Gruppe 21

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Version vom 3. Dezember 2015, 16:53 Uhr von M4Schmid (Diskussion | Beiträge) (Fazit, Empfehlung)

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Hochschule für Technik Rapperswil

Modul: Planungsmethodik 5 | GIS 2 | HS 2015
Thema: Verkehrsintensive Einrichtungen: Media Markt
Studierende: Mia Galli | Markus Schait | Michel Schmid
Dozent: Claudio Büchel
Datum: 15.12.2015

Ausgangslage

Mit dem neuen Raumplanungsgesetz führt der Bund neue, genauere Regeln für die Raumplanung ein.
Insbesondere auf die Dimensionierung der Bauzonen wird besonders geachtet. Damit überhaupt neue
Einzonungen möglich sind, müssen die Kantone aufzeigen, dass die bestehende Bauzonenfläche nicht
ausreicht und dass das Verdichtungspotenzial ausgenutzt ist. Sind die Bauzonen zu gross dimensioniert,
müssen auch Auszonungen umgesetzt werden.


Kanton Graubünden
Der Kanton Graubünden steht vor einer grossen Herausforderungen. In vielen Tälern gehen die Bevölkerungs-
zahlen zurück. Andererseits besteht in Tourismusgebieten eine grosse Nachfrage nach Zweitwohnungen, die
Auswirkungen der Zweitwohnungsinitiative sind noch unklar. Weiter besteht im Raum Domat/Ems - Chur -
Landquart eine Agglomeration, welche vor ähnlichen Problemen wie Agglomerationen aus dem Mittelland stehen.

Der Kanton erarbeitet zur Zeit ein Raumordnungskonzept, welches Basis für die Überarbeitung des Richtplan
sein wird. Damit das Raumordnungskonzept eine gute Grundlage sein kann, müssen die Erkenntnisse aus der
Ortsplanung miteinfliessen.


Neues Raumplanungsgesetz
Die Ausscheidung von Bauzonen liegt grundsätzlich in der Kompetenz der Kantone und Gemeinden. Der Bund
macht insbesondere Vorgaben zur maximalen Grösse der Bauzonen. Ein wichtiger Wert bei der Beurteilung
der Grösse der Bauzonen eines Kantons ist die Auslastung.

http://www.are.admin.ch/rpg

Weiter verlangt der Bund, dass bei der Planung der Bauzonen „funktionale Räume“ berücksichtigt werden sollen.
Die Planung darf also nicht mehr innerhalb der Gemeindegrenzen stattfinden, sondern muss regional eingebettet sein.

Aufgabe

Übersichtsplan Funktionaler Raum

Aufgabe im Rahmen des Moduls GIS2 ist es, für einen funktionalen Raum im Bündner Rheintal ein Entwicklungs-
leitbild zu erstellen. Anhand detaillierter GIS-Analysen soll aufgezeigt werden, wie sich die Siedlung entwickeln soll:

  • Wo wird ausgezont?
  • Wo wird verdichtet?
  • Wo wird neu eingezont?

Diese Fragestellung bearbeiten wir in vier Arbeitsschritten. In jeder Vorlesung wird es einen Theorie-Input geben,
welche Basis bilden für das weitere Arbeiten am GIS-Projekt.


Perimeter
Der funktionale Raum umfasst die Region Oberengadin:

  • Gemeinde Bever
  • Gemeinde Bregaglia
  • Gemeinde Celerina
  • Gemeinde La Punt-Chamues-ch
  • Gemeinde Madulain
  • Gemeinde Pontresina
  • Gemeinde Samedan
  • Gemeinde S-Chanf
  • Gemeinde Sils im Engadin
  • Gemeinde Silvaplana
  • Gemeinde St. Moritz
  • Gemeinde Zuoz

Der Betrachtungsperimeter weitet sich auf den Kanton Graubünden aus.


Thema
Als renomiertes Planungsbüro wurden wir von Media Markt beauftragt, im funktionalen Raum "Oberengadin" eine
Standortevaluation durchzuführen. Mittels Eruierung durch verschiedene Indikatoren wurden Standorte ermittelt,
welche für eine zukünftige Planung einer Filiale in Frage kommt.

