Worum geht es?: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Worum geht es?'''
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Orts- und Lokalnamen sind die meist verbreiteten [[Geografische_Namen |'''geografischen Namen''']] (schweizweit über 350'000 Namen in der amtlichen Vermessung, effektiv dürften über 1 Mio Namen existieren). Sie spielen heute als [[Geografische_Namen#Geografische_Namen_als_Geoinformation |'''Geoinformationen''']] insbesondere bei [[Geb%C3%A4udeadressierung |'''Gebäudeadressen''']] und als [[%C3%9Cbersicht_geografische_Namen#Orts-_und_Lokalnamen_als_Bezeichnung_von_.C3.96rtlichkeiten |'''Ortsbezeichnungen''']] ausserhalb des Siedlungsgebietes eine wichtige Rolle. Die Anforderungen an Orts- und Lokalnamen entsprechen den [[Geografische_Namen#Anforderungen_an_geografische_Namen |'''Anforderungen an geografische Namen'''.]]
 
 
Die '''[[Orts-_und_Lokalnamen_Benutzer |Benutzer]]''' fordern
 
* Geografische Namen im amtlichen Verkehr sowie in allen amtlichen Informationsträgern einheitlich verwenden (vertikale Harmonie)  
 
* heutige Schreibweise von '''[[Geografische_Namen#Orts-_und_Lokalnamen |Orts- und Lokalnamen]]''' auf Karten und Plänen wegen dem hohen Anpassungsaufwand in Registern, Datenbanken usw. sowie wegen mangelnder Akzeptanz unverändert belassen
 
* bisherige, bewährte Schreibregeln '''[[Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen#Schreibregeln_Weisungen_1948 |(Weisungen 1948)]]''' beibehalten
 
 
 
 
 
[[Geografische_Namen#Anforderungen_an_geografische_Namen | Detaillierte Anforderungen an geografische Namen im Detail vgl. hier]]
 
  
  
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'''Weitere Hinweise'''
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'''Kulturhistorische Bedeutung, Namenbuch'''
* Orts- und Lokalnamen sind die meist verbreiteten [[Geografische_Namen |'''geografischen Namen''']] (schweizweit über 350'000 Namen in der amtlichen Vermessung, effektiv dürften über 1 Mio Namen existieren). Sie spielen heute als [[Geografische_Namen#Geografische_Namen_als_Geoinformation |'''Geoinformationen''']] insbesondere bei [[Geb%C3%A4udeadressierung |'''Gebäudeadressen''']] und als [[%C3%9Cbersicht_geografische_Namen#Orts-_und_Lokalnamen_als_Bezeichnung_von_.C3.96rtlichkeiten |'''Ortsbezeichnungen''']] ausserhalb des Siedlungsgebietes eine wichtige Rolle.
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* Mit einer ausgeprägten lautnahen Schreibweise wird versucht, im Sinne der unbestritten grossen [[Geografische_Namen#Bedeutung_von_Orts-_und_Lokalnamen |'''kulturhistorischen Bedeutung der Flurnamen''']] den Aspekt '''Bodenständigkeit''' hervorzuheben. Die Erkennbarkeit der [[Standpunkt_der_Benutzer_zur_Schreibweise_von_Orts-_und_Lokalnamen#Kulturgeschichte_und_Sprachwissenschaft |'''kulturhistorischen Bedeutung nimmt paradoxerweise jedoch gegenüber einer stärkeren Ausrichtung an die konventionelle Schreibweise ab''']]. Pläne und Karten dürfen nicht für die Darstellung der Ergebnisse der [[Namenbuch_und_Flurnamenforschung |'''Namenforschung''']] missbraucht werden, dazu sind eigenständige thematische Ebenen zweckmässiger.
* Mit einer ausgeprägten lautnahen Schreibweise (z.B. «Glaprugg», «Roopel», «Hoowacht») wird versucht, im Sinne der unbestritten grossen [[Geografische_Namen#Bedeutung_von_Orts-_und_Lokalnamen |'''kulturhistorischen Bedeutung der Flurnamen''']] den Aspekt '''Bodenständigkeit''' hervorzuheben. Die Erkennbarkeit der [[Standpunkt_der_Benutzer_zur_Schreibweise_von_Orts-_und_Lokalnamen#Kulturgeschichte_und_Sprachwissenschaft |'''kulturhistorischen Bedeutung nimmt paradoxerweise jedoch gegenüber einer stärkeren Ausrichtung an die konventionelle Schreibweise (z.B. «Glattbrugg», «Rotbühl», «Hochwacht») ab''']].
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* Pläne und Karten dürfen nicht für die Darstellung der Ergebnisse der [[Namenbuch_und_Flurnamenforschung |'''Namenforschung''']] missbraucht werden, dazu sind eigenständige thematische Ebenen zweckmässiger.
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* Die ausgeprägt lautnahe Schreibweise wirkt sich nachteilig aus z.B.:
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'''Nachteile der ausgeprägt lautnahe Schreibweise'''
** Verwendbarkeit von Flurnamen für die Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw.
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* Verwendbarkeit von Flurnamen für die Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw. wird startk eingeschränkt
** Grosse Diskrepanz zwischen nebeneinander auftretenden Namen in traditioneller und mundartlichen Schreibweise
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* Grosse Diskrepanz zwischen nebeneinander auftretenden Namen in traditioneller und mundartlichen Schreibweise
** ausgeprägt lautnahe Schreibweise ohne die Verwendung von phonetischen Zeichen wirkt zum Teil mangelhaft oder gar lächerlich (z.B. «Steerebärg», «Tingetschwil»)
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* ausgeprägt lautnahe Schreibweise ohne die Verwendung von phonetischen Zeichen wirkt zum Teil mangelhaft oder gar lächerlich (z.B. «Steerebärg», «Tingetschwil»)
 
