Kritik an Revision Schreibregeln Lokalnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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(Kritik am Vorgehen)
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=== Kritik am Vorgehen===
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=== Konzeptionelles Vorghen===
 
Die Schreibweise von Flurnamen in Karten und Plänen ist eine komplexe Angelegenheit. Bei Änderungen von Schreibregeln dürfen nicht nur die Schreibregeln isoliert betrachtet werden, sondern es muss '''projektmässig vorgegangen und das gesamte Umfeld berücksichtigt werden''':
 
Die Schreibweise von Flurnamen in Karten und Plänen ist eine komplexe Angelegenheit. Bei Änderungen von Schreibregeln dürfen nicht nur die Schreibregeln isoliert betrachtet werden, sondern es muss '''projektmässig vorgegangen und das gesamte Umfeld berücksichtigt werden''':
# Ausgangslage
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# Ausgangslage und Rahmenbedingungen
 
## Begriffe
 
## Begriffe
## Aufarbeitung geschichter Hintergründe 1947/1948.
+
## Zweck von Orts- und Lokalnamen
 +
## Benutzer
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## Aufarbeitung geschichtlicher Hintergründe 1947/1948, welche zu den Weisungen 1948 geführt hatten
 
## Auflistung von allfälligen Mängeln der bisherigen Weisungen 1948
 
## Auflistung von allfälligen Mängeln der bisherigen Weisungen 1948
 
## Ist-Zustand der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen in den verschiedenen Kantonen und Regionen
 
## Ist-Zustand der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen in den verschiedenen Kantonen und Regionen
# Rahmenbedingungen
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## Vorhandene kantonale Schreibregeln
## Zweck von Orts- und Lokalnamen
 
 
## Gebrauch von amtlichen Orts- und Lokalnamen im schrifsprachlichen Umfeld
 
## Gebrauch von amtlichen Orts- und Lokalnamen im schrifsprachlichen Umfeld
## Sprachwissenschafliche Aspekte
+
## Lese- und Schreibgewonheiten der Bevölkerung, allgemeine Akzeptanz, prachwissenschafliche Aspekte
 
## Abgrenzung Schreibweise auf Karten und Plänen - Namenbuch
 
## Abgrenzung Schreibweise auf Karten und Plänen - Namenbuch
## Allgemeine Akzeptanz
 
 
# Ziele
 
# Ziele
 
## Interessen und Bedürfnisse der Gemeinde, Kantone, Bund, Öffentlichkeit, kulturelle Aspekte usw.
 
## Interessen und Bedürfnisse der Gemeinde, Kantone, Bund, Öffentlichkeit, kulturelle Aspekte usw.
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### Harmonie zwischen Namen innerhalb einer Region oder innerhalb eines Kantons  
 
### Harmonie zwischen Namen innerhalb einer Region oder innerhalb eines Kantons  
 
### Harmonie Schweizweit (überhaupt möglich?)
 
### Harmonie Schweizweit (überhaupt möglich?)
# Lösung und Auswirkungen
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### Disharmonien während der Umstellungszeit
## Lösungsstrategie
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# Lösungsvarianten
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## Vorschläge für Änderungen von Schreibregeln
 
## Kosten für die Anpassungen in der amtlichen Vermessung und im Landeskartenwerk
 
## Kosten für die Anpassungen in der amtlichen Vermessung und im Landeskartenwerk
## Kosten der Anpassung von verönderten Namen in Registern, Grundbücher, abgeleiteten Namen (Strassennamen, Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw.)
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## Kosten der Anpassung von veränderten Namen in Registern, Grundbücher usw. sowie für abgeleiteten Namen (Strassennamen, Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw.)
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# Breit abgestütze Diskussion und Konsensfindung
  
  
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=== Vorgehen 1947 / 1948 bei der Etablierung von Schreibregeln ===
 
Bei der Etablierung von Weisungen 1948 fand im Vorfeld eine breit abgestützte, sehr heftige und sehr lange dauernde Diskussion und wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Problematik statt. Die Eidgenössische Vermessungsdirektion wollte ähnlich wie dies das Bundesamt für Landestopografie tat, extrem mundartliche Schreibweisen einführen. Namhafte Sprachwissenschafter und Benutzer nahmen an dieser Auseinandersetzung teil und sprachen sich gegen die extreme Mundart der Eidgenössischen Vermessungsdirektion aus.
 
