Änderungen Schreibweise Lokalnamen: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Geoinformation HSR
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(Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Fischingen)
 
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau ==
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{{Header geografische Namen| }}
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[[#GR|► GR]] [[Lokalnamen_Kanton_Nidwalden|► NW]] [[#SG|► SG]] [[#SH|► SH]] [[#TG|► TG]] [[#VS|► VS]] [[#ZH|► ZH]]
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== Zusammenhang Änderungen und Schreibregeln ==
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Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Regeln über die Schreibweise. [[Schreibweise Lokalnamen | Vgl. Schreibweise von Lokalnamen]]
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Soll nun für eine Harmonisierung mit der Zeit die Schreibweise der Lokalnamen in deutschsprachigen Kantonen in mehr Mundart gemäss Leitfaden Toponymie 2006 etwa analog Kanton Thurgau oder Kanton Schaffhausen erfolgen?
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Die grosse Mehrheit der Benutzer fordert die Beibehaltung der bewährten [[Weisungen 1948]].
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'''Die Benutzer von Lokalnamen als Geoinformation konnten bewirken, dass die Regeln für die Schreibweise von Lokalnamen [[Weisungen 1948]] nicht in Regeln für lautnahe Mundartschreibung verändert wurden, sondern als [[Weisungen 2011]] erhalten geblieben sind.'''
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=== Änderungen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil  1:25'000 ===
 
  
''Gemäss Einschätzungen der SOGI [http://www.sogi.ch/sogi/Stellungnahme_Toponymie_2006.pdf (vgl. Stellungnahme SOGI Anhang1 2.1)] entsprach die Schreibweise der Lokalnamen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25 000, '''Ausgabe 1978''', weitgehend dem Standard Weisungen 1948. In der '''Ausgabe 2004''' hat sich von rund 540 Lokalnamen die Schreibweise deren 290 (54%) geändert. Berücksichtigt man die Restriktionen des Leitfadens Toponymie 2006 für Dehnungen wie z.B. "Huse" anstelle "Huuse" usw., wären es trotzdem immer noch rund 240 Lokalnamen (44%), dessen Schreibweise entsprechend dem neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 gegenüber Standard Weisungen 1948 ändern. Die SOGI hat grob berechnet, dass auf Stufe Amtlicher Vermessung mind. 350'000 Lokalnamen in der Schweiz existieren, davon ca. 240'000 in der deutschsprachigen Schweiz. Rechnet man die Verhältnisse des Kantons Thurgau hoch, so müssten im Laufe der Zeit zehntausende von Lokalnamen geändert werden, falls man gesamthaft auf den neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 umstellen würde.''
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'''Es darf nicht sein, dass wegen Kantonen, welche sich nicht an den bewährten Standard 1948 gehalten haben, für die ganze deutschsprachige Schweiz ein neuer, von einer grossen Mehrheit der Benutzer nicht akzeptierter Standard definiert wird!'''
  
(Anm. des Wiki-Admistrators: Siehe Replik dazu auf der Diskussions-Seite).
 
  
Aus Gründen des Copyrights können hier die beiden Kartenblätter 1073 Wil Ausgabe 1978 und 2004 mit den markierten Veränderungen nicht veröffentlicht werden. Folgende Online-Karten sollen hier einen Einblick vermitteln.
 
  
'''Name Ausgabe 1978 > Name Ausgabe 2004'''
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{{Anker|GR}}
* Allmend > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=714062&XKoord=259089&Massstab=10000 Almänt]
 
* Breitenloo > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712454&XKoord=261073&Massstab=10000 Breiteloo]
 
* Büfelden > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=716075&XKoord=257501&Massstab=10000 Büfälde]
 
* Chienberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=711595&XKoord=257595&Massstab=10000 Chiembärg]
 
* Dietenmoos > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=719348&XKoord=257305&Massstab=10000 Dietemos]
 
* Froberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713500&XKoord=260962&Massstab=10000 Froobärg]
 
* Frohegg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713646&XKoord=262325&Massstab=10000 Frooegg]
 
* Heidelberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713294&XKoord=259634&Massstab=20000 Heidelbärg] '''Bemerkungen:''' Zwischen bedeutenderen Lokalnamen wie '''Krillberg''' (mit '''e''' geschrieben) und weniger bedeutenden Lokalnamen wie '''Heidelbärg''' (mit '''ä''' geschrieben) besteht eine Disharmonie, welche gemäss Weisungen 1948 nicht besteht. 
 
* Heiterschen > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712962&XKoord=262570&Massstab=10000 Heitersche]
 
* Holderberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713704&XKoord=260107&Massstab=10000 Holderbärg]
 
* Hunzikon > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=715683&XKoord=260958&Massstab=10000 Hunzike]
 
* Risperg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=714078&XKoord=257585&Massstab=10000 Riispärg]
 
* Rosenberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=716205&XKoord=258456&Massstab=10000 Roosebärg]
 
* Schönenberg > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=716468&XKoord=261899&Massstab=10000 Schönebärg]
 
* Sunnenhalden > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=718635&XKoord=256211&Massstab=10000 Sunehalde]
 
* Wilen > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713683&XKoord=261745&Massstab=10000 Wiile]
 
* Wisental > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=716167&XKoord=261730&Massstab=10000 Wisetaal]
 
  
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Graubünden ==
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[[Bild:Wappen Graubünden.png |100px]]
  
=== Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Au TG ===
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=== Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur ===
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[[Bild:Chur.jpg | 500px]]
  
Auffallend ist die Schreibweise des Weilers '''Rotbühl''' auf der Landeskarte 1:25'000 und auf dem aktuellen Übersichtsplan mit '''Roopel''', obwohl es z.B. auf einer "Map.search.ch"-Karte im Internet '''Rotbüel''' heisst. Eigenartigerweise sprechen die Bewohner von '''Rotbüel''' und nicht von '''Roopel''' und nehmen stillschweigend an, dass in der Gemeinde Au TG die heutigen Grundbuch- und Übersichtspläne völlig veraltet seien, da diese mit "Roopel" die Schreibeweise von ca. 1930 verwenden. Ein alter Übersichtsplan 1:5'000 einer Anwohnerin zeigt, dass bereits 1955 '''Rotbühl''' geschrieben wurde, so wies auch auf der Ortstafel steht. Auf dem aktuellen Übersichtsplan ist nicht nur "Roopel", sondern auch manche andere Lokalnamen lautnah geschrieben.
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[[Lokalnamen_in_Chur | Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur vgl. hier]]
  
'''Name Übersichtsplan 1955> Name Übersichtsplan 2004'''
 
* Rotbühl > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713250&XKoord=250800&Massstab=3000 Roopel] '''Landeskarte: Roopel'''
 
