Kurs Vom GIS-Modell zur Applikation: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Vom GIS-Modell zur Applikation und zur Abgabe mit ArcGIS und einfachem Quartierplan/Baulinienplan (ohne Landumlegung)'''
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'''Vom GIS-Modell zur Fachapplikation und zur Abgabe und einfachem Quartierplan/Baulinienplan (ohne Landumlegung)'''
  
Ein GISpunkt-Seminar 1-2 Tage (Kürzel: 'GISModellApplikationAbgabe'). Siehe auch [[GIS-Seminare]].
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Ein GISpunkt-Seminar 1-2 Tage (Kürzel: 'Sem_GISModellApplikationAbgabe').  
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Siehe auch [[GIS-Kurse]] und [[Eigene GIS-Fachapplikationen mit QGIS 2 erstellen]].
  
 
== Über diesen Kurs ==  
 
== Über diesen Kurs ==  
  
Der Einsatz von GIS in der Raumplanung sowie die Normung der Geoinformation (u.a. GeoIG) schreiten stetig voran. Zur effizienten Erfassung, zur Verwaltung sowie für den Austausch und die Ausgabe von Geodaten gibt es GIS-Fachapplikationen (d.h. Applikationen auf der Basis eines GIS-Werkzeugkastens). Fehlen diese - wie aktuell bei den meisten minimalen Geodatenmodellen - müssen Sachbearbeiter sie selber erstellen. Aber auch in Zukunft, wenn Fachapplikationen vorhanden sind, werden Sachbearbeiter oft vor diese Aufgabe gestellt.  
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Die Normung der Geoinformation (u.a. GeoIG) und damit der Einsatz von GIS in der Raumplanung schreiten stetig voran. Zur effizienten Erfassung, zur Verwaltung sowie für den Austausch und die Ausgabe von Geodaten gibt es GIS-Fachapplikationen, d.h. massgeschneiderte Applikationssoftware auf der Basis eines GIS-Werkzeugkastens. Fehlen solche Fachapplikationen - wie aktuell bei den meisten minimalen Geodatenmodellen - müssen Sachbearbeiter sie selber erstellen. Aber auch in Zukunft, wenn Fachapplikationen vorhanden sind, werden Sachbearbeiter immer wieder vor diese Aufgabe gestellt. Ausgangspunkt ist - gemäss den "Empfehlungen für harmonisierte Geodatenmodelle" - ein Geodatenmodell dokumentiert mit einem textuellen Objektkatalog, einer grafischen Darstellung der Datenstrukturen (sog. Unified Modeling Language, UML) und präzise beschrieben in INTERLIS.  
 
 
Ausgangspunkt ist gemäss den "Empfehlungen für harmonisierte Geodatenmodelle" ein Geodatenmodell dokumentiert in UML, INTERLIS und einem Objektkatalog.  
 
  
 
Als Beispiel dient in diesem Kurs ein einfacher Quartierplan "Öffentlicher Gestaltungsplan Loren" (Uster, ZH) inkl. Baulinien und angelehnt an SIA-Norm 426 Sondernutzungsplanung.
 
Als Beispiel dient in diesem Kurs ein einfacher Quartierplan "Öffentlicher Gestaltungsplan Loren" (Uster, ZH) inkl. Baulinien und angelehnt an SIA-Norm 426 Sondernutzungsplanung.
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** und das in entspannender Umgebung gleich zwischen Bahnhof, Lido und See.
 
** und das in entspannender Umgebung gleich zwischen Bahnhof, Lido und See.
 
* Voraussetzungen:
 
* Voraussetzungen:
** Anwenderkenntnisse ESRI ArcGIS 9.3 sowie erste UML/INTERLIS-Kenntnisse.
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** Anwenderkenntnisse eines GIS (z.B. ESRI ArcGIS 9.3) sowie erste UML/INTERLIS-Kenntnisse.
 
