Mundart in Lokalnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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* '''1939-1945''' 2. Weltkrieg
 
* '''1939-1945''' 2. Weltkrieg
 
* '''1947''' J. Hubschmid erlässt im Auftrag der Eidgen. Landestopografie Schreibregeln für Orts- und Lokalnamen mit sehr lautnaher Schreibweise, welche keine Akzeptanz fand. (Hintergrund war die Wahrung der schweizerischen Identität.)
 
* '''1947''' J. Hubschmid erlässt im Auftrag der Eidgen. Landestopografie Schreibregeln für Orts- und Lokalnamen mit sehr lautnaher Schreibweise, welche keine Akzeptanz fand. (Hintergrund war die Wahrung der schweizerischen Identität.)
* '''1948''' Ein heftiger Streit konnte mit dem Kompromissvorschlag der '''Weisungen 1948''' beendet werden [[Mundart_in_Orts-_und_Lokalnamen&action=submit#Analyse_der_Schreibweise_der_Orts-_und_Lokalnamen_in_der_Schweiz |Vgl. hier]]
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* '''1948''' Ein heftiger Streit konnte mit dem Kompromissvorschlag der '''Weisungen 1948''' beendet werden [[Mundart_in_Orts-_und_Lokalnamen#Analyse_der_Schreibweise_der_Orts-_und_Lokalnamen_in_der_Schweiz|Vgl. hier]]
 
* '''2005''' Im Entwurf der '''Toponymischen Richtlinien''' wurde lautnahe Schreibweise der Lokalnamen gemäss Dieth vorgeschlagen. Der Entwurf wurde verworfen.
 
* '''2005''' Im Entwurf der '''Toponymischen Richtlinien''' wurde lautnahe Schreibweise der Lokalnamen gemäss Dieth vorgeschlagen. Der Entwurf wurde verworfen.
 
* '''2006''' Auch der verbesserte Entwurf '''Leitfaden Toponymie''' stiess auf zu wenig grosse Akzeptanz.
 
* '''2006''' Auch der verbesserte Entwurf '''Leitfaden Toponymie''' stiess auf zu wenig grosse Akzeptanz.

Version vom 4. Oktober 2008, 20:53 Uhr

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Üeretaaler Bärg.jpg

Üüretaaler Bärg im Kanton Thurgau.


Auf dieser Seite wird die Verbreitung der Mundart in Orts- und Lokalnamen analysiert und es wird aufgezeigt, wie die Mundart Eingang in Orts- und Lokalnamen fand und welche Problem dabei in der Vergangenheit und heute bestehen.

Es sei hier vermerkt, dass zahlreiche Vertreter der Interessen der Geoinformation Mundartliebhaber sind und dass nichts gegen die berechtigten Anliegen der Mundart einzuwenden ist. Eine grosse Zurückhaltung besteht lediglich in der übertriebenen Schreibung der Mundart in Orts- und Lokalnamen als Geoinformation.


Verbreitung mundartlicher Formen in Orts- und Lokalnamen

Allgemeine Statistik

Anhand der swissnames kann folgende Statistik aufgestellt werden (Stand Juli 2008):

Beschreibung Anzahl
Überwiegend standardsprachliche Form verbreitet <25%
Beide Formen verbreitet 25-50%
Überwiegend mundartliche Form verbreitet >75%


Standardsprache Anzahl Mundartlich Anzahl %Mundart Kommentar
Berg 5045 Bärg 275 5% immer Berg gemäss Weisungen 1948 vgl. Statistik über Bärg
Bühl 29 Büel 1520 98% Büel besitzt grosse Akzeptanz
Hausen 76 Husen 78 51% .
Hinter 973 Hinder 510 34% .
Horn 1261 Hore 210 14% immer Horn gemäss Weisungen 1948
Klein 80 Chli 1007 93% .
Kohl 7 Chol 390 98% .
Kopf 42 Chopf 311 88% .
Kreuz 27 Chrütz 11 29% .
Leh 180 Lee 184 51% .
Letten 15 Lätten 69 82% .
Loh 79 Loo 232 75% .
Lücke 123 Lugge 10 8% .
Moos 1439 Mos 273 16% Weisungen 1948 erwähnen Moos als Mundartform
Nieder 81 Nider 231 74% .
Ried 942 Riet 539 36% beide Formen verbreitet, Anzahl Riedt 6
Rohr 127 Ror 94 43% Weisungen 1948 erwähnen Rohr als Mundartform
Unter 1472 Under 910 38% .
Weiher 73 Weier 304 81% .
Wies 47 Wis 1276 96% Wis ist eine typische mundartliche Form