* Hohezell > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712848&XKoord=250691&Massstab=4000 Hooezäll]''' Landeskarte sowie Hinweistafel im Gelände: Hohenzell'''
 
* Hundsfalle > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712979&XKoord=250896&Massstab=4000 Hundfale]''' Landeskarte 1:25'000 : Hundfalle'''
 
* Kleewies > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713173&XKoord=250640&Massstab=4000 Chleewis]
 
* Kleeweid > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713320&XKoord=250622&Massstab=4000 Chleeweid]
 
* Hüttenholz > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712791&XKoord=250835&Massstab=4000 Hütteholz]
 
* Rütibüel > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713380&XKoord=250864&Massstab=4000 Rütibööl]
 
* Zelgli > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713611&XKoord=250821&Massstab=4000 Zälgli]
 
* Kreuzhof > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713773&XKoord=250875&Massstab=4000 Chrüzhof]
 
* Ackerwies > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=713403&XKoord=250273&Massstab=4000 Ackerwis]
 
  
Im Beobachter-Artikel [http://www.lokalnamen.ch/bilder/20051111_beobachter.asp.html "Wo Unsinn einen Namen hat"] bekundet ein Vertreter des Bundesamtes für Landestopografie "Es kann doch nicht sein, dass wir die Kantonsgrenzen an der Schreibweise ihrer Flurnamen ablesen".
 
  
(Anm. des Wiki-Administrators: Dieser Abschnitt ist umstritten; siehe Diskussions-Seite).  
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{{Anker|NW}}
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Nidwalden ==
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[[Bild:Wappen Nidwalden.png |100px]]
  
Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt sich besonders auffällig an verschiedenen Stellen, an welchen derselbe Lokalname im Kanton Zürich und Kanton Thurgau unterschiedlich geschrieben sind. Die ursprüglich 1978 noch identische Schreibweise wurde im Kanton Thurgau in letzter Zeit in einem sehr grossen Ausmass verändert.
 
  
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[[Lokalnamen_Kanton_Nidwalden | '''Lokalnamen Kanton Nidwalden vgl. hier''']]
  
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=707900&XKoord=265200&Massstab=10000 Bewangen ZH+TG  >  Bewangen ZH / Beewange TG]
 
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=710664&XKoord=251144&Massstab=2500 Steinen ZH+TG  >  Steinen ZH / Steine TG ]
 
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=713360&XKoord=249644&Massstab=2500 Steinenbach ZH+TG > Steinenbach ZH / Steinebach TG]
 
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=715612&XKoord=245889&Massstab=2500 Rechboden ZH+TG > Rechboden ZH / Rehboden TG]
 
  
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=715429&XKoord=259336&Massstab=20000 Pfanestiil TG 1:50'000]
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{{Anker|SG}}
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=715429&XKoord=259246&Massstab=40000 Pfannenstil TG 1:100'000]
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton St. Gallen ==
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=693203&XKoord=238297&Massstab=20000 Pfannenstiel ZH 1:50'000]
 
* [http://www.gis.zh.ch/gb/gb.asp?YKoord=693203&XKoord=238297&Massstab=40000 Pfannenstiel ZH 1:100'000]
 
  
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|[[Datei:Ennetbühl Siegfriedkarte 1952.PNG|300px]]||[[Datei:Entbüel LK 1953.PNG|300px]]||[[Datei:Ennetbüel LK 1971.PNG|300px]]||[[Datei:Ennetbühl LK 1978.PNG|300px]]
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|1886 - 1952 '''Ennetbühl''' auf der Siegfriedkarte||1953 - 1970 '''Enetbüel''' auf der Landeskarte||1971 - 1977 '''Ennetbüel''' auf der Landeskarte||1978 - heute '''Ennetbühl''' auf der Landeskarte
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich ==
 
Im Kanton Zürich hält man sich an die Weisungen 1948 und toleriert nur in seltenen Fällen Ausnahmen. Und wenn es Ausnahmen gibt, dann höchstens in Richtung '''weniger''' als '''mehr Mundart'''. Beispiel '''Segel''' in der Gemeinde Hütten.
 
* Segel > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=692285&XKoord=226285&Massstab=4000 Sägel] > Segel.
 
In der Gemeinde Fischental erscheint '''Fistel''' im Übersichtsplan und in den Gebäudeadressen. In der Landeskarte wurde '''Fistl''' in '''Fischtel''' geändert. [http://map.search.ch/fischenthal/fistel Fistel und Fischtel in Map.search]
 
* [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712110&XKoord=242831&Massstab=2000 Fistel im Übersichtsplan und Gebäudeadressen] jedoch in Landeskarte Fistel > [http://www.gis.zh.ch/gb4/bluevari/gb.asp?YKoord=712057&XKoord=242831&Massstab=10000 Fischtel].
 
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Pfannenstiel_(Z%C3%BCrich) Pfannenstiel > Pannestil > Pfannenstiel] 
 
  
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Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde 1953 der Siedlungsname '''Ennetbühl''' gemäss [[Weisungen 1948]] mundartlich auf '''Enetbüel''' geändert, obschon es sich um einen Namen mit mehr als nur lokalen Bedeutung handelt. Das Schriftbild '''Enetbüel''' ist ungewohnt, obschon im Mundart nur ein -n gesprochen wird. Es erfolgte 1971 eine Korrektur, welche jedoch anscheinend nicht befriedigte, da die Schreibweise des Namens '''Ennetbühl''' ohnehin zu fest verankert war. 1978 wurde dann '''Ennetbühl''' wieder auf die ursprüngliche Schreibweise zurückgeändert. Dieser Vorgang war damals auch an anderen Orten zu beobachten, auch wenn die Rückänderung meistens in einem und nicht in mehreren Schritten erfolgte.
  
== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen ==
 
=== Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Schleitheim SH ===
 
2002 / 2003 wurden in Schleitheim Kanton Schaffhausen von 315 Lokalnamen deren 209 geändert (66%)
 
* [http://www.museum-schleitheim.ch/historie/Flurnamenliste.pdf vgl. Flurnamenliste].
 
* [http://www.museum-schleitheim.ch/historie/Flurnamenkarte.pdf vgl. auch Flurnamenkarte als 2MB grosse PDF-Datei, Hineinzoomen erforderlich]
 
  
Die Lokalnamen wurden von einer '''mundartlichen Schreibweise''' (Weisungen 1948) auf eine '''lautnahe Mundarschreibweise''' geändert. Gemäss Leitfaden Toponymie 2006 wäre es wegen der restriktiveren Handhabung von Doppelvokalen möglich, dass sich ca. 30 Lokalnamen weniger ändern würden (es wären dann insgesamt 179 geänderte Lokalnamen, was 57% aller Namen entspricht)  
+
Ausspruch [[Eduard Imhof]]: "Wir können es also einrichten, wie wir wollen, das Nebeneinander von Mundart und Schriftssprache wird immer bestehen bleiben, ebenso ihr gelegentliches Vorkommen in ein- und demselben Wortbild (Ennetbühl, Unterstrass, Kleine Scheidegg)."
  