Bei der Etablierung von Weisungen 1948 fand im Vorfeld eine breit abgestützte, sehr heftige und sehr lange dauernde Diskussion und wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Problematik statt. Die Eidgenössische Vermessungsdirektion wollte ähnlich wie dies das Bundesamt für Landestopografie tat, extrem mundartliche Schreibweisen einführen. Namhafte Sprachwissenschafter und Benutzer nahmen an dieser Auseinandersetzung teil und sprachen sich gegen die extreme Mundart der Eidgenössischen Vermessungsdirektion aus.
 
In der Stellungnahme der Schaffhauser, verfasst vom späteren Regierungsrat Hermann Wanner, steht zu lesen: ''Ohne Benützung phonetischer Zeichen wird es nie gelingen, der reichen Vielfalt der Mundart gerecht zu werden mit all den Vokalen, Umlauten, verschieden ausgesprochenen Konsonanten und auch der Betonung. So wird auch eine konsequente Mundartschreibung in den Karten in jeder Hinsicht unbefriedigend sein, weil es den einen zu weit geht und unverständlich bleibt und den Verfechtern der Mundartschreibung doch wieder nicht genügen kann.'' Der berühmte ETH Professor für Kartografie hatte sich sehr für eine Kompromisslösung zwischen dem Bund und Sprachwissenschafter/Kartografen eingesetzt, welche auch heute noch Gültigkeit haben muss. Ein neuer Kompromiss kann kaum gefunden werden, da die Benutzer eigentlich sogar eher weniger Mundart als Weisungen 1948 bevorzugen würden.
 
In der Stellungnahme der Schaffhauser, verfasst vom späteren Regierungsrat Hermann Wanner, steht zu lesen: ''Ohne Benützung phonetischer Zeichen wird es nie gelingen, der reichen Vielfalt der Mundart gerecht zu werden mit all den Vokalen, Umlauten, verschieden ausgesprochenen Konsonanten und auch der Betonung. So wird auch eine konsequente Mundartschreibung in den Karten in jeder Hinsicht unbefriedigend sein, weil es den einen zu weit geht und unverständlich bleibt und den Verfechtern der Mundartschreibung doch wieder nicht genügen kann.'' Der berühmte ETH Professor für Kartografie hatte sich sehr für eine Kompromisslösung zwischen dem Bund und Sprachwissenschafter/Kartografen eingesetzt, welche auch heute noch Gültigkeit haben muss. Ein neuer Kompromiss kann kaum gefunden werden, da die Benutzer eigentlich sogar eher weniger Mundart als Weisungen 1948 bevorzugen würden.
  
  
Beim heutigen Versuch der Einführung extrem mundartlichen Schreibweise wird jeder wissenschaftlichen Diskussion und Auseinandersetzung bewusst ausgewichen. Es gibt heute namhafte Sprachwissenschafter, welche die Schreibweise entsprechend Weisungen 1948 vertreten. Es geht somit nicht um Sprachwissenschaft versus Benutzer. Viele Befürworter der Weisungen 1948 sind Mundartliebhaber. Es geht somit nicht um Mundart versus Schriftdeutsch
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=== Heutiges Vorgehen ===
 
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==== Mängel in den Weisungen 1948 ====
=== Fehlende Gründe für angebliche Mängel bei den Weisungen 1948 ===
 
 
Es fehlen plausible und konkret dokumentierte Gründe für eine Umstellung von der gemässigten auf lautnahe Mundart. Einfach zu behaupten, es gäbe in den Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche und man wolle Zwitterbildungen vermeiden, genügt nicht für die Etablierung von neuen Regeln (Leitfaden Toponymie) mit einer solchen Tragweite.
 
