Normalisierung geografischer Mundartnamen: Unterschied zwischen den Versionen

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Schreibweise der Orts- und Lokalnamen im Namenbuch
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Beim[[Namenbuch_und_Flurnamenforschung|Namenbuch]] handelt es sich um ein wissenschaftliches Werk zur Dokumentation lebender und historischer Orts- und Lokalnamen. Die Namen im Namenbuch sind nicht amtlich verbindlich. Amtlich verbindliche Namen finden sich in der amtlichen Vermessung resp. in der Landesvermessung. In Datenbank finden sich vielfach für die Namen folgende Datenfelder:
* '''Name''' Dieser Name dient zum Aufsuchen von Namen im Namenbuch und ist Referenz zu amtlichen Karten und Plänen.
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* '''Name''' Dieser Name dient zum Aufsuchen von Namen im Namenbuch und ist Referenz zu amtlichen Karten und Plänen, sofern solche überhaupt existieren. Es ist dabei sinnvoll, die Schreibweise des amtlichen Namens '''unverändert''' aus der amtlichen Vermessung und der Landesvermessung zu übernehmen. Bei neuen Namen ist es zweckmässig eine Schreibweise zu verwenden, wie sie auch für amtliche Namen verwendet würde (Koordination mit der Nomenklaturkommission).  
** Bestehende Namen: Als Name wird die Schreibweise des amtlichen Namens '''unverändert''' aus der amtlichen Vermessung und der Landesvermessung übernommen (Art. 3 GeoNV Abs. 3)
 
** Neue Namen:
 
*** '''Lokalnamen grosser Bedeutung''' sowie '''Ortsnamen''': sind in Anlehnung an die Standardsprache zu schreiben (Art. 3 Abs. 2 GeoNV). vgl. Abb. 3
 
*** '''Lokalnamen geringer Bedeutung:''' Schreibweise des Mundartnamens '''normalisieren''', damit er gemäss Art. 3 Abs. 1 GeoNV einfach schreib- und lesbar ist. Der Namen darf daher nicht direkt als Mundartname übernommen werden, sondern er muss sich an das vertraute Schriftbild der Standardsprache anlehnen (Art. 3 Abs. 2 GeoNV). vgl. Abb. 1 bis 3
 
 
* '''Phonetik''' Geografische Namen werden im Namenbuch in phonetischer Schrift mit diakritischen Zeichen notiert
 
* '''Phonetik''' Geografische Namen werden im Namenbuch in phonetischer Schrift mit diakritischen Zeichen notiert
 
* '''Mundart''' Die Namen werden in Mundartform zusätzlich auch ohne diakritische Zeichen geschrieben
 
* '''Mundart''' Die Namen werden in Mundartform zusätzlich auch ohne diakritische Zeichen geschrieben
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'''Amtliche Schreibweise neuer Namen'''
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* '''Lokalnamen grosser Bedeutung''' sowie '''Ortsnamen''' sollen sinnvollerweise gemäss Art. 3 Abs. 2 GeoNV in Anlehnung an die Standardsprache geschrieben werden (vgl. Abb. 3).
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* Bei '''Lokalnamen geringer Bedeutung''' soll die Schreibweise des Mundartnamens '''normalisiert''' werden, damit er gemäss Art. 3 Abs. 1 GeoNV einfach schreib- und lesbar ist. Der Name soll daher nicht einfach direkt als Mundartname übernommen werden, sondern er soll sich nach Möglichkeit an das vertraute Schriftbild der Standardsprache anlehnen (Art. 3 Abs. 2 GeoNV). Zur Normalisierung für eine kartengerechte, einfach schreib- und lesbare Schreibweise dienen die Weisungen 1948 und allenfalls kantoanle Ergänzungen.  Vgl. dazu Abb. 1 und 2
  
Was Normalisieren konkret heisst, lässt sich auf folgenden Beispielen entnehmen.
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Beispiele für das Normalisieren gemäss [http://www.ortsnamen.ch/content/view/218/235/ Datenbank der Schweierzischen Namenbücher]]
 
* Gelb = Mundartform
 
* Gelb = Mundartform
 
* Grün = normalisiert
 
* Grün = normalisiert
* Rot = nicht normalisiert
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* Rot = ungenügend normalisiert
 
 
Die Weisungen 1948 eignen sich sehr gut zur Normalisierung für eine kartengerechte Schreibweise von geografischen Namen.
 
  
  

Version vom 6. Januar 2009, 06:56 Uhr

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BeimNamenbuch handelt es sich um ein wissenschaftliches Werk zur Dokumentation lebender und historischer Orts- und Lokalnamen. Die Namen im Namenbuch sind nicht amtlich verbindlich. Amtlich verbindliche Namen finden sich in der amtlichen Vermessung resp. in der Landesvermessung. In Datenbank finden sich vielfach für die Namen folgende Datenfelder:

  • Name Dieser Name dient zum Aufsuchen von Namen im Namenbuch und ist Referenz zu amtlichen Karten und Plänen, sofern solche überhaupt existieren. Es ist dabei sinnvoll, die Schreibweise des amtlichen Namens unverändert aus der amtlichen Vermessung und der Landesvermessung zu übernehmen. Bei neuen Namen ist es zweckmässig eine Schreibweise zu verwenden, wie sie auch für amtliche Namen verwendet würde (Koordination mit der Nomenklaturkommission).
  • Phonetik Geografische Namen werden im Namenbuch in phonetischer Schrift mit diakritischen Zeichen notiert
  • Mundart Die Namen werden in Mundartform zusätzlich auch ohne diakritische Zeichen geschrieben


Abb. 1

Normalisierung geografische Namen.jpg


Amtliche Schreibweise neuer Namen

  • Lokalnamen grosser Bedeutung sowie Ortsnamen sollen sinnvollerweise gemäss Art. 3 Abs. 2 GeoNV in Anlehnung an die Standardsprache geschrieben werden (vgl. Abb. 3).
  • Bei Lokalnamen geringer Bedeutung soll die Schreibweise des Mundartnamens normalisiert werden, damit er gemäss Art. 3 Abs. 1 GeoNV einfach schreib- und lesbar ist. Der Name soll daher nicht einfach direkt als Mundartname übernommen werden, sondern er soll sich nach Möglichkeit an das vertraute Schriftbild der Standardsprache anlehnen (Art. 3 Abs. 2 GeoNV). Zur Normalisierung für eine kartengerechte, einfach schreib- und lesbare Schreibweise dienen die Weisungen 1948 und allenfalls kantoanle Ergänzungen. Vgl. dazu Abb. 1 und 2



Beispiele für das Normalisieren gemäss Datenbank der Schweierzischen Namenbücher]

  • Gelb = Mundartform
  • Grün = normalisiert
  • Rot = ungenügend normalisiert


Abb. 2

Beispiele Normaliserung im Namenbuch.jpg


Geografische Namen werden grundsätzlich in Anlehnung an die Standardsprache geschrieben (Art. 3 Abs. 2 GeoNV). Nur bei Lokalnamen geringer Bedeutung kann es Sinn machen, diese mundartlich zu schreiben. Die Schreibweise soll sich dabei das vertraute Schriftbild der Standardsprache anlehnen.


Abb. 3

Schreibweisen der geografischen Namen Standardsprache Mundart.jpg



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