72 Veränderungen '''weglassen stummes –n''' z.B. Brüelgarte'''n''' > Brüelgaarte [http://www.geometa.info/rappiinfo/wiki/index.php/Schleitheim1  alle Beispiele]
 
  
34 Veränderungen '''Schriftsprache -> Mundart'''    z.B. Altes Schulhaus > Aalts Schuelhus [http://www.geometa.info/rappiinfo/wiki/index.php/Schleitheim2  alle Beispiele]
 
  
30 Veränderungen '''einfacher Vokal -> Doppelvokal'''    z.B. Auhäldeli > Auhääldili [http://www.geometa.info/rappiinfo/wiki/index.php/Schleitheim3  alle Beispiele]
+
{{Anker|SH}}
  
23 Veränderungen '''e -> ä'''      z.B. Gähw'''e'''g > Gääw'''ä'''g [http://www.geometa.info/rappiinfo/wiki/index.php/Schleitheim4  alle Beispiele]
+
== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen ==
 +
[[Bild:Wappen Schaffhausen.png |100px]]
  
50 Veränderungen '''Diverses'''      z.B. Ischlag > Iischleg [http://www.geometa.info/rappiinfo/wiki/index.php/Schleitheim5  alle Beispiele]
+
=== Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Beggingen ===
 +
2001 wurden in der Gemeinde Beggingen die Lokalnamen von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Von 226 Lokalnamen wurden 152 Namen geändert (67%).
  
  
===Aazheimerhof belassen oder ändern in Oozemerhof ?===
+
=== Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Schleitheim ===
==== Ausgangslage ====
+
2002 / 2003 wurden in der Gemeinde Schleitheim 315 Lokalnamen deren 209 geändert (66%, etwa gleiche Prozentzahl wie bei Beggingen)
* Es geht darum, ob die bisherige Schreibweise eines Hofes in der Gemeinde Neuhausen Kt. SH belassen oder geändert wird. Es handelt sich dabei um ein Beispiel, welches für die künftige Schreibweise der Lokalnamen in der Schweiz Modellcharakter hat.
+
* [http://www.museum-schleitheim.ch/flurnamen.htm vgl. Flurnamenliste].
** Personen unter 70 sprechen in der Gemeinde Neuhausen "Aazheimerhof"
+
* [http://www.museum-schleitheim.ch/flurnamen.htm vgl. auch Flurnamenkarte als 2MB grosse PDF-Datei, Hineinzoomen erforderlich]
** einzelne bejahrte Neuhauser sprechen "Ozemerhof"
+
* [http://www.museum-schleitheim.ch/flurnamen.htm Schleitheim im Spiegel seiner Flurnamen, Doppelreferat von Joseph Halytskyj und Alfred Richli, 19.2.2005 in Schleitheim]  
* In der Amtlichen Vermessung und in heutigen Karten und Plänen steht "Azheimerhof". Die Amtliche Vermessung enthält heute einen Flurnamen "Azheim" und es existieren mehrere Gebäudeadressen "Azheimerhof 8212 Neuhausen am Rheinfall"
 
** [http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@686071@u@Nord@g@280811@u@B@g@100&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=&MapServiceDatenauswahl=47@g@48@u@2@g@2@u@3@g@3@u@50@g@50@u@6@g@8 Aazheimerhof in der Amtlichen Vermessung]
 
** [http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@686055@u@Nord@g@280780@u@B@g@4403&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=9&MapServiceDatenauswahl=6@g@54 Aazheimerhof in der Schulkarte Kt. SH]
 
* Google
 
** 74 Einträge für "Azheimerhof"
 
** keine Einträge für "Ozemerhof"
 
* Soll nun bei einer Überarbeitung der Hofname "Aazheimerhof" belassen werden oder in "Ozemerhof" verändert werden?
 
** Gemäss '''Weisungen 1948''' würde die heutige Schreibweise "Aazheimerhof" '''unverändert beibehalten''' werden
 
** Mit '''Entwurf Leitfaden Toponymie 2006''' würde gemäss [http://www.kartografie.ch/archiv/2006_herbsttagung/vortraege/richli.pdf  Referat Alfred Richli anlässlich Herbsttagung SGK vom 3.11.2006 in Schaffhausen] die heutige Schreibweise "Aazheimerhof" in "Oozemerhof" '''geändert''' werden.
 
  
 +
Die Lokalnamen wurden von einer '''mundartlichen Schreibweise''' (Weisungen 1948) auf eine '''lautnahe Mundarschreibweise''' geändert. Gemäss Leitfaden Toponymie 2006 wäre es wegen der restriktiveren Handhabung von Doppelvokalen möglich, dass sich ca. 30 Lokalnamen weniger ändern würden (es wären dann insgesamt 179 geänderte Lokalnamen, was 57% aller Namen entspricht)
  
==== Unterschied Weisungen 1948 und Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 ====
+
72 Veränderungen '''weglassen stummes –n''' z.B. Brüelgarte'''n''' > Brüelgaarte [[Schleitheim1 | alle Beispiele]]
'''Weisungen 1948'''
 
:Grundsatz 2.
 
:''Für die Festlegung der Schreibweise ist von der ortsüblichen Sprechform, nicht von der Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung auszugehen; Rückbildungen abgeschliffener und verdunkelter Formen sowie andere Konstruktionen sind abzulehnen. Man schreibe deshalb Hostet, wo so gesprochen wird, nicht Hofstatt. Nicht volkstümliche Zusammensetzungen und unnötige Beifügungen,  wie Blackialp oder Alp Blacki, Juchhof, wo bloss Blacki, Juch gesprochen wird,  sind zu vermeiden. Bei verschiedenen Sprechformen ein und desselben Namens ist die bodenständigere, in Zweifelsfällen und wo zweckmässig die weiter verbreitete für die Schreibweise massgebend.''
 
  
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34 Veränderungen '''Schriftsprache -> Mundart'''    z.B. Altes Schulhaus > Aalts Schuelhus [[Schleitheim2  | alle Beispiele]]
  
'''Entwurf Leitfaden Toponymie 2006'''
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30 Veränderungen '''einfacher Vokal -> Doppelvokal'''     z.B. Auhäldeli > Auhääldili [[Schleitheim3 | alle Beispiele]]
Ausgangslage: Schreibweise nach ortsüblicher Sprechform
 
# ''Für die Festlegung der Schreibweise ist in erster Linie auszugehen von der ortsüblichen Sprechform und nicht (zwingend) von der Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibform. Etymologische Sachkenntnis, historisch belegbare Fakten und/oder sinnstiftende kulturelle Zusammenhänge können neben praktischen Bedürfnissen (z.B. allgemeiner Zweck der Karten oder der Datenbanken) die Schreibweise mit beeinflussen. (Präzisierungen zu diesem Hauptgrundsatz s. GS 7).''
 