Es fehlen plausible und konkret dokumentierte Gründe für eine Umstellung von der gemässigten auf lautnahe Mundart. Einfach zu behaupten, es gäbe in den Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche und man wolle Zwitterbildungen vermeiden, genügt nicht für die Etablierung von neuen Regeln (Leitfaden Toponymie) mit einer solchen Tragweite.
 
[[Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen#Zwitterformen| '''Behandlung von Zwitterformen vgl. hier''']]
 
[[Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen#Zwitterformen| '''Behandlung von Zwitterformen vgl. hier''']]
  
  
=== Umdeutung «Anlehnung an ortsübliche Sprechform« ===
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==== Umdeutung «Anlehnung an ortsübliche Sprechform« ====
 
In den Weisungen 1948 heisst es: «Für die Festlegung der Schreibweise ist von der '''ortsüblichen Sprechform''', '''nicht von der Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung auszugehen'''». Daraus abzuleiten, dass '''ortsüblich''' als '''lautnah''' zu verstehen ist, ist aus folgenden Gründen abzulehnen:
 
In den Weisungen 1948 heisst es: «Für die Festlegung der Schreibweise ist von der '''ortsüblichen Sprechform''', '''nicht von der Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung auszugehen'''». Daraus abzuleiten, dass '''ortsüblich''' als '''lautnah''' zu verstehen ist, ist aus folgenden Gründen abzulehnen:
 
# Es wird von der ortsüblich Sprechform ausgegangen im '''Gegensatz''' zur Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung
 
# Es wird von der ortsüblich Sprechform ausgegangen im '''Gegensatz''' zur Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung
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Da '''ortsüblich''' nun als '''lautnah''' interpretiert wird, wird einfach behauptet, dass die Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche aufweisen, welche mit Leitfaden Toponymie ausgemerzt werden sollen. Dabei ist davon auszugehen, dass in den Weisungen 1948 kaum Mängel und Widersprüche existieren, wenn '''ortsüblich''' im Sinne der Erfinder verwendet wird (dies mag wohl ein Grund dafür sein, dass die Mängel nie dokumentiert wurden).
 
Da '''ortsüblich''' nun als '''lautnah''' interpretiert wird, wird einfach behauptet, dass die Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche aufweisen, welche mit Leitfaden Toponymie ausgemerzt werden sollen. Dabei ist davon auszugehen, dass in den Weisungen 1948 kaum Mängel und Widersprüche existieren, wenn '''ortsüblich''' im Sinne der Erfinder verwendet wird (dies mag wohl ein Grund dafür sein, dass die Mängel nie dokumentiert wurden).
  
Aus einer Umdeutung einer einzigen Aussagen '''in Anlehnung an ortsübliche Sprechweise''' werden die bisher bewährten und anerkannten Regeln der Weisungen 1948 im Leitfaden Toponymie geändert. Es ist anzunehmen, dass ein paar Spezialisten in der Schweiz die Schreibweise gemäss Weisungen 1948 nicht genehm ist und dass nun angestrebt wird, die Flurnamen von der gemässigten in die lautnahe Mundartschreibweise zu überführen. Dieser Versuch ist gescheitert. Bundesrat Schmid erklärte am 6. März 2007 im Nationalrat, dass die bisherige Schreibpraxis nicht geändert werden soll.
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Aus einer Umdeutung einer einzigen Aussagen '''in Anlehnung an ortsübliche Sprechweise''' werden die bisher Bundesrat Schmid erklärte am 6. März 2007 im Nationalrat, dass die bisherige Schreibpraxis nicht geändert werden soll.
 