Indikatoren

  • Erschliessungqualität MIV
  • Erschliessungsqualität ÖV
  • Einzugsgebiet (50km Radius)
  • Konkurenzsituation
  • vorhandene Baulandreserven

Arbeitsschritte

Für die Erarbeitung der Analyse wurden folgende Grundlagen beigezogen:

  • Übersichtsplan Graubünden (wms.geo.gr.ch)
  • Kantonsgrenze Graubünden
  • Bauzonen Graubünden
  • Strassenkataster von swisstopo
  • ÖV-Haltestellen
  • Bestand Standorte Konkurrenz
  • Hektarrasterdaten Einwohner

In der ersten Arbeitsphase wurden die Daten zusammengefügt und aufbereitet. Anschliessend sind die Strassen
von swisstopo mit dem Befehl "intersect" auf den Kanton Graubünden verkleinert worden. Mit dem Befehl
"Selection by attribut" wurden unwichtige Wege und Klettersteige ausgewählt und gelöscht. Um von den Linien
zur Fläche zur gelangen, wurde ein Buffer von 200m erstellt.


Konkurrenzsituation "Media Markt"

Arbeitsschritt 1: Konkurrenzsituation "Media Markt"

Als erstes wurde der Standort des Media Marktes in Chur eingezeichnet. Mit Hilfe des Tools "Network analyst ->
New Service Area" wurde eine Klassifizierung aufgrund des Indikators "Distanz" eingefügt. In Editor wurde eine
neue Spalte eingefügt und eine Gewichtung nach Punkten erstellt. Um zu den Hektarraster (50m-Raster) zu gelangen
wurde mittels "Polygon to raster" gearbeitet. Das Resultat daraus ist eine Karte, die eine Bewertung nach
Punkten darstellt. In einer späteren Phase wird die "Konkurrenzsistuation Media Markt" mit einem Faktor von drei
gewichtet: Der Media Markt stellt sich gegenüber eine grosse Konkurrenzsituation dar.

Konkurrenzsituation "Elektronikgeschäfte"

Arbeitsschritt 2: Konkurrenzsituation "Elektronikgeschäfte"

Zuerst wurden die Standorte der Konkurrenzgeschäfte (Interdiscount, M-Electronics) im GIS eingefügt. Das Vorgehen zur
Ermittlung der Karte ist wie in Arbeitsschritt 1 vollzogen worden. Das Resultat daraus ist wieder eine Karte, die eine
Bewertung nach Punkten darstellt. Da die ermittelten Distanzen diesmal geringer sind, sind die Buffer auch kleiner angesetzt.
In einer späteren Phase wird die "Konkurrenzsistuation Media Markt" mit einem Faktor von 1 gewichtet: Die eher kleinen
Fachgeschäfte sind für den Media Markt keine grosse Konkurrenz.

Übersichtsplan Bauzonen

Arbeitsschritt 3: Bauzonen

Zu Beginn sind die Bauzonen vom Oberengadin in das GIS geladen worden. Anschliessend wurde das "Open attribute table" der
Bauzone geöffnet und ein neues Field für die Punkteverteilung erstellt. Mit "Select by attributes" wurde das Field
"CH_Code_HN" gefiltert und die Punkte zugeordnet. Im konkreten Fall sind der Arbeits- (12) und Zentrumszonen (14) 5 Punkte,
der Mischzone (13) 3 Punkte, der Wohn- (11) und öff. Zonen (15) je 1 Punkt zugeteilt worden. Die Gewichtung mit dem Faktor 3
erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt. Daraus enstand eine Karte, welche die Gewichtung farblich darstellt.