# ''Mundartnamen sollen nicht in die Schriftsprache übertragen werden.''
 
# ''Zur Eruierung der ortsüblichen Sprechform sollen primär alteingesessene und ortskundige, möglichst der älteren Generation angehörige, mit dem Namenstand gut vertraute (sich beruflich in der Natur bewegende) Gewährspersonen (z.B. Bauern, Älpler, Förster, Wildhüter, Bannwarte, Jäger, Fischer) befragt werden.''
 
# ''Bei verschiedenen Sprechformen ein und desselben Namens ist die bodenständigere (d.h. von der älteren Generation noch verwendete) und, wo diese nicht (mehr) eindeutig feststeht, allenfalls die weiter verbreitete („geläufigere") für die Schreibweise massgebend.''
 
  
 +
23 Veränderungen '''e -> ä'''      z.B. Gähw'''e'''g > Gääw'''ä'''g [[Schleitheim4 | alle Beispiele]]
  
Zwischen Weisungen 1948 und Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 bestehen auf den ersten Blick nur Nuancen. Aber genau diese Nuancen bewirken, ob die heutige Schreibweise "Aazheimerhof" geändert werden muss oder nicht.  
+
50 Veränderungen '''Diverses'''      z.B. Ischlag > Iischleg [[Schleitheim5 | alle Beispiele]]
  
* '''Weisungen 1948''' "Aazheimerhof" bestehen lassen, da es die ortsübliche (verbreitete) Sprechform und auch im Zweifelsfall die geläufigere Sprechform ist. Falls sowohl die Sprechweise "Azheimerhof" (z.B. von neu zugezogenen Personen) als auch "Ozemerhof" (z.B. einheimische Bevölkerung) verbreitet wäre, würde jede vernünftig handelnde Nomenklaturkommission entsprechend den Grundsätzen der Weisungen 1948 "Aazheimerhof" belassen und nur eine extrem dialektologisch ausgerichtete Nomenklaturkommission würde "Ozemerhof" schreiben.
+
=== Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch ===
 +
[[Datei:Welscher Garten.jpg|400px]]
  
* '''Entwurf Leitfaden Toponymie 2006:''' "Oozemerhof" wäre für Flurnamen die richtige Schreibweise, da im Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 die allgemeine Bedeutung von ortsüblich (verbreitet) in bodenständig (einheimische Bevölkerung) mit Priorisierung der älteren Bevölkerung und Berufsgattungen wie Bauern usw. uminterpretiert wird, selbst wenn diese Sprechform nicht verbreitet ist. Die verbreitete Form kommt nur gerade in Frage, wenn die bodenständige Form nicht eindeutig feststeht (z.B. wenn die einen Leute "Oozmerhof" und die anderen "Ozemerhof" sprechen ? Ev. müsste noch geregelt werden was, "eindeutig" heisst).
+
[http://www.neunkirch.ch/documents/Flurnamen.pdf Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch vgl. hier]
  
  
==== Verzicht auf Leitfaden Toponymie ====
 
# '''Unterschiede''' Diese kleinen Nuancen sind typisch für die Unterschiede zwischen Weisungen 1948 und Entwurf Leitfaden Toponymie 2006. Bei den Weisungen 1948 waren Sprachwissenschafter und Benutzer am Werk und es wurde eine Kompromisslösung gefunden, welche auch die pragmatische Sicht berücksichtigt. Beim Entwurf Leitfaden Toponymie hingegen waren nur ganz wenige (u.a. auch extrem dialektologisch orientierte Personen) am Werk und eine kritische, pragmatische Sicht wurde leider weitgehend ausgeschlossen.
 
# '''Widersprüche''' Die swisstopo wirft vor, dass die Weisungen 1948 angeblich Widersprüche enthalte (ohne diese jemals konkret veröffentlicht zu haben), dabei werden bei bisher klaren Regeln umgekehrt neue Widersprüche im Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 geschaffen. Für die Definition der ortsüblichen Sprechform werden folgende Faktoren widersprüchlich vermischt: Verbreitung, Bodenständigkeit, Alter und Berufsgattungen.
 
# '''Legitimation des Leitfadens Toponymie 2006:''' Beim Leitfaden Toponymie scheint die Ausmerzung von Widersprüchen der Weisungen 1948 nur ein Vorwand zu sein, um das Verlassen eines ausgewogenen Kompromisses zwischen Anlehnung an Schriftsprache und Mundart, zugunsten einer mundartnahen Schreibweise zu ermöglichen. '''In den Weisungen 1948 wird nirgends postuliert, dass mundartnah geschrieben werden soll, sondern es werden im Gegenteil Schranken aufgestellt, um eine massvolle Schreibung der Lokalnamen zu erreichen. Diese Schranken sind im Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 weitgehend eliminiert worden.'''Von Nomenklaturkommissionen, welche mundartnahe Schreibung und den Leitfaden Toponymie 2006 propagieren, wird kaum daran gedacht, dass das Ändern von Lokalnamen Aufwendungen bei Adressen, Registern, Dokumenten usw. verursacht. '''Wenn man die Regeln des Leitfadens Toponymie 2006 konsequent anwenden würde, müssten in der Schweiz im Gegensatz zu den Weisungen 1948 Zehntausende von Lokalnamen auf eine "bodenständige" Form geändert werden. Das ganze sieht dabei nach Arbeitsbeschaffung für Nomenklaturkommissionen aus.'''
 
# '''Verzicht auf den Leitfaden Toponymie:''' Der Entwurf Leitfadens Toponymie 2006 lässt mehr Mundart zu, um die Anliegen und Idealvorstellungen einer kleinen Minderheit zu befriedigen; die berechtigen Bedürfnisse der grossen Mehrheit der Benutzer, die bisherige pragmatische Lösung zu belassen, werden nicht berücksichtigt.  Wird auf diese einseitige Ausrichtung verzichtet, kann auf den Leitfaden Toponymie 2006 verzichtet werden: vgl. dazu Zitat aus [http://www.lokalnamen.ch/bilder/20061103_richli.pdf Referat von Alfred Richli,] anlässlich Herbsttagung SGK vom 3.11.2006 Schaffhausen '''"Man kann ja wahrhaftig nicht gleichzeitig die bodenständige mündliche Form und die durch Lesegewohnheit erhärtete schriftliche wollen. Wenn die letztere die Richtschnur abgeben sollte, dann würde sich nämlich der ganze Aufwand für neue Richtlinien erübrigen."'''
 