 
 
 
  
=== Nichtbefolgung der Weisungen 1948 ===
 
Aus Benutzersicht bestehen Probleme auf den heutigen Karten und Pläne nicht wegen angeblichen Mängel in Schreibregeln Weisungen 1948, sondern da dieser Regeln nicht beachtet werden und da Veränderungen von Orts- und Flurnamen ohne ein Gesamtkonzept erfolgen. Im Wissen, dass extrem mundartliche Schreibweise nur bei wenigen Leuten befürwortet wird, geschieht eine Umsetzung einer neuen Schreibphilosophie völlig versteckt. Man stellt fast den ganzen Kanton Thurgau um und merkt dann, dass die entsprechenden Regeln nichts taugen. Man stellt neue Regeln auf (Leitfaden Toponymie 2006), welche nicht viel besser sind als die Toponymischen Richtlinien und beginnt wieder neu zu experimentieren...
 
  
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==== Nichtbefolgung der Weisungen 1948 ====
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Aus Benutzersicht bestehen Probleme auf den heutigen Karten und Pläne nicht wegen angeblichen Mängel in Schreibregeln Weisungen 1948, sondern da dieser Regeln nicht beachtet werden und da Veränderungen von Orts- und Flurnamen ohne ein Gesamtkonzept erfolgen. Im Wissen, dass extrem mundartliche Schreibweise nur bei wenigen Leuten befürwortet wird, geschieht eine Umsetzung einer neuen Schreibphilosophie völlig versteckt.
  
  

Version vom 5. Mai 2007, 17:49 Uhr

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Rothbühl / Roopel

Rotbühl oder Roopel ?


Konzeptionelles Vorghen

Die Schreibweise von Flurnamen in Karten und Plänen ist eine komplexe Angelegenheit. Bei Änderungen von Schreibregeln dürfen nicht nur die Schreibregeln isoliert betrachtet werden, sondern es muss projektmässig vorgegangen und das gesamte Umfeld berücksichtigt werden:

  1. Ausgangslage und Rahmenbedingungen
    1. Begriffe
    2. Zweck von Orts- und Lokalnamen
    3. Benutzer
    4. Aufarbeitung geschichtlicher Hintergründe 1947/1948, welche zu den Weisungen 1948 geführt hatten
    5. Auflistung von allfälligen Mängeln der bisherigen Weisungen 1948
    6. Ist-Zustand der Schreibweise von Orts- und Lokalnamen in den verschiedenen Kantonen und Regionen
    7. Vorhandene kantonale Schreibregeln
    8. Gebrauch von amtlichen Orts- und Lokalnamen im schrifsprachlichen Umfeld
    9. Lese- und Schreibgewonheiten der Bevölkerung, allgemeine Akzeptanz, prachwissenschafliche Aspekte
    10. Abgrenzung Schreibweise auf Karten und Plänen - Namenbuch
  2. Ziele
    1. Interessen und Bedürfnisse der Gemeinde, Kantone, Bund, Öffentlichkeit, kulturelle Aspekte usw.
    2. Harmonie
      1. Vertikale Harmonie
      2. Harmonie innerhalb von Namen (Zwitterbildungen)
      3. Lokale Harmonie zwischen Namen in Anlehnung an Schriftsprache sowie an Mundart
      4. Harmonie zwischen Namen innerhalb einer Region oder innerhalb eines Kantons
      5. Harmonie Schweizweit (überhaupt möglich?)
      6. Disharmonien während der Umstellungszeit
  3. Lösungsvarianten
    1. Vorschläge für Änderungen von Schreibregeln
    2. Kosten für die Anpassungen in der amtlichen Vermessung und im Landeskartenwerk
    3. Kosten der Anpassung von veränderten Namen in Registern, Grundbücher usw. sowie für abgeleiteten Namen (Strassennamen, Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw.)
  4. Breit abgestütze Diskussion und Konsensfindung