Statistik Mundartanteil in Orts- und Lokalnamen sowie Gebäudeadressen

  • Orts- und Lokalnamen: Quelle Swissnames (enthält Namen)
  • Gebäudeadressen: Quelle Directories (Strassenbezeichnung beginnt mit Namen)


Die in der Grafik angegebenen Prozentzahlen geben etwa die Verbreitung der Mundartversion der Namen an.

  • Grüne Balken gelten für Orts- und Lokalnamen
  • Rote Balken gelten für Gebäudeadressen


Mundartanteil..jpg


Statistik über Bärg

  • Von 275 Namen mit Bärg betreffen allein 208 Namen den Kanton Thurgau.
  • Die veränderten Namen im Kanton Schaffhausen erscheinen (noch) nicht in der Landeskarte. Daher finden sich auf der Landeskarte keine Bärg im Kanton Schaffhausen.
  • Der Einzige "Bärg" im Kanton Zürich Feenisbärg wird nur in der Landeskarte so geschrieben, in der amtliche Vermessung heissest er Feenisberg.

Statistik über Bärg in der Landeskarte

KT Anzahl Bärg
TG 208
VS 43
GR 18
BE 2
SG 2
TI 1
ZH 1
Total 275


Analyse der Schreibweise der Orts- und Lokalnamen in der Schweiz

Die Mundart spielt bei Orts- und Lokalnamen in der Schweiz eine wichtige Rolle. Bezüglich der Frage, wann Orts- und Lokalnamen mundartlich zu schreiben sind (Quantität) und wie weit die Schreibweise an die Mundart angenähert werden soll (Qualität) wurde vor 1948, aber auch in jüngster Zeit heftig gestritten. 1948 einigte man sich mit Weisungen 1948 auf folgende 3 Grundsätze:


Namen mit grosser Bedeutung

Namen mit grosser Bedeutung werden in der herkömmlichen Schreibweise aus der Siegfriedkarte in die neue Landeskarte unverändert übernommen, d.h. die Namen werden weiterhin gemäss Schreibtradition geschrieben, die sich vorwiegend an die Standardsprache anlehnt. In den Weisungen 1948 ist nicht definiert, was grosse Bedeutung heisst. Es lag an den kantonalen Nomenklaturkommissionen zu entscheiden, was grosse Bedeutung heisst. Bei ungünstigen Einschätzungen mussten Namen wegen mangelnder Akzeptanz zurückmutiert werden.


Allgemein vertraute Namen mit geringer Bedeutung

Allgemein vertraute Namen mit geringer Bedeutung werden wie die Namen mit grosser Bedeutung in der standardsprachlichen Ausrichtung belassen. Die Weisungen 1948 zählen für solche Namen folgende Beispiele auf:

  • Berg (nicht Bärg)
  • Feld (nicht Fäld)
  • Weg (nicht Wäg)
  • Grat (nicht Grot)

Die Statistik über Berg, zeigt dass bei Berg dieser Grundsatz recht gut eingehalten wurde, abgesehen vom Kanton Thurgau, welcher sich nicht an diese Regel hielt (auch im Kanton Schaffhausen hält man sich nicht an diese Regel, die veränderten Schreibweisen sind jedoch auf der Landeskarte nicht sichtbar). Leider wurden in den Weisungen 1948 nicht weitere Beispiele aufgeführt, so dass es den kantonalen Nomenklaturkommissionen überlassen war zu entscheiden, welche Namen grosse und welche Namen geringe Bedeutung haben. Zum Teil wurde das Wort Beispiel übersehen und man begnügte sich auf die aufgeführten Beispiele als abschliessende Liste. In dieser Kategorie hatte Eduard Imhof 1948 in mein Standpunkt in der Ortsnamenfrage neben Berg (95% der Namen tragen die standardsprachliche Version) weitere Beispiele aufgezählt:

  • Lücke (92%)
  • Horn (86%)
  • Moos (84%)
  • Kreuz (71%)
  • Hinter (66%)
  • Unter (62%)
  • Rohr (57%)

folgende Namen wurden sogar zu Mundartfavoriten:

  • Nider (74%) (anstelle Vorschlag Imhof immer Nieder)
  • Chopf (88%) (anstelle Vorschlag Imhof immer Kopf)
  • Chli (93%) (anstelle Vorschlag Imhof immer Klein)

Diese Analyse zeigt, dass die Vorschläge von Imhof als Vertreter der Kartenbenutzer mit Weisungen 1948 wie auch dann die spätere Umsetzung auf Kosten der Benutzer verwässert wurden. Dieser Preis wurde bezahlt mit Weisungen 1948 als Kompromiss zwischen Kartenbenutzern und dem Ruf von extremmundartlichen Schreibweisen aus der Namenforschung.

Nider und Chli heben jedoch in der Gebäudeadressierung nur eine kleine Verbreitung von 9% resp. 12%. Obwohl man auch 1948 davon ausging, dass die Schreibweisen von Orts- und Lokalnamen auch für Strassenbezeichnung finden,

Nach 1948 wurde in Birr Kt. AG der Lokalnamen Niedermatt in Nidermatt geändert. Die Schreibweise Nidermatt findet sich auch im Strassennamen Nidermattstrasse und dem Schulzentrum Nidermatt

Schulzentrum Nidermatt.jpg

Schulzentrum Nidermatt in Birr Kt. AG

Die Lehrerschaft, welche die Schüler in Deutsch unterrichten muss, stört sich an diesem Namen und schreibt Niedermatt. Hätte man damals auf Eduard Imhof gehorcht, welcher für seine ästhetisch glanzvollen Karten weltbekannt ist, hätte heute die Lehrerschaft in Birr keine Probleme. Er konnte jedoch ein viel schlimmeres Unheil mit extremmundartlich geschriebenen Orts- und Lokalnamen verhindern können. Die Schreibweise Nidermatt muss unbedingt belassen werden, man müsste sonst unzählige weitere Namen verändern.

In Birr wird grundsätzlich offiziell ein einheitlicher Name verwendet. Schwieriger ist es in der Stadt Winterthur, wo ein Niederfeld nach 1948 in Niderfeld geändert wurde, der Strassennamen heisst heute jedoch Niederfeldstrasse und die Diskrepanz zwischen beiden Schreibweisen gibt immer wieder zu Diskussionen Anlass, ob nun eine neue Haltstelle "Niderfeld" oder "Niederfeld" heissen soll.


Die Schreibweisen gemäss Weisungen 1948 stossen vielfach auf allgemeine Akzeptanz und sind zur Schreibtradition geworden. Wo wegen oben beschriebener Hintergrund keine genügende Akzeptanz vorhanden ist (wie z.B. Nidermatt oder Niderfeld) sollten die Benutzer der Namen (inkl. auch Schüler) über die Hintergründe aufgeklärt werden und es soll bei bestehenden, seit mehreren Jahrzehnten eingebürgerten Namen auf eine Änderung zu verzichten, da Änderungen sehr aufwendig sind, in der Überganszeit zu einem Chaos führen und im Zusammenhang mit anderen Namen als Kettenreaktion zu weit gravierenden Probleme als das zu lösende Probleme führen können. In solchen Fällen sollten die Weisungen 1948 als Richtschnur dienen.

In Einzelfällen, z.B. wenn die Schreibweise von Orts- und Lokalnamen auf der Landeskarte und in der amtlichen Vermessung nicht übereinstimmen, besteht die Möglichkeit, die Namen in Richtung besserer Akzeptanz zu harmonisieren.