  
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=== Aazheimerhof belassen oder ändern in Oozemerhof ?===
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[[Azheimerhof - Oozemerof  | Details vgl. hier]]
  
==== Ungereimtheiten im Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 ====
 
# '''Gilt der Leitfaden auch für Hofnamen?''' Wahrscheinlich wegen der grossen Kritik am Entwurf den Toponymischen Richtlinien (als Vorgängerregelung) gilt der neue Entwurf Leitfaden Toponymie 2006 nicht mehr für Weiler- und Hofnamen. Was gilt dann? Heute werden Weiler- und Hofnamen gemäss Weisungen 1948 geschrieben. Es ist davon auszugehen, dass Nomenklaturkommissionen den Leitfaden Toponymie 2006 auch für Hof- und Weilernamen anwenden, wie im Kanton Schaffhausen.
 
# '''Zusammenspiel Hof- und Flurnamen''' Im Beispiel Azheimerhof gibt es einen Flurnamen "Azheim". Wie passt dieser Flurname mit dem Hofnamen zusammen?
 
#* Heute in der Amtlichen Vermessung: '''Azheimerhof und Azheim'''
 
#*Künftige Varianten
 
#** Ozemerhof und Ozheim?
 
#** Ozemerhof und Azheim?
 
#** Azheimerhof und Ozheim?
 
#** Ozemerhof (ev. verschwindet Flurname Aazheim)
 
#:Diese Beispiele zeigen, dass Hof- und Flurnamen gesamthaft betrachtet werden müssen.
 
# '''Ungereimtheiten zwischen pragmatischer Schreibweise und Mundartnähe resp. Bodenständigkeit.''' Im oben erwähnten Grundsatz des Entwurfs Leitfadens Toponymie 2006 heisst es im 1. Punkt: ''Etymologische Sachkenntnis, historisch belegbare Fakten und/oder sinnstiftende kulturelle Zusammenhänge '''können''' neben praktischen Bedürfnissen (z.B. allgemeiner Zweck der Karten oder der Datenbanken) die Schreibweise mit beeinflussen.'' Diese aus Sicht der Benutzer gut gemeinten Tipps, taugen (wie man im Kanton Schaffhausen erkennt) nicht, eine pragmatische Schreibweise gemäss Weisungen 1948 zu erreichen, wenn der Leitfaden Toponymie 2006 gleichzeitig die Schleusen für sehr mundartnahe Schreibweise öffnet und gleichzeitig die Schranken gegen übertriebene Mundart weitgehend eliminiert.
 
# '''Schlussfolgerungen''' Pragmatische Schreibweise gemäss Weisungen 1948 und mundartnahe Schreibweise gemäss Leitfaden Toponymie 2006 sind unvereinbar. Die Gefahr, dass in der Schweiz unsinnig Zehntausende von Lokalnamen im Sinne des Leitfadens 2006 mit grossen Kostenfolgen verändert werden ist so gross, dass die Arbeiten am Leitfaden Toponymie 2006 sofort eingestellt werden sollten und die Weisungen 1948 weiterhin zwingend als Richtschnur für die Schreibweise der Lokalnamen gelten müssen. Gemäss [http://www.sogi.ch/sogi/Stellungnahme_Toponymie_2006.pdf Stellungnahme zum Leitfaden Toponymie]unterstützt die SOGI hingegen den Leitfaden Toponymie als Grundlage für den Aufbau und die Nachführung von Namenbüchern (vgl. dazu auch ein im geowebforum veröffentlichtes [http://www.geowebforum.ch/uploads/1087_Schema_Orts-_und_Lokalnamen.pdf Schema Orts- und Lokalnamen)].
 
  
  
 
=== Schulkarte des Kantons Schaffhausen ===
 
=== Schulkarte des Kantons Schaffhausen ===
 
Im Kanton Schaffhausen ist eine neue Schulkarte herausgegeben worden,  
 
Im Kanton Schaffhausen ist eine neue Schulkarte herausgegeben worden,  
auf welcher viele Lokalnamen in Mundart geändert wurden.
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auf welcher viele Lokalnamen in Mundart geändert wurden [http://www.ika.ethz.ch/teaching/bachelor_loop_bericht.pdf vgl. auch ETH Bachelorarbeit von Robin Loop «Naturähnliche Gestaltung der Schulkarte Schaffhausen»]
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[http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@693461@u@Nord@g@283600@u@B@g@5247&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=9&MapServiceDatenauswahl=6@g@54 Online Link auf die Schulkarte des Kantons Schaffhausen.]
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[https://map.geo.sh.ch/geoportal/?project=Geoportal%20Schaffhausen&legend=Legende&rotation=0.00&scale=11040&center=2693298,1282657&layers=cbd0e401-2387-4291-a7ba-6e9ff97b65c6 Aufruf Online Schulkarte Kanton Schaffhausen vgl. hier]
  
Vorgehen falls obiger Aufruf nicht funktioniert:
 
*  Alle Popup- und Werbeblocker ausschalten sowohl in Explorern (z.B. Internet Explorer 6 oder 7) wie auch Blocker ausschalten in Firewallprogrammen (z.B. Norton Internet Security)
 
* Beim Aufruf mit Internet Explorer 6 kann man den Popupblocker umgehen, indem man zuerst die Ctrl-Taste betätigt, nachher den Link aufruft und die Controlltaste gedrückt hält, bis die Karte erscheint
 
* Beim Aufruf mit Internet Explorer 7 "Möchten Sie das Fenster schliessen?" mit "Ja" beantworten.
 
  
 
Falls diese Schulkarte als "Mundartkarte" bezeichnet würde, wäre dagegen nichts einzuwenden.
 