** GIS-Standards und Datenmodelle kennen und interpretieren können (CAS GIS HSR-Seminartag).
 
** GIS-Standards und Datenmodelle kennen und interpretieren können (CAS GIS HSR-Seminartag).
 
** Softwarewerkzeuge wie UML-Editor kennen (CAS GIS HSR-Seminartag).
 
** Softwarewerkzeuge wie UML-Editor kennen (CAS GIS HSR-Seminartag).
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== Programm (Entwurf) ==
 
== Programm (Entwurf) ==
  
A. Vorbereiten:
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'''A. Vorbereiten:'''
 
* Datenbeschaffung:
 
* Datenbeschaffung:
 
** Beschaffung Quartierplan-Fachdaten (Raumplanung).
 
** Beschaffung Quartierplan-Fachdaten (Raumplanung).
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* Weitere Dokumente:  
 
* Weitere Dokumente:  
 
** Beispielpläne, Codelisten, Ledende-/Objektbeschreibungen, Erlasse/Gesetze  
 
** Beispielpläne, Codelisten, Ledende-/Objektbeschreibungen, Erlasse/Gesetze  
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* Modell-Daten (z.B. Codelisten) zusammenstellen
  
B. Fachapplikation erstellen:
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* Erstellen leere Geodatenbank in GIS (internes DB-Schema)
 
* Erstellen leere Geodatenbank in GIS (internes DB-Schema)
 
** Von Hand erzeugen (Fallback), ansonsten computergestützt (iliX, weitere?) wie folgt:
 
** Von Hand erzeugen (Fallback), ansonsten computergestützt (iliX, weitere?) wie folgt:
 
*** Anpassen und Verbessern der Featureklassen (z.B. Beziehungen (Joins, Views/"Instead-of-Triggers"), Beschriftungstabellen, Mehrfachbeschriftungen)
 
*** Anpassen und Verbessern der Featureklassen (z.B. Beziehungen (Joins, Views/"Instead-of-Triggers"), Beschriftungstabellen, Mehrfachbeschriftungen)
 
*** Eingeben zusätzlicher Constraints von Hand: Wertebereiche, textuelle Aufzähltypen/Enum (Text Domains), "Coded Values"
 
*** Eingeben zusätzlicher Constraints von Hand: Wertebereiche, textuelle Aufzähltypen/Enum (Text Domains), "Coded Values"
* Grafikkonfiguration erstellen (Plan für Testphase, Plan zur Repräsentation):
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* Grafikkonfiguration für die Erfassung am Bildschirm erstellen:  
 
** Erfassen von Grafiksymbolen (Punktsymbole ev. importieren)
 
** Erfassen von Grafiksymbolen (Punktsymbole ev. importieren)
 
** Erstellen der Grafikkonfiguration: Zuordnung Featureklassen und Grafik; Massstabsabhängigkeit; etc.
 
** Erstellen der Grafikkonfiguration: Zuordnung Featureklassen und Grafik; Massstabsabhängigkeit; etc.
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* Grafikkonfiguration für den Druck erstellen (Plan für Testphase, Plan zur Abgabe):
 
** Planlayout: Titel etc.
 
** Planlayout: Titel etc.
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* Einrichten der Basisdaten als Ebenen im Hintergrund: z.B. Daten der amtl. Vermessung importieren, Rasterdaten georeferenzieren, WMS einrichten.
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* Einrichten allfälliger bestehender Fachdaten
  
C. Fachapplikations-Daten erfassen:
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'''C. Fachapplikations-Daten erfassen:'''
* Erstellen der Huntergrundebenen (AV-Daten importieren, Rasterdaten georeferenzieren, WMS einrichten)
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* Fall 1: Keine bestehenden Fachdaten vorhanden: Digitalisieren von Hand ab Daten der amtl. Vermessung.
* Erfassung der Fachdaten von Hand (Fallback) und/oder
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* Fall 2: Digitalisieren (oder "Heraufkopieren") von Hand von bestehenden Fachdaten (Workshop).
* Import von Fachdaten
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* Fall 3: Importieren und direktes Konvertieren bestehender Fachdaten zu Norm-konformen Geodaten.
 