Vorgehen 1947 / 1948 bei der Etablierung von Schreibregeln

Bei der Etablierung von Weisungen 1948 fand im Vorfeld eine breit abgestützte, sehr heftige und sehr lange dauernde Diskussion und wissenschaftliche Auseinandersetzung zur Problematik statt. Die Eidgenössische Vermessungsdirektion wollte ähnlich wie dies das Bundesamt für Landestopografie tat, extrem mundartliche Schreibweisen einführen. Namhafte Sprachwissenschafter und Benutzer nahmen an dieser Auseinandersetzung teil und sprachen sich gegen die extreme Mundart der Eidgenössischen Vermessungsdirektion aus. In der Stellungnahme der Schaffhauser, verfasst vom späteren Regierungsrat Hermann Wanner, steht zu lesen: Ohne Benützung phonetischer Zeichen wird es nie gelingen, der reichen Vielfalt der Mundart gerecht zu werden mit all den Vokalen, Umlauten, verschieden ausgesprochenen Konsonanten und auch der Betonung. So wird auch eine konsequente Mundartschreibung in den Karten in jeder Hinsicht unbefriedigend sein, weil es den einen zu weit geht und unverständlich bleibt und den Verfechtern der Mundartschreibung doch wieder nicht genügen kann. Der berühmte ETH Professor für Kartografie hatte sich sehr für eine Kompromisslösung zwischen dem Bund und Sprachwissenschafter/Kartografen eingesetzt, welche auch heute noch Gültigkeit haben muss. Ein neuer Kompromiss kann kaum gefunden werden, da die Benutzer eigentlich sogar eher weniger Mundart als Weisungen 1948 bevorzugen würden.


Heutiges Vorgehen

Mängel in den Weisungen 1948

Es fehlen plausible und konkret dokumentierte Gründe für eine Umstellung von der gemässigten auf lautnahe Mundart. Einfach zu behaupten, es gäbe in den Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche und man wolle Zwitterbildungen vermeiden, genügt nicht für die Etablierung von neuen Regeln (Leitfaden Toponymie) mit einer solchen Tragweite. Behandlung von Zwitterformen vgl. hier


Umdeutung «Anlehnung an ortsübliche Sprechform«

In den Weisungen 1948 heisst es: «Für die Festlegung der Schreibweise ist von der ortsüblichen Sprechform, nicht von der Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung auszugehen». Daraus abzuleiten, dass ortsüblich als lautnah zu verstehen ist, ist aus folgenden Gründen abzulehnen:

  1. Es wird von der ortsüblich Sprechform ausgegangen im Gegensatz zur Etymologie oder einer herkömmlichen Schreibung
  2. An keiner Stelle in den Weisungen 1948 wird von lautnaher Schreibweise gesprochen!
  3. Die Grundsätze und Regeln in den Weisungen 1948 sprechen nicht für eine lautnahe, sondern eine gemässigte Mundartschreibweise
  4. In Protokollen und Publikationen von 1947/1948 wird ausdrücklich davon gesprochen, dass in den Weisungen 1948 keine lautnahe Schreibweise verwendet wird

Da ortsüblich nun als lautnah interpretiert wird, wird einfach behauptet, dass die Weisungen 1948 Mängel und Widersprüche aufweisen, welche mit Leitfaden Toponymie ausgemerzt werden sollen. Dabei ist davon auszugehen, dass in den Weisungen 1948 kaum Mängel und Widersprüche existieren, wenn ortsüblich im Sinne der Erfinder verwendet wird (dies mag wohl ein Grund dafür sein, dass die Mängel nie dokumentiert wurden).

Aus einer Umdeutung einer einzigen Aussagen in Anlehnung an ortsübliche Sprechweise werden die bisher Bundesrat Schmid erklärte am 6. März 2007 im Nationalrat, dass die bisherige Schreibpraxis nicht geändert werden soll.


Nichtbefolgung der Weisungen 1948

Aus Benutzersicht bestehen Probleme auf den heutigen Karten und Pläne nicht wegen angeblichen Mängel in Schreibregeln Weisungen 1948, sondern da dieser Regeln nicht beachtet werden und da Veränderungen von Orts- und Flurnamen ohne ein Gesamtkonzept erfolgen. Im Wissen, dass extrem mundartliche Schreibweise nur bei wenigen Leuten befürwortet wird, geschieht eine Umsetzung einer neuen Schreibphilosophie völlig versteckt.


Weblinks