Falls diese Schulkarte als "Mundartkarte" bezeichnet würde, wäre dagegen nichts einzuwenden.
Ohne diesen Hinweis nimmt man jedoch an, dass es sich um eine offizielle Spezialkarte mit offiziellen Namen handelt, was aber nicht der Fall ist. Zum Beispiel sind [http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@693461@u@Nord@g@283600@u@B@g@5247&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=9&MapServiceDatenauswahl=6@g@54 '''Rii(Rhein)'''] wie auch [http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@705642@u@Nord@g@266390@u@B@g@6200&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=9&MapServiceDatenauswahl=6@g@54 '''Liebensbärg''' anstelle '''Liebensberg''' ] sowie [http://www.gis.sh.ch/gis_sh_internet/mapservice.asp?IDProjekt=3&MapServiceUserGroup=1&MapServiceUser=0&MapServiceURL=Nav@g@22@u@West@g@680875@u@Nord@g@272663@u@B@g@3774&Do_Outputformat=Do_PNG&ThemenGrNr=9&MapServiceDatenauswahl=6@g@54 '''Rafzerfäld''' anstelle '''Rafzerfeld''']
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Ohne diesen Hinweis nimmt man jedoch an, dass es sich um eine offizielle Spezialkarte mit offiziellen Namen handelt, was aber nicht der Fall ist. Zum Beispiel sind '''Rii(Rhein)'''] wie auch '''Liebensbärg''' anstelle '''Liebensberg''' sowie '''Rafzerfäld''' anstelle '''Rafzerfeld''' und sehr viele weitere Namen auf der Schulkarte des Kantons Schaffhausen keine offizielle Bezeichnungen.
und sehr viele weitere Namen auf der Schulkarte des Kantons Schaffhausen keine offizielle Bezeichnungen.
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{{Anker|TG}}
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau ==
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[[Bild:Wappen Thurgau.png |100px]]
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[[Bild:Ver%C3%A4nderungen_im_Kanton_Thurgau.jpg|none |600px|Veränderte Schreibweisen im Kanton Thurgau]]
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Aktueller Stand 2022 der Schreibweise von ein paar Beispielen auf dem Blatt 1073 Wil, nachdem im Jahr 2012 im Kanton Thurgau beschlossen wurde, diverses Lokalnamen zu rückmutieren.
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{| class="wikitable" style="text-align:center;"
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! width="160px" |Siegfriedkarte bis 1956
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! width="160px" |Landeskarte 1957-1995
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! width="160px" |Landeskarte 1996-2013
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! width="160px" |Landeskarte ab 2014
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|-
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| ||Allmend||colspan="2"|Almänt
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|-
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| colspan="2"|Bewangen||Beewange||Bewangen
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|-
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| colspan="2"|Breitenloo|| colspan="2"|Breiteloo
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| colspan="2"|Büfelden||Büfälde||Büfelden
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|-
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|Kienberg||Chienberg||Chiembärg||Kienberg
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|-
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| colspan="2"|Dietenmoos||bis 2001 Tietemos<br/>ab 2002 Dietemos||Dietemoos
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|-
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|Frohberg||Froberg||Froobärg||Frohberg
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|-
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|Gertensberg||Gärteschberg||Gärteschbärg||Gertensberg
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|-
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| colspan="2"|Heidelberg||Heidelbärg||Heidelberg
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|-
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| colspan="2"|Heiterschen||Heitersche||Heiterschen
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|-
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| colspan="2"|Holderberg||Holderbärg||Holderberg
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|-
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|Hunzikon||bis 1977 Hunziken<br/>ab 1978 Hunzikon||Hunzike||Hunzikon
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|-
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| colspan="2"|Risperg||Riisprärg||Risperg
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|-
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| colspan="2"|Rosenberg||Roosebärg||Rosenberg
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|-
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| colspan="2"|Schönenberg||Schönebärg||Schönenberg
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|-
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|.||Sunnenhalden||Sunehalde||Sonnenhalde
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| colspan="2"|Wilen||Wiile||Wilen
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|-
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| ||Wisental||Wisetaal||Wiesental
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|}
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=== Änderungen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil  1:25'000 ===
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''Gemäss Einschätzungen der SOGI (vgl. Stellungnahme SOGI Anhang1 2.1) entsprach die Schreibweise der Lokalnamen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25 000, '''Ausgabe 1978''', weitgehend dem Standard Weisungen 1948. In der '''Ausgabe 2004''' hat sich von rund 540 Lokalnamen die Schreibweise deren 290 (54%) geändert. Berücksichtigt man die Restriktionen des Leitfadens Toponymie 2006 für Dehnungen wie z.B. "Huse" anstelle "Huuse" usw., wären es trotzdem immer noch rund 240 Lokalnamen (44%), dessen Schreibweise entsprechend dem neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 gegenüber Standard Weisungen 1948 ändern. Die SOGI hat grob berechnet, dass auf Stufe Amtlicher Vermessung mind. 350'000 Lokalnamen in der Schweiz existieren, davon ca. 240'000 in der deutschsprachigen Schweiz. Rechnet man die Verhältnisse des Kantons Thurgau hoch, so müssten im Laufe der Zeit zehntausende von Lokalnamen geändert werden, falls man gesamthaft auf den neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 umstellen würde.''
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(Anm. des Wiki-Admistrators: Siehe Replik dazu auf der Diskussions-Seite).
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Aus Gründen des Copyrights können hier die beiden Kartenblätter 1073 Wil Ausgabe 1978 und 2004 mit den markierten Veränderungen nicht veröffentlicht werden. Folgende Online-Karten sollen hier einen Einblick vermitteln.
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=== Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Fischingen ===
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[[Bild:Roopel2.jpg|500px|Rothbühl / Roopel]]
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Auffallend ist die Schreibweise des Weilers '''[[Rotbühl]]''' in der Gemeinde Fischingen (Kt. TG) auf der Landeskarte 1:25'000 und auf dem Übersichtsplan 2008 mit '''[[Roopel]]'''. Eigenartigerweise sprechen die Bewohner des Weilers Rotbühl ihren Weilernamen als '''Rotbüel''' und nicht als '''Roopel''' aus und nehmen stillschweigend an, dass in der Gemeinde Fischingen die heutigen Grundbuch- und Übersichtspläne völlig veraltet seien, da diese mit "Roopel" die die Aussprache vor ca. 1960 verwenden. Ein alter Übersichtsplan 1:5'000 einer Anwohnerin zeigt, dass bereits 1955 '''Rotbühl''' geschrieben wurde, so wies auch auf der Ortstafel steht. Auf dem aktuellen Übersichtsplan ist nicht nur "Roopel", sondern auch manche andere Lokalnamen lautnah geschrieben.
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Im Beobachter-Artikel [http://www.lokalnamen.ch/bilder/20051111_beobachter.asp.html "Wo Unsinn einen Namen hat"] bekundet ein Vertreter des Bundesamtes für Landestopografie "Es kann doch nicht sein, dass wir die Kantonsgrenzen an der Schreibweise ihrer Flurnamen ablesen".
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(Anm. des Wiki-Administrators: Dieser Abschnitt ist umstritten; siehe Diskussions-Seite).
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Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt sich besonders auffällig an verschiedenen Stellen, an welchen derselbe Lokalname im Kanton Zürich und Kanton Thurgau unterschiedlich geschrieben sind. Die ursprüglich 1978 noch identische Schreibweise wurde im Kanton Thurgau in letzter Zeit in einem sehr grossen Ausmass verändert.
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=== Auswirkungen veränderter Schreibweisen von Lokalnamen im Kt. TG anhand Bsp. Siedlungsverzeichnis Kt. TG ===
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[[Beziehungen_Lokalnamen_zu_Namen_von_Fachdaten#Ortschaften-_und_Siedlungsverzeichnis_Kanton_Thurgau| Vgl. Siedlungsverzeichnis Kt. TG]]
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=== Weitere Links zur Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen im Kanton Thurgau ===
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* [[%C3%84nderungen_Schreibweise_Lokalnamen_Kt._TG|Weitere Links zur Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen im Kanton Thurgau]]
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{{Anker|VS}}
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Wallis ==
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[[Bild:Wappen Wallis.png |100px]]
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[[Beispiele_von_ver%C3%A4nderten_Lokalnamen_im_Kanton_Wallis | '''Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier''']]
  
  
== Änderung auch der Schreibregeln? ==
 
Soll nun für eine Harmonisierung mit der Zeit die Schreibweise der Lokalnamen in deutschsprachigen Kantonen in mehr Mundart gemäss Leitfaden Toponymie 2006 etwa analog Kanton Thurgau oder Kanton Schaffhausen erfolgen?
 