Gemeinde: Fischenthal

Rohr in der Siegfriedkarte ca. 1880 - 1955 Ror in der Landekarte ca. 1955 - heute Roh im heutigen Übersichtsplan
Rohr Siegriedkarte 1930.jpg Ror Landeskarte 1955.jpg Rohr Übersichtsplan.jpg


Übrige Namen mit geringer Bedeutung

Alle übrigen Namen sollen den heutigen lokalen Mundarten angenähert werden, wobei jedoch auch hier extreme Formen durch allgemeiner verständliche Mundartformen zu ersetzen sind. Man schreibe also

  • Laui (nicht Loui oder Lauwi oder Läui)
  • Hüsli (nicht Hisli)
  • Chrüzli (nicht Chrizli)
  • Brüggli (nicht Briggli)
  • Hörnli (nicht Hernli oder Herndli)
  • Bödeli (nicht Bedeli)
  • Bäumli (nicht Böumli oder Bömli oder Baimli)
  • Rüti (nicht Riti)
  • Rüfi (nicht Rifi)
  • Schür (nicht Schir)
  • Plangge (nicht Plannga oder Blangge)


Bei der mundartlichen Schreibweise von Ortsnamen ist Rückhaltung erforderlich. Namen stossen allgemein nur auf allgemeine Akzeptanz, wenn sie sich an das vertraute Schriftbild der Standardsprache anlehnen. Dies gilt auch für mundartlich geschriebene Namen. Vgl. Zitat Trudi Christen, begeisterte Leserin von Mundartliteratur,aus Artikel «Äuä» Seite 11 in Rückblick und Ausblick – Die Bubenberg-Gesellschaft 1999, 2000:Unser Wunsch wäre Dialekt geschrieben in Anlehnung an das Schriftbild der hochdeutschen Schriftsprache. Ein leserfreundlicher Druck! Den Lesern und dem Dialekt zuliebe!


