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Orts- und Lokalnamen sind die meist verbreiteten geografischen Namen (schweizweit ca. 150'000 auf Landeskartenüber, über 350'000 Namen in der amtlichen Vermessung, effektiv über 1 Mio. Namen). Sie spielen heute als Geoinformationen insbesondere

eine wichtige Rolle.

Die Anforderungen an Orts- und Lokalnamen entsprechen den Anforderungen an geografische Namen.


Vertikale Übereinstimmung der Schreibweisen

  • Geografische Namen wie Orts- und Lokalnamen, Ortschaften, Strassennamen usw. sollten in allen Informationsträgern (Plan für das Grundbuch, Übersichtsplänen, Landeskarten, weiteren Karten und Plänen (wie z.B. touristische Karten usw.) sowie auf der Beschilderung und Referenzierung im Grundbuch, Verordnungen, div. Registern usw. einheitlich geschrieben werden.
  • Der Benutzer muss sich insbesondere auf eine einheitliche, amtliche Schreibweisen von Orts- und Lokalnamen verlassen können (z.B. für die Verwendung des Namens für Planungszonen) und sollte sich nicht darum kümmern müssen, ob allfällige Diskrepanzen bestehen und welche Schreibweise bei Widersprüchen die "amtlichste" ist.
  • Weitergehende Betrachtungen: mangelnde vertikale Übereinstimmung


Heutige Schreibweise von Orts- und Lokalnamen unverändert belassen

  • Orts- und Lokalnamen sind Raumreferenzen, welche stabil bleiben müssen. Sie dürfen nur geändert werden, wenn ein öffentliches Interesse besteht, beispielsweise, wenn die Schreibweise in der amtlichen Vermessung und der Landeskarte unterschiedlich sind. Zudem muss eine geänderte Schreibweise auf allgemeine Akzeptanz stossen. Rechtliche Grundlage: Verordnung über geografische Namen (GeoNV) Art. 4], gültig ab 1.7.2008
  • Auch Bundesrat Schmid spricht sich für die Beibehaltung der bisherigen Schreibweisen aus (vgl. hier)


Weisungen 1948

  • Die Weisungen 1948 lehnen sich an die herkömmliche, allgemeingültige Schreibweise der Namen an und erlauben eine pragmatische Schreibweise in gemässigter Mundart für Namen mit geringer, lokaler Bedeutung. Merkmale dieser mundartnahen (nicht mundartgetreuen) Schreibweise:
  • Durch diesen Kompromiss können sowohl die Anliegen betreffend unserer kulturellen Werte in der Schweiz, wie auch die irrtumsfreie Orientierung und Verständigung (Forderung einfache Schreib- und Lesbarkeit) als Hauptzweck der Orts- und Lokalnamen bestmöglich berücksichtigt werden.


Neue Schreibregeln


Kulturhistorische Bedeutung, Namenbuch


vgl. dazu auch Geoinformation und Orts- und Lokalnamen - Aus Lohn wurde Loon


Nachteile der ausgeprägt lautnahen Schreibweise von Orts- und Lokalnamen

  • Einfache Schreib- und Lesbarkeit für Gebietsbezeichnungen wird erschwert
  • Verwendbarkeit für Gebäudeadressen, Haltestellennamen usw. wird stark eingeschränkt
  • Grosse Diskrepanz zwischen nebeneinander auftretenden Namen in traditioneller und mundartlichen Schreibweise
  • ausgeprägt lautnahe Schreibweise ohne die Verwendung von phonetischen Zeichen wirkt zum Teil mangelhaft oder gar lächerlich (z.B. «Steerebärg», «Tingetschwiil»)
  • Die vielen veränderten Namen in den Kantonen Thurgau und Schaffhausen stossen nicht auf eine allgemeine Akzeptanz.
  • Zusammenarbeit mit den Gemeinden kann erschwert werden. Bei Abkehr von der lautnahen Schreibweise kann die Zusammenarbeit verbessert werden (vgl. Kanton Obwalden).