Die Hälfte der Kantone lehnt den ''Leitfaden Toponymie 2006'' ab. Die grosse Mehrheit der Benutzer fordern die Beibehaltung der bewährten ''Weisungen 1948''.
 
  
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{{Anker|ZH}}
  
'''Es darf nicht sein, dass wegen Kantonen, welche sich nicht an den bewährten Standard 1948 gehalten haben, für die ganze deutschsprachige Schweiz ein neuer, von einer grossen Mehrheit der Benutzer nicht akzeptierter Standard definiert wird!'''
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== Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich ==
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[[Bild:Wappen Zürich.png |100px]]
  
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[[Beispiele_von_ver%C3%A4nderten_Lokalnamen_im_Kanton_Z%C3%BCrich | '''Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier''']]
  
== Weblinks ==
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* [[Geografische Namen]]
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{{Trailer geografische Namen}}
* [[Definition Lokalnamen]]
 
* [[Schreibweise Lokalnamen]]
 
* [[Zusammenspiel | Zusammenspiel Lokal-, Strassen- und Stationsnamen]]
 
  
 
<!-- Kategorien und ev. Koordinaten -->
 
<!-- Kategorien und ev. Koordinaten -->
[[Kategorie: Geodaten]]
+
[[Kategorie:Geografische Namen]]

Aktuelle Version vom 19. August 2023, 20:21 Uhr

Geografische Namen Lokalnamen Gebäudeadressen Inhaltsverzeichnis+Übersicht Aktuell


► GR ► NW ► SG ► SH ► TG ► VS ► ZH

Zusammenhang Änderungen und Schreibregeln

Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen stehen in einem engen Zusammenhang mit dem Regeln über die Schreibweise. Vgl. Schreibweise von Lokalnamen

Soll nun für eine Harmonisierung mit der Zeit die Schreibweise der Lokalnamen in deutschsprachigen Kantonen in mehr Mundart gemäss Leitfaden Toponymie 2006 etwa analog Kanton Thurgau oder Kanton Schaffhausen erfolgen? Die grosse Mehrheit der Benutzer fordert die Beibehaltung der bewährten Weisungen 1948.


Die Benutzer von Lokalnamen als Geoinformation konnten bewirken, dass die Regeln für die Schreibweise von Lokalnamen Weisungen 1948 nicht in Regeln für lautnahe Mundartschreibung verändert wurden, sondern als Weisungen 2011 erhalten geblieben sind.


Es darf nicht sein, dass wegen Kantonen, welche sich nicht an den bewährten Standard 1948 gehalten haben, für die ganze deutschsprachige Schweiz ein neuer, von einer grossen Mehrheit der Benutzer nicht akzeptierter Standard definiert wird!


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Graubünden

Wappen Graubünden.png

Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur

Chur.jpg

Diskutierte Änderungen in der Stadt Chur vgl. hier


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Nidwalden

Wappen Nidwalden.png


Lokalnamen Kanton Nidwalden vgl. hier


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton St. Gallen

Ennetbühl Siegfriedkarte 1952.PNG Entbüel LK 1953.PNG Ennetbüel LK 1971.PNG Ennetbühl LK 1978.PNG
1886 - 1952 Ennetbühl auf der Siegfriedkarte 1953 - 1970 Enetbüel auf der Landeskarte 1971 - 1977 Ennetbüel auf der Landeskarte 1978 - heute Ennetbühl auf der Landeskarte


Beim Übergang von der Siegfriedkarte zur neuen Landeskarte wurde 1953 der Siedlungsname Ennetbühl gemäss Weisungen 1948 mundartlich auf Enetbüel geändert, obschon es sich um einen Namen mit mehr als nur lokalen Bedeutung handelt. Das Schriftbild Enetbüel ist ungewohnt, obschon im Mundart nur ein -n gesprochen wird. Es erfolgte 1971 eine Korrektur, welche jedoch anscheinend nicht befriedigte, da die Schreibweise des Namens Ennetbühl ohnehin zu fest verankert war. 1978 wurde dann Ennetbühl wieder auf die ursprüngliche Schreibweise zurückgeändert. Dieser Vorgang war damals auch an anderen Orten zu beobachten, auch wenn die Rückänderung meistens in einem und nicht in mehreren Schritten erfolgte.


Ausspruch Eduard Imhof: "Wir können es also einrichten, wie wir wollen, das Nebeneinander von Mundart und Schriftssprache wird immer bestehen bleiben, ebenso ihr gelegentliches Vorkommen in ein- und demselben Wortbild (Ennetbühl, Unterstrass, Kleine Scheidegg)."


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Schaffhausen

Wappen Schaffhausen.png

Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Beggingen

2001 wurden in der Gemeinde Beggingen die Lokalnamen von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Von 226 Lokalnamen wurden 152 Namen geändert (67%).


Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Schleitheim

2002 / 2003 wurden in der Gemeinde Schleitheim 315 Lokalnamen deren 209 geändert (66%, etwa gleiche Prozentzahl wie bei Beggingen)

Die Lokalnamen wurden von einer mundartlichen Schreibweise (Weisungen 1948) auf eine lautnahe Mundarschreibweise geändert. Gemäss Leitfaden Toponymie 2006 wäre es wegen der restriktiveren Handhabung von Doppelvokalen möglich, dass sich ca. 30 Lokalnamen weniger ändern würden (es wären dann insgesamt 179 geänderte Lokalnamen, was 57% aller Namen entspricht)

72 Veränderungen weglassen stummes –n z.B. Brüelgarten > Brüelgaarte alle Beispiele

34 Veränderungen Schriftsprache -> Mundart z.B. Altes Schulhaus > Aalts Schuelhus alle Beispiele

30 Veränderungen einfacher Vokal -> Doppelvokal z.B. Auhäldeli > Auhääldili alle Beispiele

23 Veränderungen e -> ä z.B. Gähweg > Gääwäg alle Beispiele

50 Veränderungen Diverses z.B. Ischlag > Iischleg alle Beispiele

Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch

Welscher Garten.jpg

Änderungen in der Amtlichen Vermessung in der Gemeinde Neunkirch vgl. hier


Aazheimerhof belassen oder ändern in Oozemerhof ?