Geschichtlicher Hintergrund

  • Die Sprachgeschichte der Schweiz im 19. Jahrhundert ist gekennzeichnet durch einen kräftigen Vormarsch des Schriftdeutschen.
  • Orts- und Lokalnamen wurden im 19. Jahrhundert und zu Beginn des 20. Jahrhundert in der Dufourkarte und der Siegfriedkarte vorwiegend schriftsprachlich geschrieben.
  • Um 1900 wurde befürchtet, dass die schweizerdeutsche Mundart ausstirbt. Tappolet (1870-1939, Romanistikprofessor an der Universität Basel) gehörte zu den Begründer des «Glossaire des patois de la Suisse romande» (welschschweizer Idiotikon). Er prophezeite den Untergang des Schweizerdeutschen und befürchtete, dass die Stadt Zürich die erste Schweizerstadt sein werde, welche zum Hochdeutschen übergehen werde.
  • 1916 Im Kanton Zürich wurde nach 1900 begonnen, Orts- und Lokalnamen mundartlich zu kartieren. Eduard Imhof schreibt 1945 in Die Ortsnamen in den amtlichen Plänen und Karten Seite 2/3:
    • Auf Anregung von Prof. Dr. A. Bachmann, Chefredaktor des schweizerischen Idiotikons (des heutigen Schweizerdeutschen Wörterbuches) erliess der Zürcher Regierungsrat im Jahre 1916 ein «Anweisung betreffend die Aufnahme und Schreibweise der Orts- und Flurnamen». Darin wird gesagt: «Die Namen sind in der ortsüblichen mundartlichen Aussprache aufzuzeichnen (also Underi Müli, Chrüzstrass usw.).»
    • Bachmann goss dann kurz darauf Wasser in seinen Wein, als er im gleichen Jahre anlässlich einer Konferenz der kantonalen Vermessungsaufsichtsbeamten die Wünsche und Ansichten der Sprachforschung begründete und formulierte. An dieser Konferenz sei erinnert, weil später die irrtümliche Meinung aufkam, er habe auch hier einer rein mundartlichen Nomenklatur das Wort geredet. Nach dem Sitzungsprotokoll sagte er jedoch folgendes: «Bei den Flurnamen ist eine durchgreifende Regelung der Schreibweise vonnöten, wobei im Allgemeinen nicht von der üblichen Schreibform, sondern von der Sprechform auszugehen sein wird. Davon kann natürlich keine Rede sein, dass etwa die reine Sprechform zur Schreibform erhoben werde; das würde schon wegen der von Ort zu Ort wechselnden Lautverhältnisse zu Unverträglichkeit führen. Ebenso untunlich ist aber auch eine konsequente Umsetzung in eine der neuhochdeutschen Schriftsprache gemässe Form. Diese ginge höchstens da an, wo wir es mit Namen zu tun haben, die als Eigen- oder Gattungsnamen auch der Schriftsprache angehören. Wo dies nicht der Fall ist, erscheint die Verschriftsprachlichung zum mindesten unnatürlich. Von vornherein ausgeschlossen ist sie bei etymologisch dunklen Namen. Hier kann nur eine der Sprechform nach Möglichkeit angenäherte Schreibung in Frage kommen.»
    • Die Streichung des einen Wörtchens «höchstens» hätte nach heutiger Einsicht die Basis legen können zu einer Verständigung zwischen den Philologen und den Plan- und Kartenerstellern.
    • Leider aber beschritt man nicht diesen einfachen Weg. Vielmehr ging man - nach Anhören eines die Türe schroff zuschlagenden Korreferates von W.Schüle, des Chefs der Sektion für Kartographie der Abteilung für Landestopographie - mit «roten Köpfen» auseinander. So schrieb man denn in den Zürcher Plänen weiterhin Chrüzstrass und Underi Müli, im benachbarten Schaffhausergebiet jedoch Kreuzstrasse und Untere Mühle.
  • 1928 Ortsnamenbuch Schweiz ca. 85'000 Orts/Lokalnamen der Schweiz als Adressen für Ermittlung der Zustelltarife Post/Telegramm. Als Ortsnamen erscheinen auch Gebäudegruppen und Einzelgebäude. Die Namen sind vielfach nach Flur- und Hofnamen benannt. Die Namen mehrheitlich in herkömmlich in Anlehnung an Standardsprache geschrieben.
  • 1937 Instruktion für die Erstellung neuer Landeskarten: «Ortsnamen, welche ohne weiteres in der Schriftsprache, als die allgemein gültige Verkehrssprache übertragen werden können und an Ort und Stelle in dieser Schreibweise gebraucht werden, bekannt und verständlich sind, sind in der Schriftsprache wiederzugeben. Ortsnamen, welche dagegen nur im landläufigen Dialekt existieren und nur in dieser Form bekannt und verständlich sind, müssen in Dialektform geschrieben werden». Diese Instruktion deckte auch die Anforderungen an die Schreibweise von Orts- und Lokalnamen für Gebäudeadressen ab.
  • 1938 Gründung «Bund Schwyzertütsch» (Dr. Adolf Guggenbühl und Prof. Dr. Eugen Dieth)
  • 1939-1945 2. Weltkrieg
  • 1947 J. Hubschmid erlässt im Auftrag der Eidgen. Landestopografie Schreibregeln für Orts- und Lokalnamen mit sehr lautnaher Schreibweise, welche keine Akzeptanz fand. (Hintergrund war die Wahrung der schweizerischen Identität.)
  • 1948 Ein heftiger Streit konnte mit dem Kompromissvorschlag der Weisungen 1948 beendet werden Vgl. hier
  • 2005 Im Entwurf der Toponymischen Richtlinien wurde lautnahe Schreibweise der Lokalnamen gemäss Dieth vorgeschlagen. Der Entwurf wurde verworfen.
  • 2006 Auch der verbesserte Entwurf Leitfaden Toponymie stiess auf zu wenig grosse Akzeptanz.
  • 2008 Die ab 1.7.2008 gültige Verordnung über geografische Namen legt die Grundsätze zur Schreibweise von geografischen Namen fest. Eine Arbeitsgruppe wird einen Entwurf von Regeln für geografischen Namen der Landesvermessung und amtlichen Vermessung (= Orts- und Lokalnamen) erarbeiten.


Details vgl. Chronologie Schreibweise Orts- und Lokalnamen


Siehe auch


Weblinks