* Ggf. periodische Anpassung der Grafikkonfiguration (Plan für Testphase)
 
* Ggf. periodische Anpassung der Grafikkonfiguration (Plan für Testphase)
  
D. Fachapplikations-Daten testen und exportieren:
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'''D. Fachapplikations-Daten testen, drucken und exportieren:'''
* Pläne/Plots erstellen
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** Daten prüfen z.B. mit GIS-Mitteln oder mit 'Checker'. (im Workshop nur rudimentär zeigen)
** Ggf. Anpassung/Ausbau der Grafikkonfigurationen (Plan für Testphase, Plan zur Abgabe)  
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** Ggf. entweder Prüf-Software nach-konfigurieren, oder Daten korrigieren bzw. nacherfassen.
* Checken
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* Pläne/Plots erstellen.
* Exportieren (bei INTERLIS, Export-Konverter konfigurieren)
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** Ggf. Anpassung/Ausbau der Grafikkonfigurationen (Plan für Testphase, Plan zur Abgabe).
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* Exportieren z.B. nach INTERLIS (ev. über Umwege).
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** Ggf. Export-Konverter konfigurieren.
  
  
 
[[Kategorie:Weiterbildung]]
 
[[Kategorie:Weiterbildung]]
 
[[Kategorie:ArcGIS]]
 
[[Kategorie:ArcGIS]]

Aktuelle Version vom 20. April 2015, 14:05 Uhr

Vom GIS-Modell zur Fachapplikation und zur Abgabe und einfachem Quartierplan/Baulinienplan (ohne Landumlegung)

Ein GISpunkt-Seminar 1-2 Tage (Kürzel: 'Sem_GISModellApplikationAbgabe').

Siehe auch GIS-Kurse und Eigene GIS-Fachapplikationen mit QGIS 2 erstellen.

Über diesen Kurs

Die Normung der Geoinformation (u.a. GeoIG) und damit der Einsatz von GIS in der Raumplanung schreiten stetig voran. Zur effizienten Erfassung, zur Verwaltung sowie für den Austausch und die Ausgabe von Geodaten gibt es GIS-Fachapplikationen, d.h. massgeschneiderte Applikationssoftware auf der Basis eines GIS-Werkzeugkastens. Fehlen solche Fachapplikationen - wie aktuell bei den meisten minimalen Geodatenmodellen - müssen Sachbearbeiter sie selber erstellen. Aber auch in Zukunft, wenn Fachapplikationen vorhanden sind, werden Sachbearbeiter immer wieder vor diese Aufgabe gestellt. Ausgangspunkt ist - gemäss den "Empfehlungen für harmonisierte Geodatenmodelle" - ein Geodatenmodell dokumentiert mit einem textuellen Objektkatalog, einer grafischen Darstellung der Datenstrukturen (sog. Unified Modeling Language, UML) und präzise beschrieben in INTERLIS.

Als Beispiel dient in diesem Kurs ein einfacher Quartierplan "Öffentlicher Gestaltungsplan Loren" (Uster, ZH) inkl. Baulinien und angelehnt an SIA-Norm 426 Sondernutzungsplanung.

Ziele, Voraussetzungen etc.

