass auf Stufe Amtlicher Vermessung mind. 350'000 Lokalnamen in der Schweiz existieren, davon ca. 240'000 in der deutschsprachigen Schweiz. Rechnet man die Verhältnisse des Kantons Thurgau hoch, so müssten im Laufe der Zeit zehntausende von Lokalnamen geändert werden, falls man gesamthaft auf den neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 umstellen würde.
(Anm. des Wiki-Admistrators: Siehe Replik dazu auf der Diskussions-Seite).
Aus Gründen des Copyrights können hier die beiden Kartenblätter 1073 Wil Ausgabe 1978 und 2004 mit den markierten Veränderungen nicht veröffentlicht werden. Folgende Online-Karten sollen hier einen Einblick vermitteln.
Name Ausgabe 1978 > Name Ausgabe 2004
Nach Aufruf GIS-Browser mehrmals Rücktaste betätigen um ins Wiki zu gelangen.
- Allmend > Almänt
- Breitenloo > Breiteloo
- Büfelden > Büfälde
- Chienberg > Chiembärg
- Dietenmoos > Dietemos
- Froberg > Froobärg
- Frohegg > Frooegg
- Heidelberg > Heidelbärg Bemerkungen: Zwischen bedeutenderen Lokalnamen wie Krillberg (mit e geschrieben) und weniger bedeutenden Lokalnamen wie Heidelbärg (mit ä geschrieben) besteht eine Disharmonie, welche gemäss Weisungen 1948 nicht besteht.
- Heiterschen > Heitersche
- Holderberg > Holderbärg
- Hunzikon > Hunzike
- Risperg > Riispärg
- Rosenberg > Roosebärg
- Schönenberg > Schönebärg
- Sunnenhalden > Sunehalde
- Wilen > Wiile
- Wisental > Wisetaal
Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Fischingen
Auffallend ist die Schreibweise des Weilers Rotbühl in der Gemeinde Fischingen (Kt. TG) auf der Landeskarte 1:25'000 und auf dem aktuellen Übersichtsplan mit Roopel. Eigenartigerweise sprechen die Bewohner des Weilers Rotbühl ihren Weilernamen als Rotbüel und nicht als Roopel aus und nehmen stillschweigend an, dass in der Gemeinde Fischingen die heutigen Grundbuch- und Übersichtspläne völlig veraltet seien, da diese mit "Roopel" die die Aussprache vor ca. 1960 verwenden. Ein alter Übersichtsplan 1:5'000 einer Anwohnerin zeigt, dass bereits 1955 Rotbühl geschrieben wurde, so wies auch auf der Ortstafel steht. Auf dem aktuellen Übersichtsplan ist nicht nur "Roopel", sondern auch manche andere Lokalnamen lautnah geschrieben. Name Übersichtsplan 1955 > Name Übersichtsplan 2004
Nach Aufruf GIS-Browser mehrmals Rücktaste betätigen um ins Wiki zu gelangen.
- Rotbühl > Roopel Landeskarte:Roopel
- Hohezell > Hooezäll Landeskarte sowie Hinweistafel im Gelände: Hohenzell
- Hundsfalle > Hundfale Landeskarte 1:25'000 : Hundfalle
- Kleewies > Chleewis
- Kleeweid > Chleeweid
- Hüttenholz > Hütteholz
- Rütibüel > Rütibööl
- Zelgli > Zälgli
- Kreuzhof > Chrüzhof
- Ackerwies > Ackerwis
Im Beobachter-Artikel "Wo Unsinn einen Namen hat" bekundet ein Vertreter des Bundesamtes für Landestopografie "Es kann doch nicht sein, dass wir die Kantonsgrenzen an der Schreibweise ihrer Flurnamen ablesen".
(Anm. des Wiki-Administrators: Dieser Abschnitt ist umstritten; siehe Diskussions-Seite).
Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt sich besonders auffällig an verschiedenen Stellen, an welchen derselbe Lokalname im Kanton Zürich und Kanton Thurgau unterschiedlich geschrieben sind. Die ursprüglich 1978 noch identische Schreibweise wurde im Kanton Thurgau in letzter Zeit in einem sehr grossen Ausmass verändert.
- Bewangen ZH+TG > Bewangen ZH / Beewange TG
- Steinen ZH+TG > Steinen ZH / Steine TG
- Steinenbach ZH+TG > Steinenbach ZH / Steinebach TG
- Rechboden ZH+TG > Rechboden ZH / Rehboden TG
Auswirkungen veränderter Schreibweisen von Orts- und Lokalnamen im Kt. TG anhand Bsp. Siedlungsverzeichnis Kt. TG
Vgl. Siedlungsverzeichnis Kt. TG
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Beggingen
2001 wurden in der Gemeinde Beggingen die Lokalnamen von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Von 226 Lokalnamen wurden 152 Namen geändert (67%).
Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Schleitheim
2002 / 2003 wurden in der Gemeinde Schleitheim 315 Lokalnamen deren 209 geändert (66%, etwa gleiche Prozentzahl wie bei Beggingen)
- vgl. Flurnamenliste.
- vgl. auch Flurnamenkarte als 2MB grosse PDF-Datei, Hineinzoomen erforderlich
- Schleitheim im Spiegel seiner Flurnamen, Doppelreferat von Joseph Halytskyj und Alfred Richli, 19.2.2005 in Schleitheim
- Kommentare auf blogwiese
Die Lokalnamen wurden von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Gemäss Leitfaden Toponymie 2006 wäre es wegen der restriktiveren Handhabung von Doppelvokalen möglich, dass sich ca. 30 Lokalnamen weniger ändern würden (es wären dann insgesamt 179 geänderte Lokalnamen, was 57% aller Namen entspricht)
72 Veränderungen weglassen stummes –n z.B. Brüelgarten > Brüelgaarte alle Beispiele
34 Veränderungen Schriftsprache -> Mundart z.B. Altes Schulhaus > Aalts Schuelhus alle Beispiele
30 Veränderungen einfacher Vokal -> Doppelvokal z.B. Auhäldeli > Auhääldili alle Beispiele
23 Veränderungen e -> ä z.B. Gähweg > Gääwäg alle Beispiele
50 Veränderungen Diverses z.B. Ischlag > Iischleg alle Beispiele
Aazheimerhof belassen oder ändern in Oozemerhof ?
Schulkarte des Kantons Schaffhausen
Im Kanton Schaffhausen ist eine neue Schulkarte herausgegeben worden, auf welcher viele Lokalnamen in Mundart geändert wurden vgl. auch ETH Bachelorarbeit von Robin Loop «Naturähnliche Gestaltung der Schulkarte Schaffhausen»
Hinweise zun Aufruf Online Schulkarte Kanton Schaffhausen vgl. hier
- Online Link auf die Schulkarte des Kantons Schaffhausen. neues Fenser öffnen mit rechter Maustaste und normal schliessen
- Bsp. "Hemmentalertal" geändert in "Hämedalertaal" neues Fenser öffnen mit rechter Maustaste und normal schliessen
Falls diese Schulkarte als "Mundartkarte" bezeichnet würde, wäre dagegen nichts einzuwenden.
Ohne diesen Hinweis nimmt man jedoch an, dass es sich um eine offizielle Spezialkarte mit offiziellen Namen handelt, was aber nicht der Fall ist. Zum Beispiel sind Rii(Rhein) wie auch Liebensbärg anstelle Liebensberg sowie Rafzerfäld anstelle Rafzerfeld und sehr viele weitere Namen auf der Schulkarte des Kantons Schaffhausen keine offizielle Bezeichnungen.
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich
Beispiele veränderter Orts- und Lokalnamen vgl. hier
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Graubünden
Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur
Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur vgl. hier
Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Nidwalden
Orts- und Lokalnamen Kanton Nidwalden vgl. hier