Übersichtsplan Erschliessungsqualität "ÖV"

Arbeitsschritt 4: Erschliessungsqualität "ÖV"

Das ARE stellt die ÖV-Güteklasse (Database Connection)zur Verfügung. Diese wurden ins GIS importiert. Mit dem Begriff "Clip"
wurden diese auf das Oberengadin beschränkt. In dem nächsten Schritt wurde wie bei den anderen Arbeitsschritten ein neues
Field erstellt, die Punkte zugeteilt und wird wieder als Karte dargestellt. Die Punkteverteilung beim ÖV lautet wie folgt:

  • ÖV-Güteklasse A: 4 Punkte
  • ÖV-Güteklasse B: 3 Punkte
  • ÖV-Güteklasse C: 2 Punkte
  • ÖV-Güteklasse D: 1 Punkte


Erschliessungsqualität "MIV"

Arbeitsschritt 5: Erschliessungsqualität "MIV"

Im bereits verwendeten Buffer der Strassen aus dem Arbeitsschritt 1 ist die Klassifizierung der Strassen vorhanden. In diesem
speziellen Fall wurden nur Strassen, welche grösser als 6 Meter sind berücksichtigt. Da die Anbindung ein zwingender und
wichtiger Faktor ist wurden dem Ergebnis direkt 10 Punkte (Faktor berücksichtigt) zugewiesen. Mit dem Befehl "dissolve" sind
die verschiedenen Buffer zu einer Einheit umgewandelt worden. Der Plan zeigt nun nur die Strassen auf, welche als Grundlage
für die Standortsuche dienen.

Übersichtsplan Rasterauswertung

Arbeitsschritt 6: Rasterauswertung

Um die in den Arbeitsschritten 1 bis 5 erstellten Grundlagen mit ihrer Punkteverteilung überlagern zu können, wurden diese
alle in ein Raster von 50 mal 50 Meter gelegt. Dabei wurde der Befehl "Polygon to raster" verwendet. Jeder Raster hat nun
eine Punktanzahl und ermöglicht uns, diese zu summieren und herauszufinden, wo am meisten Punkte vorhanden sind.
Wichtig ist dass für jedes Raster eine Punktzahl zugewiesen wird, dazu muss den leeren Flächen noch 0 Punkte zugewiesen
werden. Danach wird mit dem Tool "Raster Calculator" eine Gewichtung der verschiedenen Raster erstellt und die Punktzahl
summiert. Die Standorte mit den meisten Punkten sind am geeignetesten. In der Karte werden diese Standorte farblich
dargestellt (umso dunkler, umso besser). Die nun ermittelten Standorte werden im nächsten und letzten Arbeitsschritt
anhand ihres Einzugsgebiets noch ermittelt.


Übersichtsplan Funktionaler Raum

Arbeitsschritt 7: Einzugsgebiet

Die Rasterauswertung hat uns eine Übersicht der bestmöglichen Standorte aufgezeigt. Wir haben uns nun auf drei Standorte
festgelegt und werden an diesen möglichen Standorten das Einzugsgebiet bestimmen um diese weiter zu qualifizieren. Dazu
zeichneten wir die 4 Standorte mittels einer neuen Feature Class und dem Editor ein. Anschliessend haben wir die Volks-
zählung 2014 aus den Grundlagendaten vom bfs integriert. An den einzelnen Standorten wurde nun mit dem Tool "XY" und
einem Einzugsgebiet von 45 km die möglichen Kunden berechnet:

  • Standort 1:
  • Standort 2:
  • Standort 3:
  • Standort 4:

Resultat

Beschreib Resultat, Zahlen


Fazit, Empfehlung

Als grösste Herausforderung galt die Befehle und benötigten Anwendungen zu finden. Dass das GIS in Englisch ist,
hat dies nicht vereinfacht. Durch grosszügige Hilfe von Claudio Büchel bewältigten wir aber auch diese Aufgabe.

Quellen

  • Hochschule für Technik Rapperswil: Grundlagedaten der HSR-Geodateninfrastruktur
  • ÖV-Güteklassen: Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)
  • Bauzonen: Daten des Kanton Graubünden (geo.gr.ch), Richtplanung Grundlagen Siedlung
  • Bevölkerung: Bundesamt für Statistik (bfs)
  • Strassen: Bundesamt für Raumentwicklung (ARE)
  • Standorte Media Markt / Konkurrenten: Googlemaps