Details vgl. hier


Schulkarte des Kantons Schaffhausen

Im Kanton Schaffhausen ist eine neue Schulkarte herausgegeben worden, auf welcher viele Lokalnamen in Mundart geändert wurden vgl. auch ETH Bachelorarbeit von Robin Loop «Naturähnliche Gestaltung der Schulkarte Schaffhausen»


Aufruf Online Schulkarte Kanton Schaffhausen vgl. hier


Falls diese Schulkarte als "Mundartkarte" bezeichnet würde, wäre dagegen nichts einzuwenden. Ohne diesen Hinweis nimmt man jedoch an, dass es sich um eine offizielle Spezialkarte mit offiziellen Namen handelt, was aber nicht der Fall ist. Zum Beispiel sind Rii(Rhein)] wie auch Liebensbärg anstelle Liebensberg sowie Rafzerfäld anstelle Rafzerfeld und sehr viele weitere Namen auf der Schulkarte des Kantons Schaffhausen keine offizielle Bezeichnungen.


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Thurgau

Wappen Thurgau.png

Veränderte Schreibweisen im Kanton Thurgau


Aktueller Stand 2022 der Schreibweise von ein paar Beispielen auf dem Blatt 1073 Wil, nachdem im Jahr 2012 im Kanton Thurgau beschlossen wurde, diverses Lokalnamen zu rückmutieren.

Siegfriedkarte bis 1956 Landeskarte 1957-1995 Landeskarte 1996-2013 Landeskarte ab 2014
Allmend Almänt
Bewangen Beewange Bewangen
Breitenloo Breiteloo
Büfelden Büfälde Büfelden
Kienberg Chienberg Chiembärg Kienberg
Dietenmoos bis 2001 Tietemos
ab 2002 Dietemos
Dietemoos
Frohberg Froberg Froobärg Frohberg
Gertensberg Gärteschberg Gärteschbärg Gertensberg
Heidelberg Heidelbärg Heidelberg
Heiterschen Heitersche Heiterschen
Holderberg Holderbärg Holderberg
Hunzikon bis 1977 Hunziken
ab 1978 Hunzikon
Hunzike Hunzikon
Risperg Riisprärg Risperg
Rosenberg Roosebärg Rosenberg
Schönenberg Schönebärg Schönenberg
. Sunnenhalden Sunehalde Sonnenhalde
Wilen Wiile Wilen
Wisental Wisetaal Wiesental


Änderungen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25'000

Gemäss Einschätzungen der SOGI (vgl. Stellungnahme SOGI Anhang1 2.1) entsprach die Schreibweise der Lokalnamen auf dem Landeskartenblatt 1073 Wil 1:25 000, Ausgabe 1978, weitgehend dem Standard Weisungen 1948. In der Ausgabe 2004 hat sich von rund 540 Lokalnamen die Schreibweise deren 290 (54%) geändert. Berücksichtigt man die Restriktionen des Leitfadens Toponymie 2006 für Dehnungen wie z.B. "Huse" anstelle "Huuse" usw., wären es trotzdem immer noch rund 240 Lokalnamen (44%), dessen Schreibweise entsprechend dem neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 gegenüber Standard Weisungen 1948 ändern. Die SOGI hat grob berechnet, dass auf Stufe Amtlicher Vermessung mind. 350'000 Lokalnamen in der Schweiz existieren, davon ca. 240'000 in der deutschsprachigen Schweiz. Rechnet man die Verhältnisse des Kantons Thurgau hoch, so müssten im Laufe der Zeit zehntausende von Lokalnamen geändert werden, falls man gesamthaft auf den neuen Standard Leitfaden Toponymie 2006 umstellen würde.

(Anm. des Wiki-Admistrators: Siehe Replik dazu auf der Diskussions-Seite).

Aus Gründen des Copyrights können hier die beiden Kartenblätter 1073 Wil Ausgabe 1978 und 2004 mit den markierten Veränderungen nicht veröffentlicht werden. Folgende Online-Karten sollen hier einen Einblick vermitteln.


Änderungen auf dem Übersichtsplan 1:5'000 in der Gemeinde Fischingen

Rothbühl / Roopel

Auffallend ist die Schreibweise des Weilers Rotbühl in der Gemeinde Fischingen (Kt. TG) auf der Landeskarte 1:25'000 und auf dem Übersichtsplan 2008 mit Roopel. Eigenartigerweise sprechen die Bewohner des Weilers Rotbühl ihren Weilernamen als Rotbüel und nicht als Roopel aus und nehmen stillschweigend an, dass in der Gemeinde Fischingen die heutigen Grundbuch- und Übersichtspläne völlig veraltet seien, da diese mit "Roopel" die die Aussprache vor ca. 1960 verwenden. Ein alter Übersichtsplan 1:5'000 einer Anwohnerin zeigt, dass bereits 1955 Rotbühl geschrieben wurde, so wies auch auf der Ortstafel steht. Auf dem aktuellen Übersichtsplan ist nicht nur "Roopel", sondern auch manche andere Lokalnamen lautnah geschrieben.

Im Beobachter-Artikel "Wo Unsinn einen Namen hat" bekundet ein Vertreter des Bundesamtes für Landestopografie "Es kann doch nicht sein, dass wir die Kantonsgrenzen an der Schreibweise ihrer Flurnamen ablesen".

(Anm. des Wiki-Administrators: Dieser Abschnitt ist umstritten; siehe Diskussions-Seite).

Dass dies tatsächlich der Fall ist, zeigt sich besonders auffällig an verschiedenen Stellen, an welchen derselbe Lokalname im Kanton Zürich und Kanton Thurgau unterschiedlich geschrieben sind. Die ursprüglich 1978 noch identische Schreibweise wurde im Kanton Thurgau in letzter Zeit in einem sehr grossen Ausmass verändert.

Auswirkungen veränderter Schreibweisen von Lokalnamen im Kt. TG anhand Bsp. Siedlungsverzeichnis Kt. TG

Vgl. Siedlungsverzeichnis Kt. TG


Weitere Links zur Änderungen der Schreibweise von Lokalnamen im Kanton Thurgau


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Wallis

Wappen Wallis.png

Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier


Beispiele von veränderten Lokalnamen im Kanton Zürich

Wappen Zürich.png

Beispiele veränderter Lokalnamen vgl. hier


Geografische Namen Lokalnamen Gebäudeadressen Inhaltsverzeichnis+Übersicht Aktuell