  • Kursziele:
    • Das Hauptziel ist, einen Einstieg zu bieten in die Erstellung einer Fachapplikation mit GIS (ohne Programmierung/Scripting und ohne optimierte Datenerfassungs-Dialoge)
    • Ein weitere Ziel ist, eine Hilfe zu geben für den Umgang mit Modellierungs- und v.a. Konvertertools, damit bestehende Daten integriert werden können.
  • Zielpublikum:
    • Sachbearbeiter in Planungsbüros
    • GIS-Interessierte.
  • Kurskonzept:
    • Der Kurs ist praxisorientiert; d.h. dass der Uebungsanteil ca. 40% ausmacht.
    • Wenige durchgehende Beispiele dienen der Veranschaulichung der theoretischen Aspekte.
  • Rahmenbedingungen:
    • Geschult wird in Gruppen von zwischen 6 und max. 12 Teilnehmern (pro Übungsbetreuer)
    • ... mit modernster Infrastruktur
    • und das in entspannender Umgebung gleich zwischen Bahnhof, Lido und See.
  • Voraussetzungen:
    • Anwenderkenntnisse eines GIS (z.B. ESRI ArcGIS 9.3) sowie erste UML/INTERLIS-Kenntnisse.
    • GIS-Standards und Datenmodelle kennen und interpretieren können (CAS GIS HSR-Seminartag).
    • Softwarewerkzeuge wie UML-Editor kennen (CAS GIS HSR-Seminartag).
    • Ev. baut dieser Kurs in Zukunft auf anderen auf (in Planung, z.B. Kurs "Einführung in INTERLIS").

Programm (Entwurf)

A. Vorbereiten:

  • Datenbeschaffung:
    • Beschaffung Quartierplan-Fachdaten (Raumplanung).
    • Beschaffung AV-Basisdaten, idealerweise nicht nur möglichst ein aktueller Stand sondern (optional) auch der gleiche Stand wie die Quartierplan-Fachdaten
  • Weitere Dokumente:
    • Beispielpläne, Codelisten, Ledende-/Objektbeschreibungen, Erlasse/Gesetze
  • Modell-Daten (z.B. Codelisten) zusammenstellen

B. Fachapplikation erstellen:

  • Erstellen leere Geodatenbank in GIS (internes DB-Schema)
    • Von Hand erzeugen (Fallback), ansonsten computergestützt (iliX, weitere?) wie folgt:
      • Anpassen und Verbessern der Featureklassen (z.B. Beziehungen (Joins, Views/"Instead-of-Triggers"), Beschriftungstabellen, Mehrfachbeschriftungen)
      • Eingeben zusätzlicher Constraints von Hand: Wertebereiche, textuelle Aufzähltypen/Enum (Text Domains), "Coded Values"
  • Grafikkonfiguration für die Erfassung am Bildschirm erstellen:
    • Erfassen von Grafiksymbolen (Punktsymbole ev. importieren)
    • Erstellen der Grafikkonfiguration: Zuordnung Featureklassen und Grafik; Massstabsabhängigkeit; etc.
  • Grafikkonfiguration für den Druck erstellen (Plan für Testphase, Plan zur Abgabe):
    • Planlayout: Titel etc.
  • Einrichten der Basisdaten als Ebenen im Hintergrund: z.B. Daten der amtl. Vermessung importieren, Rasterdaten georeferenzieren, WMS einrichten.
  • Einrichten allfälliger bestehender Fachdaten

C. Fachapplikations-Daten erfassen:

  • Fall 1: Keine bestehenden Fachdaten vorhanden: Digitalisieren von Hand ab Daten der amtl. Vermessung.
  • Fall 2: Digitalisieren (oder "Heraufkopieren") von Hand von bestehenden Fachdaten (Workshop).
  • Fall 3: Importieren und direktes Konvertieren bestehender Fachdaten zu Norm-konformen Geodaten.
  • Ggf. periodische Anpassung der Grafikkonfiguration (Plan für Testphase)

D. Fachapplikations-Daten testen, drucken und exportieren:

    • Daten prüfen z.B. mit GIS-Mitteln oder mit 'Checker'. (im Workshop nur rudimentär zeigen)
    • Ggf. entweder Prüf-Software nach-konfigurieren, oder Daten korrigieren bzw. nacherfassen.
  • Pläne/Plots erstellen.
    • Ggf. Anpassung/Ausbau der Grafikkonfigurationen (Plan für Testphase, Plan zur Abgabe).
  • Exportieren z.B. nach INTERLIS (ev. über Umwege).
    • Ggf. Export-Konverter konfigurieren.