* [[%C3%84nderungen_Schreibweise_Lokalnamen |'''Die vielen veränderten Namen in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen''']] stossen nicht auf eine [[Allgemeine_Akzeptanz_Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen |'''allgemeine Akzeptanz.''']]
 
* [[%C3%84nderungen_Schreibweise_Lokalnamen |'''Die vielen veränderten Namen in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen''']] stossen nicht auf eine [[Allgemeine_Akzeptanz_Schreibweise_Orts-_und_Lokalnamen |'''allgemeine Akzeptanz.''']]
* Da lautnahe Schreibweisen bei vielen Gemeinden in der Schweiz nicht auf eine allgemeine Akzeptanz stösst, wird die Zusammenarbeit Kanton und Gemeinde im Bereich Orts- und Lokalnamen erschwert. Umgekehrt wird bei Abkehr von der lautnahen Schreibweise die Zusammenarbeit verbessert [http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=269738 '''(vgl. Kanton Obwalden)''']
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* Da lautnahe Schreibweisen bei vielen Gemeinden in der Schweiz nicht auf eine allgemeine Akzeptanz stossen, wird die Zusammenarbeit Kanton und Gemeinde im Bereich Orts- und Lokalnamen erschwert. Umgekehrt wird bei Abkehr von der lautnahen Schreibweise die Zusammenarbeit verbessert [http://www.zisch.ch/navigation/top_main_nav/nachrichten/zentralschweiz/obwalden/detail.htm?client_request_className=NewsItem&client_request_contentOID=269738 '''(vgl. Kanton Obwalden)''']
 
   
 
   
 
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[[Kategorie:Geografische Namen]]
 
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Version vom 17. Mai 2008, 19:50 Uhr

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Roopel2.jpg

Orts- und Lokalnamen sind die meist verbreiteten geografischen Namen (schweizweit über 350'000 Namen in der amtlichen Vermessung, effektiv dürften über 1 Mio Namen existieren). Sie spielen heute als Geoinformationen insbesondere bei Gebäudeadressen und als Ortsbezeichnungen ausserhalb des Siedlungsgebietes eine wichtige Rolle. Die Anforderungen an Orts- und Lokalnamen entsprechen den Anforderungen an geografische Namen.


Heutige Schreibweise von Orts- und Lokalnamen unverändert belassen

  • Orts- und Lokalnamen sind Raumreferenzen, welche stabil bleiben müssen. Sie sollen nur geändert werden, wenn ein öffentliches Interesse besteht, beispielsweise, wenn die Schreibweise in der amtlichen Vermessung und der Landeskarte unterschiedlich sind. Zudem muss eine geänderte Schreibweise auf allgemeine Akzeptanz stossen. Rechtliche Grundlage: Geoinformationsverordnung (GeoNV) Art. 4, gültig ab 1.7.2008
  • Auch Bundesrat Schmid spricht sich für die Beibehaltung der bisherigen Schreibweisen aus (vgl. hier)


Weisungen 1948

  • Die Weisungen 1948 lehnen sich an die herkömmliche, allgemeingültige Schreibweise der Namen an und erlauben eine pragmatische Schreibweise in gemässigter Mundart für Namen mit geringer, lokaler Bedeutung. Merkmale dieser mundartnahen (nicht mundartgetreuen) Schreibweise:
  • Durch diesen Kompromiss können sowohl die Anliegen betreffend unserer kulturellen Werte in der Schweiz, wie auch die irrtumsfreie Orientierung und Verständigung (Forderung einfache Schreib- und Lesbarkeit) als Hauptzweck der Orts- und Lokalnamen bestmöglich berücksichtigt werden.


Neue Schreibregeln


Kulturhistorische Bedeutung, Namenbuch


Nachteile der ausgeprägt lautnahe Schreibweise

  • Verwendbarkeit von Flurnamen für die Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw. wird startk eingeschränkt
  • Grosse Diskrepanz zwischen nebeneinander auftretenden Namen in traditioneller und mundartlichen Schreibweise
  • ausgeprägt lautnahe Schreibweise ohne die Verwendung von phonetischen Zeichen wirkt zum Teil mangelhaft oder gar lächerlich (z.B. «Steerebärg», «Tingetschwil»)
  • Die vielen veränderten Namen in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen stossen nicht auf eine allgemeine Akzeptanz.
  • Da lautnahe Schreibweisen bei vielen Gemeinden in der Schweiz nicht auf eine allgemeine Akzeptanz stossen, wird die Zusammenarbeit Kanton und Gemeinde im Bereich Orts- und Lokalnamen erschwert. Umgekehrt wird bei Abkehr von der lautnahen Schreibweise die Zusammenarbeit verbessert (vgl. Kanton Obwalden)